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Weihnachtsmann Willi macht das schon (6)

Der Weihnachtsmann hatte erkannt, dass seine Hilfe dringend erforderlich war und wollte sich auch gleich auf den Weg machen. Doch wohin sollte er zuerst gehen: Zu Elfinchen und der Mäusefamilie? Dort konnte niemand sagen, wo das Zuhause der kleinen Elfe war. Zur Prinzessin und den traurigen Blumen im Schlossgarten?  Sie alle wussten nicht, wo Elfinchen sich aufhielt. Er hätte sie ebenfalls nur in ihrem Kummer trösten können. Zur Elfenfamilie? Wenn sie Elfinchens Aufenthaltsort kennen würden, wären sie alle schon längst dort.

„Nein, ich muss mit Überlegung an diese Sache herangehen“, dachte sich Weihnachtsmann Willi. „Allen muss gleichzeitig geholfen werden, so dass niemand länger als nötig dem Kummer ausgesetzt ist.“
Willi stapfte im Weihnachtsland hin und her und grübelte nach, wie er am schnellsten den Bitten aller Parteien nachkommen könnte. 
„Na klar!“, schallte seine tiefe Stimme plötzlich durch das himmlische Weihnachtsland. „Ich brauche mein Fernrohr! Wo hab ich es nur letztes Jahr hingelegt?“
Die Engelchen schwirrten nach allen Richtungen aus und suchten mal hier und mal dort. 
„Ich habe es an einen Platz gelegt, bei dem ich mir sicher war, dass ich es auch hundertprozentig wieder finden würde. Nur leider habe ich vergessen, wo das war“, Weihnachtsmann Willi kratzte sich unter seiner Weihnachtsmütze, um seinen grauen Zellen zum besseren Nachdenken zu verhelfen.
„Ich hab’s!“, tönte es plötzlich aus der Himmelswerkstatt. „Hier liegt es, neben den alten Stiefeln von Weihnachtsmann Willi.“
„Na also, ich sag doch, ich habe es gut und sicher verwahrt!“, meinte Willi nur und ließ sich das Fernrohr bringen, um sofort hindurchzusehen.
Alle Engelchen waren im Nu um ihn herum versammelt und waren gespannt, was der Weihnachtsmann wohl sehen würde. Doch dieser gab nur hin und wieder ein paar Worte von sich:

„Aha!!!“

„Soso!!!“

„Achja!!!“

„Na also!!!“

„Was ist? Was hast du gesehen?“, fragten die Engelchen im Chor und Weihnachtsmann Willi erklärte:
„Aha, das ist also Elfichen. Soso, die Mäusekinder Eddi, Bob und Babsi versuchen die kleine Elfe zu trösten. Achja, hier ist der Schlossgarten mit den Blümchen und Prinzessin Annelie. Na also und hier haben wir auch die Elfenfamilie, die voller Sorge um Elfichen ist.“
„Und jetzt?“, fragten die Engelchen neugierig.
„Jetzt fliegt ihr zur Elfenfamilie, tröstest alle und sagt ihnen, dass sie bald abgeholt werden“, erteilte Weihnachtsmann Willi den drei Engelchen dort drüben in der linken Ecke den Auftrag. 
„Ihr drei dort vorne, teilt Elfinchen mit, dass bald alles wieder in Ordnung ist und fordert die Mäusefamilie dazu auf, ihre Instrumente zu holen!“
Kaum hatte Weihnachtsmann Willi ausgesprochen, deutete er auch schon auf die nächste kleine Engelsgruppe.
„Und ihr drei dort in der rechten Ecke, ihr geht sofort ins Schloss und sagt der Königsfamilie sie sollen mit Prinzessin Annelie zu dieser Adresse reiten. Sie sollen sich warm anziehen und auch eine kuschelige Jacke für Elfinchen mitnehmen. Es wird für sie allerdings ein weiter Weg sein, doch am Ende wird sie dort alle Elfinchen erwarten“, mit diesen Worten reichte Weihnachtsmann Willi den drei Engelchen einen Zettel mit der Wegbeschreibung zum Schloss und von dort zur Mäusefamilie. „Aber vergesst nicht den Blümchen im Schlossgarten schnell noch ein wenig Wasser zu geben.“
„Und was ist mit uns?“, fragten nun die drei kleinen Engelchen, die in der hintersten Ecke des himmlischen Weihnachtslandes ganz enttäuscht standen.
„Ihr spannt nun die Rentiere vor meinen Schlitten, packt in meinen großen Sack ganz viele Geschenke und kommt dann mit mir. Wir fahren zuerst die Elfenfamilie abholen und dann fahren wir allesamt zur Mäusefamilie und Elfinchen.“
Tja und so war nicht nur allerlei Trubel im Weihnachtsland, sondern auch auf der Erde herrschte große Aufregung. Als Weihnachtsmann Willi mit seinem vollbeladenen Schlitten, den Engelchen und der Elfenfamilie bei der Mäusefamilie ankam, kam auch die Königsfamilie mit Prinzessin Annelie auf prächtigen weißen Pferden angeritten.
Ich kann Euch gar nicht sagen, welch große Wiedersehensfreude das war. Die Mäusefamilie musizierte und alle umarmten sich glücklich. Sie feierten ein rauschendes Fest, packten alle ihre Geschenke aus und dankten Weihnachtsmann Willi für die glückliche Zusammenführung. 

