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Wunder gibt es immer wieder

Neulich vor meinem Besuch beim Orthopäden, hatte ich an jedem Ohr einen Ohrring. Später zu Hause zeigte mir mein Spiegelbild, dass ein Ohrgehänge fehlte. Ich suchte in meiner Tasche, im Auto, in und an meiner Kleidung.  Sogar auf dem Parkplatz vor der Arztpraxis suchte ich am Abend noch. Nichts!  Meine Anrufversuche scheiterten. Vor ein paar Tagen fand ich es bei uns vor dem Haus, als ich die Einkäufe aus dem Auto holte. Heute Morgen beim Ausräumen der Spülmaschine und der Reinigung des Siebs, hing dort ein anderes lange vermisstes Ohrgehänge. Ich frage mich und Euch: „Kleine Alltagswunder? Verwunderlich? Jedenfalls erfreulich!“

Tausendmal berührt

Aus meinem Küchenradio ertönt der Refrain „Tausendmal berührt“. Plötzlich macht es „Zoom“. Meine Erinnerungen sind da:  Diese Topflappen in meiner Hand sind ziemlich alt, jahrelang lagen sie im Schrank. Ich habe sie damals im Handarbeitsunterricht so fest gehäkelt, dass man sich nicht die Finger am heißen Topf verbrennt. Die große schlanke Handarbeitslehrerin „Fräulein Streckfuß“, wachte über unsere Arbeit, lobte oder tadelte uns dafür. Sie brachte uns auch das Sockenstricken bei. Meine Baumwollsocken waren blau. Eine Liebe zum Sockenstricken wurde nie daraus. Sie blieben die einzigen ihrer Art. Oder sollte ich nur nicht wissen, was mir all die Jahre gefehlt hat?

Der Ausreißer

Ein kurzes Video, rief eine Erinnerung aus meiner Kindheit in mir hoch. Hiervon möchte ich Euch heute hier an dieser Stelle erzählen: Er hatte  ein schönes Zuhause. Der Park und der Teich waren ganz nach seinem Geschmack. Gefährten hatte er ebenfalls. Er war zufrieden mit seinem Leben. Doch eines Tages packte ihn die Reiselust. Er flog davon und ließ alles unter sich. Da er kein Ziel hatte, landete er irgendwo und das war genau vor unserer Haustür. Ich weiß nicht mehr, wer ihn entdeckte, aber ich erinnere mich, dass meine Mutter bei der Stadtverwaltung anrief. Daraufhin erschienen städtische Mitarbeiter, fingen ihn ein und brachten den schönen weißen Schwan zurück in den Alteburgpark mitten in unserer Stadt. Jetzt war er wieder zu Hause.   Vielleicht möchtet Ihr auch das noch lesen: Sonntagsausflug Ach, du lieber Schwan! Lady und Junior  

Seltsam

Ich frage mich, ob dieses seltsame Phänomen nur bei mir auftritt: Ich besitze ziemlich viele von ihnen. Manchmal sind sie alle da, nun sind es fast schon zuviele. Dann wiederum kann ich keinen einzigen finden, jedenfalls keinen, der seiner eigentlichen Bestimmung gerecht wird. Bin ich endlich nach langer Sucherei fündig geworden, entdecke ich die anderen plötzlich in allen möglichen und unmöglichen Ecken. Hurra! Es sind sogar welche dabei, die mir unbekannt sind, andere wiederum bleiben unauffindbar. Diese scheinen wie auf wundersame Weise ihre Besitzer gewechselt zu haben. Naja, sie alle sind eben heißbegehrt, – trotz des Computerzeitalters, –  unsere guten alten Kugelschreiber.   Vielleicht möchtet Ihr auch das noch lesen: Purzel Bermudadreieck und andere Mysterien Stock und weißer Bart  

Da bin ich!

Es ist ein schöner sonniger Tag. Frühling liegt in der Luft. Meine Laune ist bestens. Ich öffne die Haustür. „Halli, Hallo! Hier bin ich! Die anderen kommen gleich nach!“, scheint sie zu sagen und schon tanzt meine Besucherin ins Haus hinein. Meine Laune ist dahin. Ich verfolge meinen ungebetenen Gast und will ihn wieder hinaus befördern. Leider ist meine Besucherin sehr flink. Sie entkommt mir immerzu, doch irgendwann gibt sie nach. Erleichtert werfe ich die Tür hinter ihr zu. Da fällt mir das Küchenfenster ein. Es steht offen. Nichts wie hin. Zu spät! Ja, wenn Fliegen hinter Fliegen fliegen, dann ….     Vielleicht möchtet Ihr auch das noch lesen: Flie Das Familien – A B C Wenn der Vater mit dem Sohn …  

Gesucht…

Wir holen uns Coffee to go, trinken beim Laufen. Ich marschiere vorneweg, mein Mann ist wenige Schritte hinter mir. Nach zehn Metern bleibe ich stehen, drehe mich um und kann Peter nicht mehr entdecken. „Wie kann man sich auf einer solch kurzen Strecke verlieren?“, überlege ich. Ich blicke nach links, nach rechts: Nichts! Mein Blick schweift umher. Dann mache ich eine Hundertachtzig – Grad – Drehung. Grinsend blickt mir Peter direkt in die Augen. „Wie damals im Supermarkt mit unserem kleinen Sohn“, lache ich. „Ich suchte und rief. Es zupfte an meiner Jacke. Mein Blick fiel nach unten. Da stand er.“   Vielleicht möchtet ihr auch das noch lesen: Filines Liebe auf den ersten Blick Auch das bin ich Fräulein Tussnelda  

Missverständnis

Heute rufe ich eine neue Kategorie in meinem Blog ins Leben: „100 Worte“, so heißt diese und hier finden kleine Alltagsbegebenheiten ihren Platz. Diese passieren einfach mal zwischendurch im täglichen Einerlei und entlocken uns den einen oder anderen Schmunzler oder auch ein Stirnrunzeln. Da sie so klein sind, werden sie hier auch nur mit höchsten 100 Worten erzählt. Das ist manchmal gar nicht so einfach, aber ich will es versuchen. Also nun geht es los:   Ich marschiere in die Küche und gebe der Tür hinter mir einen leichten Schups. Sie schließt sich bis auf einen Spalt. „Lottchen hat es gerade noch geschafft hineinzukommen, ohne dass du sie eingequetscht hast“, erklärt mir mein Mann. „Sie ist dir nämlich gefolgt!“ „Armes Kätzchen! Zum Glück bist du durchgekommen“, bedauere ich. „Was brauchst du?“, erkundigt sich die schwerhörige Oma. „Ich brauche nichts“, erwidere ich. „Ich habe mit Lottchen gesprochen, weil ich die Tür hinter mir zugeworfen habe und sie glücklicherweise unbeschadet hindurchgekommen ist.“ „Wer ist gekommen?“, fragt Sohnemann, der nichts außer den allerletzten Rest meiner Erklärung mitbekommen hat. …