„Ich versuche mich dann zu Dir durchzuschlagen…“, habe ich Dir geschrieben, lieber Weihnachtsmann Willi. Ich hätte nie gedacht, dass dies so schwierig ist. Allein der Versuch aus dem Kaufhaus ganz klammheimlich zu verschwinden, war keine leichte Unternehmung.
Als alle Lichter nach Ladenschluss im gesamten Gebäude ausgeschaltet wurden, habe ich mich erst einmal ganz still verhalten.
„Psst! Niemand darf auch nur den leisesten Verdacht schöpfen“, ermahnte ich mich immer wieder.
Leider war nicht Egon der diensthabende Wachmann, sondern ein mir komplett fremder Mensch. Bei Egon hätte ich leichtes Spiel gehabt, denn er schläft nach seiner ersten großen Runde immer tief und fest, so dass ich mich ungesehen hätte davonschleichen können. Dieser fremde Mann jedoch hat die ganze Nacht über kein Auge zugemacht und einen Wachhund hatte er auch noch dabei.
„Da ist jetzt aber guter Rat teuer“, habe ich mir so gedacht und überlegt, ob ich die Flucht vielleicht doch verschieben sollte. Aber wie Du ja weißt, ist Weihnachten nicht mehr in allzu großer Ferne und der Weg zu Dir auch nicht gerade kurz. Also musste ich so schnell wie möglich handeln.
„Wie nur kann ich den Wachmann und dessen Hund ablenken, damit sie mich nicht auf meiner Flucht erwischen?“, fragte ich mich.
Mein Kopf glühte schon, denn meine Gehirnwindungen liefen auf Hochtouren, aber ich fand eine, so wie mir schien brauchbare Lösung.
Ich lief in die Delikatessenabteilung und besorgte mir dort eine Riesenfleischwurst für den Hund. Dann zerschnitt ich sie in viele kleine Leckerbissen und verteilte sie bis in die alleroberste Etage. Das erste Stückchen lag in der entgegengesetzten Richtung vom Ausgang, nämlich in der Gläserabteilung.
Ich musste nun nur noch den Hund dorthin locken oder besser gesagt sein Herrchen, dem der Wachhund unweigerlich folgen und damit auch die Wurststücke entdecken würde. Schlau wie ich nun mal bin, wenn ich das in aller Bescheidenheit sagen darf, hatte ich mir noch einen Fußball besorgt.
„Den lasse ich mit Karacho in das aufgestellte Gläsersortiment krachen“, plante ich. „Das macht sowohl das Herrchen als auch den Hund neugierig.“
So wollte ich die Beiden derartig ablenken, dass ich meine Flucht ungehindert würde antreten können.
Doch leider unterlief mir bei der Durchführung meines schönen Planes ein folgenschwerer Fehler oder besser gesagt, ich hatte eine entscheidende Tatsache in meine Überlegungen nicht einbezogen…
Fortsetzung folgt…
Vielleicht möchtet Ihr auch das noch lesen:
Gerade habe ich mir wieder ein Stückchen deiner spannenden Gedichte gegönnt. Bin gespannt die Fortsetzung. LG Regina
Die Spannung steigt, liebe Astrid,
wie mag es jetzt wohl weitergehen…..
Schönen Nikolaustag und lieben Gruß
moni
In Teil 3 erfährst Du schon ein bisschen mehr!
Danke fürs Lesen und Kommentieren.
LG
Astrid