Gelangweilt hänge ich meine Zeit ab. Was bleibt mir auch sonst übrig?! Es ist schon wieder ein solcher Tag, an dem es einfach nicht richtig hell werden will. Die Sonne lässt sich überhaupt nicht mehr blicken.
„Wie war es doch im Sommer so schön“, erinnere ich mich. „Vor allen Dingen war es warm und alles und jeder war draußen. Es war das reinste Paradies. Doch jetzt ist es einfach nur trist und langweilig.“
Ich lege mich mal hier hin und mal da hin. Klar, so lässt es sich wunderschön träumen. Aber wovon träume ich? Vom Sommer und den kleinen und großen Mäuschen.
„So kann das eindeutig nicht weitergehen“, beschließe ich. „Ich laufe jetzt zu Frauchen, vielleicht hat sie eine Idee, um mich ein bisschen aufzuheitern.“
Frauchen ist mitten in der Büroarbeit. Ich springe auf den Stuhl neben ihr. Ach wie herrlich. Sie streichelt mich und schmust mit mir.
„Oh, ist das schön!!! Sie mag mich!“
Das war zwar schön, aber viel zu kurz. Frauchen wendet sich schon wieder diesem Papierkram zu, der auf dem Tisch liegt.
„Hey!“, beschwere ich mich. „Mach weiter! Bitte!!!“
Sie scheint mich allerdings nicht richtig zu verstehen. Sie denkt, ich will nach draußen. Will ich aber gar nicht. Was macht sie denn jetzt? Sie steht auf, holt die Leckerlies aus dem Regal und geht zur Haustür.
„Ha, den Trick kenne ich schon! Sie will mich mit Leckereien nach draußen locken.“
„Na, komm!“, sagt sie mit weicher Stimme. „Ich habe hier auch etwas Gutes für dich!“
„Warum in aller Welt sollte ich mir das entgehen lassen?“, frage ich mich insgeheim und trotte über die Türschwelle.
Dort auf der Eingangstreppe liegen sie, die verführerischen Knusperhappen mit Lachs. Mir läuft doch echt das Wasser in meinem Mäulchen zusammen.
Ehe ich mich versehe, bin ich draußen und die Haustür schließt sich hinter mir.
„Geh’ ein bisschen spazieren!“, ruft mir Frauchen noch nach.
Okay, okay, bis vorne an die Ecke gehe ich. Aber hier ist wirklich nichts los.
„Was soll hier draußen?“, frage ich mich.
Also biege ich um die Ecke und marschiere in Richtung meiner Katzenklappe. Zum Glück ist sie offen und ich schlüpfe wieder in das Innere des Hauses. Geradewegs will ich zu Frauchen marschieren, doch sie hat die Bürotür geschlossen und ich kann nicht mehr zu ihr hinein. Also lege ich mich direkt davor und warte. Irgendwann wird sie schon wieder herauskommen und dann spiele ich mit ihr.
Ich brauche gar nicht so lange zu warten, vielleicht denke ich das aber auch nur, weil ich zwischenzeitlich eingedöst bin. Auf jeden Fall öffnet sich die Tür und Frauchen kommt heraus. Ich streiche schmeichelnd um ihre Beine. Und dann packt mich der wilde Wahn und ich sause ich wie eine Rakete los. Ich habe einen Affenzahn drauf.
„Sie soll endlich mit mir Nachlauf spielen“, denke ich noch und springe hinter eine Säule, die mir noch ein bisschen Platz zur Wand und daher zum dazwischen Hindurchspringen lässt.
„Was ist das?“, durchzuckt es mich. „Das war doch noch nie da!“
Doch ich kann nichts mehr machen. Im selben Moment beginnt die Säule zu wackeln und es fällt etwas mit Karacho nach unten. Ich kann gerade noch rechtzeitig flüchten. Ich hatte Glück im Unglück. Die Lampe, die zuvor noch auf der Säule gestanden hatte, hat mich nicht getroffen. Ich konnte meine Haut retten, aber eine Menge Scherben liegen jetzt auf dem Fußboden.
„Oh, nein!!!“ höre ich Frauchen rufen und Herrchen, der ebenfalls hinzu geeilt ist, meint: „Das musste ja mal passieren. Darauf habe ich schon lange gewartet.“
Mein Herz pocht wie wild und ich ergreife die Flucht. Im Keller lege ich mich ganz oben auf den Heizungstherme. Hier ist es nicht nur schön warm, sondern er bietet mir auch die Sicherheit, die ich jetzt brauche.
„Frauchen ist bestimmt sauer auf mich“, überlege ich völlig verschreckt. „Dabei kann ich nichts dafür. Ich bin schon tausendmal da entlang gesprungen und nie ist etwas passiert. Ohje, da kommt Frauchen…“
„Komm doch her!“, fordert sie mich auf.
„Nein!“, mauze ich bockig. „Ich habe nichts gemacht. Das blöde Ding ist von ganz alleine runtergefallen und zerbrochen!“
„Na komm schon!“, sagt sie nochmals mit ungewöhnlich sanfter Stimme.
„Du konntest nichts dafür. Ich hatte den Stecker der Lampe nicht aus der Steckdose gezogen, wie ich es sonst vorsorglich immer mache und so bist du im Kabel hängengeblieben und hast die Lampe heruntergezogen.“
„Das habe ich auch gemerkt“, gebe ich etwas unfreundlich zurück. „Aber ich lasse mich nicht bestrafen!“
„Es ist alles gut, hab keine Angst!“, meint sie und versucht mich zu erreichen. Doch sie ist zu klein und bekommt nur mein Pfötchen zu fassen. Und da merke ich, dass sie mir gar nichts tun will, denn sie streichelt mich. Mein Herrchen ist auch da und er spricht dann etwas Seltsames aus, das ich nicht so ganz verstehe:
„Weißt du,“, erklärt mein Herrchen und holt mich nun zu sich auf den Arm, „man sagt, dass Scherben Glück bringen!“
„Mir haben sie anscheinend Glück gebracht, denn ich habe gemerkt, dass Frauchen und Herrchen mich trotzdem noch lieb haben“, überlege ich und mein Herz pocht gar nicht mehr so wild.
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der Schreck ist viel schlimer als der Schaden, er kann nämlich lange nachhallen wwährend das Lampi ohne weiteres ersetzt weren kann..
ganz ganz hübsch erzählt deine Geschichte aus dem Katzenmäulchen, ganz
mein Ding, das liebe lich..
liebe Grüße angelface und bitte: noch mehr Katzengeschichten…-))
Wenn Du meinen Blog von Anfang an durchsuchst, findest Du einige Katzengeschichten. Vielleicht kennst Du ja noch nicht alle.
Die gleiche Lampe gibt es leider nicht mehr, aber es lässt sich garantiert etwas finden, das uns gefällt.
Liebe Samstagsgrüße sendet Dir
Astrid
ach du Schreck..
ja so geht es manchmal
aber alles was mit Geld zu bezahlen ist ist nicht so schlimm
gut dass es dich nicht getroffen hat
liebe Grüße
Rosi
Wir sind auch froh, dass die fallende Lampe unser Kätzchen nicht getroffen hat. Ich stand direkt daneben, aber alles ging so schnell, dass keinerlei Rettung der Lampe möglich war. Aber wie Du schon sagst, es gibt Schlimmeres.
LG und ein schönes Wochenende
Astrid