Nach einer geruhsamen und erholsamen Nacht brechen Bruno, der Teddybär und der Schneemann, der sich den Namen Kurt ausgesucht hat, zu einem weiteren Teil ihrer strapaziösen Reise zu Weihnachtsmann Willi auf. Angeführt werden sie von dem Waldmenschen Hugo, der sie zu dem weisen alten Mann bringen will.
Währenddessen herrscht im Weihnachtsland ein heilloses Chaos. Die Engelchen und Helferlein haben alle Hände voll zu tun, denn inzwischen weihnachtet es schon sehr. Alle müssen sich tüchtig beeilen, um rechtzeitig zum Fest fertig zu sein. Und wie das immer so ist, wenn man sich beeilen muss, alles besonders gut und schnell machen will, geht garantiert etwas schief. Das ist einfach so, warum auch immer. So ist es leider auch im Weihnachtsland.
Weihnachtsmann Willi, der eigentlich nicht mehr in Amt und Würden ist und schon längst in Rudi, seinem ehemaligen Lehrling einen Nachfolger gefunden hat, kann sich dennoch nicht ganz zur Ruhe setzen. Während Rudi mit dem Schlitten und den ersten Geschenken unterwegs ist, führt Willi im Weihnachtsland die Oberaufsicht.
„Sind denn alle Schleifen schon gebunden, die dann die Geschenke schmücken sollen?“, erkundigt er sich bei den zuständigen Engelchen.
„Wir haben die grünen und die roten Schleifen schon fertig“, erklären ihm diese. „Aber die goldenen und die silbernen müssen wir noch binden, denn die entsprechenden Bänder sind gerade erst geliefert worden.“
„Vielleicht kann euch noch jemand helfen, damit es schneller geht!“, ruft Willi in die Runde.
„Wir brauchen auch Hilfe, sonst schaffen wir es nicht alles fristgerecht zu verpacken!“, schallt es aus der anderen Ecke.
„Wir müssen noch zweihundert Strohsterne basteln“, jammert ein anderes Engelchen.
„Und wir sind auch mit der Herstellung der Geschenkanhänger noch nicht fertig. Wir brauchen unbedingt noch einige Herlferlein zur Unterstützung!“
Weihnachtsmann Willi rauft sich die Haare. Jedes Jahr bricht im Weihnachtsland die Panik aus, dass nicht alles rechtzeitig bis zum Fest fertig wird, doch bisher haben es die Engelchen immer mit vereinten Kräften geschafft. Hoffentlich klappt es auch dieses Jahr. Um die Engelchen und Helferlein zu unterstützen ist Willi gerne bereit auch seine Arbeitskraft mit einzubringen.
Gerade verziert er die Weihnachtskarten mit ein wenig Goldstaub, da kommen zwei aufgeregte Engelchen, die eigentlich Weihnachtsmann Rudi begleiten sollten. Schon von Weitem hört man ihr Rufen:
„Willi! Wo ist Willi! Wir haben dringende Nachrichten für ihn!“
„Hier in der Bastelwerkstatt, bin ich! Was ist denn los?“, schallt es ihnen entgegen.
Die beiden Engelchen müssen erst einmal verschnaufen und tief Luft holen, bevor sie berichten können. Doch dann sprudelt es nur so aus ihnen heraus. Da sie allerdings beide gleichzeitig aufgeregt erzählen, versteht Willi kein einziges Wort.
„Langsam, langsam! Einer nach dem anderen. Fang Du zuerst an“, sagt er und deutet auf den kleineren Engel.
„Die Eulen des Waldes haben berichtet, dass Teddybär Bruno mit dem Schneemann Kurt und dem Waldmenschen Hugo auf dem Weg zum alten weisen Mann sind. Sie haben inzwischen schon die Hälfte des Weges geschafft.“
„Das ist gut, das ist wirklich gut!“, freut sich Weihnachtsmann Willi. „Und jetzt berichte auch Du!“
Das zweite Engelchen senkt den Kopf und plötzlich kullern die Tränchen aus seinen Augen. Erschrocken unterbrechen alle Engel und Helferlein im Weihnachtsland ihre Arbeit. Auch Weihnachtsmann Willi ahnt, dass jetzt nichts Gutes folgen wird.
„Weihnachtsmann Rudi ist mit seinem Schlitten verunglückt!“, schluchzt das Engelchen nun. „Er ist zu schnell gefahren und in einer scharfen Kurve ist der Schlitten umgekippt. Den Hirschen und Rentieren, die den Schlitten gezogen haben ist nichts passiert. Auch die Geschenke sind heil geblieben, aber…“
„Was ist mit Rudi?!“, ruft Weihnachtsmann Willi erschrocken aus.
„Er ist vom Schlitten gestürzt. Mitten in den Schnee. Leider ist er so unglücklich gefallen, dass er sich den Arm gebrochen hat.“
„OH!!!“, schallt es entsetzt aus allen Ecken.
„Wo ist er?“, will Willi wissen.
„Er wird gerade wieder von den Rentieren und Hirschen mit seinem Schlitten zurück ins Weihnachtsland gebracht. Die Geschenke wird er dieses Jahr nicht mehr verteilen können.“, meint das Engelchen, das die schlechte Nachricht überbracht hat…
Fortsetzung folgt…