Julians Eltern sind heute Abend eingeladen und deshalb sind die Großeltern Oma Marlene und Opa Waldemar bei ihm. Normalerweise erzählt ihm in diesen Fällen Oma immer eine Gute-Nacht-Geschichte. Aber jetzt in der Vorweihnachtszeit ist sie gerade beim Plätzchenbacken, weil Mama bisher noch keine Zeit dazu gefunden hat. Das ist auch der Grund, warum Opa Waldemar Julian heute ins Bett bringt.
„Kannst du mir bitte eine Weihnachtsgeschichte erzählen?!“, bittet der kleine Junge seinen Großvater.
„Ohje, da muss ich erst einmal in den Schubladen meines Dachstübchens nachsehen, ob ich etwas Passendes finde“, gibt dieser seinem Enkel zur Antwort.
„Wo?“, erkundigt sich Julian verwundert. „In welchem Dachstübchen? Wir haben doch gar keins.“
„Ach, das ist nur so ein Spruch. Ich meine auch nur, dass ich erst ein bisschen überlegen muss. Hier oben…“, er tippt sich gegen die Stirn.
Für ein paar Sekunden schließt er die Augen und Julian beobachtet seinen Opa ganz gespannt und erwartungsvoll. Schlagartig öffnet dieser die Augen und der Zeigefinger seiner rechten Hand schnellt in die Höhe.
„Hab ich dir eigentlich schon von Jan und Ben erzählt?!“
„Nein, wer sind die Beiden?“
„Das sind zwei Engelchen, die in der Himmelswerkstatt mithelfen, damit alle Geschenke für die Erdenkinder rechtzeitig fertig sind“, beginnt der Großvater und Julian lauscht.
„Wie jedes Jahr um diese Zeit ist dort viel los. Es wird gebastelt, gebacken, gesungen, gedichtet und verpackt. Ben und Jan haben erst im letzten Moment die Erlaubnis bekommen bei den Weihnachtsvorbereitungen zu helfen.“
„Warum?“, kommt die Zwischenfrage von Julian.
„Die Beiden sind richtig kleine Bengelchen, denn im letzten Jahr haben sie viel Unfug im Kopf gehabt und für Durcheinander gesorgt. Allerdings haben sie versprochen diese Weihnachten artig zu sein. So sind sie heute auch fleißig und stellen die Schleifen für die Geschenke her. Anfangs hat es ihnen ja auch Spaß gemacht, aber einen ganzen Tag lang artig zu sein, kann ganz schön anstrengend sein.“
„Das kenne ich! Dann ist man abends tüchtig müde“, gesteht der Enkel seinem Großvater.
„Oder man hat dann erst recht Unfug im Kopf, so wie Ben und Jan. Als sie nämlich in dem großen Schlafsaal mit den anderen Engelchen liegen, können sie einfach nicht einschlafen und flüstern sich gegenseitig etwas zu:
‚Ben, hast du eigentlich den Weihnachtsmann schon mal ohne Mütze gesehen?‘, fragt Jan.
‚Nö, warum?‘
‚Naja, ich würde gerne mal wissen, wie er ohne diese rote Mütze aussieht.‘
‚Darüber hab‘ ich noch nie nachgedacht’ gesteht ihm Ben. ‚Ich kann ihn mir gar nicht anders als mit der roten Mütze vorstellen.‘
‚Eben deshalb!’, flüstert Jan zurück. ‚Ich will es genau wissen. Komm lass uns nachsehen.‘
„Oh, wie wollen die Zwei das denn machen?“, fragt Julian seinen Opa.
„Sie schleichen sich zum Schlafzimmer des Weihnachtsmannes und öffnen ganz vorsichtig die Tür. Dort liegt dieser im Bett und schnarcht selig vor sich hin. Allerdings hat er die rote Mütze immer noch auf dem Kopf.“
Julian reißt vor Spannung die Augen ganz weit auf, als Opa Waldemar leise weitererzählt:
„Auf leisen Sohlen gehen Jan und Ben zum Kopfteil des Bettes. Doch sie können kein Härchen entdecken, das unter der Weihnachtsmannmütze hervorschaut. Deshalb zieht Jan vorsichtig daran.
