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In der Hütte des Alten (7)

„Stell Dir vor, lieber Weihnachtsmann Willi, wir hatten ihn tatsächlich gefunden: Den alten weisen Mann im tiefen und dunklen Wald….“ 

Nach einer wie dem Schneemann und Teddybär Bruno schien unendlich langen Zeit, erwacht endlich der Alte. Er schüttelt sich, als wolle er seine Träume abschütteln und schlurft zur Tür, um diese zu öffnen. Jetzt können die beiden Wanderer ihn erst so richtig erkennen und haben ein und denselben Gedanken:

„Alt ist er schon, sogar ziemlich alt. Hoffentlich kann er sich noch an Weihnachtsmann Willi erinnern.“

In der Hütte ist es kuschelig warm, denn in einem Kamin lodert ein Feuer, dessen Wärme den kleinen Raum ausfüllt. Aber von dem Greis kommt ihnen eine menschliche Kälte entgegen, die sie sich zunächst nicht erklären können und die sie trotz Wärme frösteln lässt.

„Was wollt Ihr von mir?“, grollt er ihnen mit einer tiefen Stimme entgegen. „Ich bin Hugo, der Waldmensch und lasse mich hier nicht vertreiben. Hier bin ich und hier bleibe ich, bis mich unser Herrgott zu sich ruft.“

Nachdem ihm Bruno versichert hat, dass es ganz und gar nicht ihr Anliegen ist, ihn aus seiner Behausung zu vertreiben, scheint er ihnen ein wenig wohlgesonnener zu sein. Seine Stimme wird freundlicher und er hört sich geduldig ihr Anliegen an.

„Ja, ja, der Weihnachtsmann Willi“, sagt der Alte und lächelt in sich hinein. „Schon als kleines Kind hat mir meine Mutter von ihm erzählt!“

Brunos Herz macht vor Freude einen Sprung. Gleich werden sie wissen, wo Willi sich aufhält und können ihn besuchen.

„Aber gesehen habe ich ihn noch nie, geschweige denn weiß ich wo er wohnt. Vielleicht gibt es ihn gar nicht“, fügt Hugo nun hinzu und kratzt sich am Kopf.

„Du bist aber doch der alte, weise Mann und du musst alles wissen. Auch wo Weihnachtsmann Willi sich aufhält“, sagt Bruno mit zittriger Stimme. Daraufhin beginnt der Greis zu lachen und hält sich seinen bebenden Bauch.

„Ja, ja! Alt bin ich. Auch reich an Lebenserfahrung, aber weise bin ich deshalb noch lange nicht.“

Brunos Hoffnung ist von einer Sekunde zur anderen auf den Nullpunkt abgesackt. Er könnte weinen, so enttäuscht ist er. Auch der Schneemann macht ein ganz trauriges Gesicht.

„Naja, nun gebt mal nicht alle Hoffnung auf. Ich kenne zumindest den alten und weisen Mann, den ihr meint und der Euch weiterhelfen kann.“

Wieder flackert ein Fünkchen Hoffnung in Bruno auf, das aber mit dem nächsten Satz von Hugo, dem Waldmenschen, fast wieder im Keim erstickt wird.

„Es ist ein sehr langer Weg, der über Berge und Täler, über Steine, Brücken und Stege führt.“

Erschöpft und entmutigt schauen der Schneemann und Bruno den Alten aus müden Augen an. Sie fühlen sich jetzt schon am Ende ihrer Kräfte.„Doch ich kenne den Weg zu ihm wie meine Westentasche!“, gibt Hugo den Beiden endlich zu verstehen. „Ruht euch erst einmal aus. Esst und trinkt tüchtig, schlaft Euch aus und dann führe ich Euch zu ihm. Du, Schneemann solltest allerdings wegen der Wärme hier in der Hütte, lieber vor der Tür im Freien übernachten. Sonst bist Du uns morgen weggeschmolzen.“

„Warte auf mich, lieber Weihnachtsmann Willi! Ich werde keine Mühe und keine Strapaze scheuen, um endlich bei Dir sein zu können“, denkt Bruno noch, bevor er in einen tiefen traumlosen Schlaf fällt…





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4 Kommentare

  1. Liebe Astrid, dem Teddy und Schneemann laufe ich immer hinterher.
    Liebe Grüße, alles Gute und noch schöne, interessante, einfallsreiche Suchideen für die Beiden und mich.
    Tschüssi Brigitte.

    • Astrid Berg sagt

      Aber dabei bitte nicht verlaufen ;-). Inzwischen sind sie schon zu dritt auf der Suche nach Weihnachtsmann Willi. Es ist nämlich gar nicht so einfach ihn zu finden. Überall gibt es neue Abenteuer zu bestehen und auch im Weihnachtsland geht nicht immer alles geradlinig.
      LG
      Astrid

  2. Diese Geschichte erfährt ja laufend neue Wendungen und man leidet echt mit. Wieder einmal geht es an der spannendsten Stelle nicht weiter, also ist Geduld gefordert. ♥
    Liebe Grüße
    moni

    • Astrid Berg sagt

      Liebe Moni,
      so ist das eben mit den Fortsetzungsgeschichten. Immer dann, wenn man wissen will wie es weitergeht, wird man auf den nächsten Teil vertröstet. Gemein, oder? 😉
      Sei lieb gegrüßt
      Astrid

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