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8 Kommentare

  1. Liebe Astrid,
    ich bin jetzt auch wieder „auf dem Laufenden“, denn natürlich habe ich mir auch die vorangegangenen Kapitel zu Gemüte geführt. Du hast absolut Recht, eine Weihnachtsgeschichte braucht ein Happy End, und ich freue mich für alle Beteiligten, dass die Sache gut ausgegangen ist! 🙂
    Herzliche Grüße, vielen Dank für deine lieben Zeilen bei mir und ein schönes drittes Adventwochenende,
    Traude
    https://rostrose.blogspot.com/2019/12/erster-schnee-tausende-kerzen-und-zwei.html

    • Astrid Berg sagt

      Liebe Traude,
      die Zeit eilt mit großen Schritten in Richtung Weihnachten. Es gibt noch Einiges zu tun, denn ich habe von Weihnachten bis nach Silvester das Haus voller Gäste. Trotzdem werde ich meine Blogrunden drehen und auch wieder bei Dir nach Neuem Ausschau halten.
      LG
      Astrid

      • Liebe Astrid,
        oh, so viele Gäste, ja, das klingt nach einigem Trubel und viel Arbeit. Aber hoffentlich ist auch viel Freude und Vergnügen dabei! Ich danke dir auf jeden Fall, dass du trotz der vielen Vorbereitungen noch bei mir vorbeigeschaut hast und wünsche dir eine wunderbare Weihnachtzeit und sicherheitshalber auch gleich einen guten Start ins Neue Jahr! Falls du aber Lust hast, ein Treedom-Bäumchen zu gewinnen (also ein Bäumchen, das in einem Drittweltland Kleinbauern hilft und dort von ihnen betreut wird), lade ich dich noch einmal kurz auf meinen Blog zu einer Verlosung von zwei Bäumchen ein.
        Hab eine schöne und möglichst stressfreie Vorweihnachtswoche!
        Herzlichst, Traude
        https://rostrose.blogspot.com/2019/12/erster-schnee-tausende-kerzen-und-zwei.html

        • Astrid Berg sagt

          Liebe Traude,
          heute habe ich in meinem Blog geschrieben , warum die Weihnachtsvorbereitungen bei uns erst jetzt beginnen können.
          Auch wünsche ich Dir schon jetzt einen schönen 4. Advent, ein besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Start in das Neue Jahr.
          Herzliche Grüße
          Astrid
          P.S. Ich freue mich immer über Deine lieben Worte

  2. na.. Ende gut alles gut 😉
    so eine herzige Geschichte
    ich habe sie mit weihnachtlichem Behagen gelesen 😉
    ich wünsche dir einen schönen 3. Advent

    liebe Grüße
    Rosi

    • Astrid Berg sagt

      Dankeschön 😀, da freue ich mich sehr.
      Jetzt weihnachtet es schon sehr, – bei meiner Mutter in Hessen schneit es . Ob wir wohl eine weiße Weihnacht bekommen?
      LG und ein gemütliches Adventswochenende wünscht Dir
      Astrid

  3. Liebe Astrid,
    was für eine bezaubernde Weihnachtsgeschichte in Fortsetzungen und mit einem – wie es sich gehört – fröhlichen und glücklichen Happy End.♥♥♥
    Liebe Grüße
    moni

    • Astrid Berg sagt

      Liebe Moni,
      vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren.
      So eine Weihnachtsgeschichte muss einfach gut ausgehen. Weihnachten ist das Fest der Freude und Liebe. Da kann niemand Kummer und Sorgen gebrauchen.
      LG
      Astrid

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