Der Weihnachtsmann unterbricht sein Schnarchen und räuspert sich. Erschrocken hält das Bengelchen inne, doch der Weihnachtsmann wacht nicht auf, so dass es nun Ben ebenfalls versucht ihm die Mütze vom Kopf zu ziehen.
‚Rrrrr!‘, macht der Weihnachtsmann im Schlaf und verfällt gleich wieder in sein Schnarchen. ‚Lass uns wieder verschwinden‘, flüstert nun Ben, denn er hat Angst bekommen. ‚Wenn er aufwacht und uns entdeckt dann dürfen wir nicht mehr in der Himmelswerkstatt helfen.‘
‚Noch einen Versuch!‘, flüstert Jan und zieht erneut, allerdings fester an der Mütze. Im selben Moment wacht der Weihnachtsmann auf.“
Julian wagt kaum zu atmen. Sein Herz pocht vor Aufregung ganz wild.
„Jetzt hat er sie auf frischer Tat erwischt!“, ruft er und schlägt sich die Hand vor Schreck auf den Mund.
„So schnell wie Jan und Ben aus dem Zimmer gesaust sind, so schnell kann sich der Weihnachtsmann gar nicht den Schlaf aus den Augen wischen“, erklärt der Großvater.
„Außerdem ist er ja auch schon ein alter Mann“, mischt sich nun Oma Marlene ein, die seit einer Weile im Türrahmen steht. „Bestimmt sieht er sowieso nicht mehr so gut.“
„Da haben Jan und Ben aber Glück gehabt“, freut sich Julian. „Aber schade ist es schon, dass ich jetzt immer noch nicht weiß, wie der Weihnachtsmann ohne Mütze aussieht“, bedauert der Junge. „Bestimmt hat er ganz viele weiße Haare darunter.“
„Ich glaube eigentlich nicht, dass er eine Glatze hat, oder was meint Ihr?“, stellt der Großvater die Frage in den Raum.
„Tja es gibt ja auch noch die dritte Möglichkeit, dass er so ein kleines Haarkränzchen wie Opa Waldemar hat. Aber das wird nun wohl weiterhin das Geheimnis des Weihnachtsmannes bleiben“, lächelt Oma Marlene.
Doch all diese Überlegungen hört Julian schon gar nicht mehr, denn er ist fest eingeschlafen und träumt vermutlich vom Weihnachtsmann mit oder ohne Mütze.
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hihi..
tja.. nun müssen wir weiter rätseln was der Weihnachtsmann unter der Mütze hat 😉
eine süße Geschichte
liebe Grüße
Rosi
Gehören nicht ein paar Geheimnisse zur Weihnachtszeit dazu?! Also rätseln wir alle weiter 😉.
Herzliche Grüße
Astrid
Liebe Astrid, herzliche Grüße.
Weihnachtsmann ohne Mütze und Bart, geht gar nicht, denke ich.
Was Dir so für Geschichten einfallen, ist schon lustig.
Bleib wohlauf, tschüssi Brigitte.
Ich bin ganz Deiner Meinung und ein kleines Geheimnis muss der Weihnachtsmann auch haben. Das macht alles doch erst so richtig schön und auch ein bisschen mystisch.
Ich wünsche Dir vor allen Dingen Gesundheit und schicke Dir liebe Adventsgrüße.
Astrid
So eine schöne Geschichte, liebe Astrid,
mich würde es ja auch interessieren, wie der Weihnachtsmann ohne Mütze aussieht.
Ganz herzliche Grüße zu dir
Regina
Ja und vor allen Dingen ohne den langen weißen Bart 😉.
Liebe Abendgrüße von mir zu Dir.
Astrid