Beitrag, Dies & Das und sonst noch Was, Dies & Das und sonst noch Was 2016, Gedichte
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Ein Falke, zwei Prinzessinnen und meine Heimatstadt

Was ich Euch heute berichte,
ist nicht einfach nur eine Geschichte.
Es ist die Legende von einem bestimmten Ort,
von meiner alten Heimat, von hier ganz weit fort.

Sie erzählt ein Geschehen vor langer Zeit,
weit, weit zurück in der Vergangenheit.
Ich kenne die Legende seit Kindheitstagen schon,
drum lauscht, wenn ich jetzt erzähle Euch davon:

Einst vor vielen, vielen hunderten von Jahren,
zwei Königstöchter aus Schottland waren.
Rosamund und Dichamund ihre Namen,
sie nach Germanien kamen.

Sie wollten die Heiden bekehren
und ihnen das Christentum lehren.
Sie nach Buchonia kamen, dem Buchenland,
wie die Gegend des Vogelsberges damals genannt.

An einem Bach sie verweilten
und zu dessen Ufer durstig eilten.
Eine Hirschkuh mit ihren Jungen sie sahen,
aber auch einen bösen Wolf sich nahen.

Dieser wollte die Jungen ihr entreißen,
aber die Hirschkuh begann zu beißen
und er fiel hinein in den reißenden Bach,
besiegt von der Hirschkuh, so schwach.

Einen Augenblick nur später,
sie sahen eine Schlange als Übeltäter.
Diese kroch heimlich einen Baum hinauf
und schon nahm das Schicksal seinen Lauf.

In einem Vogelnest die kleinen Meisen,
gedacht sie geschwind zu verspeisen.
Die Meisenmutter machte ihr den Garaus
und hackte ihr wütend die Augen aus.

Wolf und Schlange nun im Bach drin liegen,
die Schwachen konnten die Starken besiegen.
Rosamund und Dichamund nächtigen unter dem Baum,
als der Herr erschien ihnen im Traum.

Am nächsten Morgen die Beiden waren in großen Nöten.
Zwei heidnische Fürsten voller Zorn sie wollten töten.
Im Zweikampf unter den Buchen,
sie wollten ihr Leben zu retten versuchen.

Plötzlich ein Falke aus den Wolken ganz weit oben,
kam herunter zu ihrer beider Hilfe geflogen.
Er hackte den bösen Fürsten die Augen aus,
diese fielen zu Boden und hauchten ihr Leben aus.

Große Angst überfiel der Fürsten Gefolge,
sie alle sich taufen ließen infolge.
Rosamund und Dichamund lobten und priesen Gottes Wort
und gründeten eine Niederlassung an diesem Ort.

Die beiden Königstöchter waren aus Schottland gekommen
und so später der Ort den Namen Schotten hat bekommen.
Der Falke ist zu der Stadt Wappentier fortan ernannt,
damit die Legende auch weiterhin ist bekannt.

Weil ich in dieser Stadt bin geboren,
diese Legende soll nicht gehen verloren.
Darum schrieb ich dieses kleine Gedicht,
das von einem Falken und zwei Prinzessinnen spricht.

Wer mir dies und die Legende nicht glauben mag,
der komme und schaue nach Schotten einen Tag.
Sucht den Falken und haltet die Augen offen dort,
denn auch ich bin noch oft an diesem Ort.

 

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16 Kommentare

    • Astrid Berg sagt

      Oh, danke schön, liebe Traudi.
      Ich schicke Dir ganz liebe Grüße und freue mich auch weiterhin auf unsere gegenseitigen Besuche.
      Astrid

    • Astrid Berg sagt

      Danke, liebe Bärbel. Ich hoffe Dir bereitet die Hitze in diesen Tagen keine zusätzlichen Probleme.
      Alles Liebe und Gute
      Astrid

    • Astrid Berg sagt

      Liebe Traude,
      ich danke Dir für Deine lieben Worte. Es hat mir viel Spaß gemacht, zur Legende meiner Heimatstadt ein Gedicht zu schreiben. Zumal diese Legende in meinem Leben auch noch eine weitere Rolle spielte. Aber dazu werde ich auch irgendwann einen Beitrag schreiben.
      LG
      Astrid

  1. Ach ihr Lieben – eine Ballade, wie schön und wohltuend an diesem Morgen! – Ein ganz großartiges Gedicht über deinen Heimatort hast du geschrieben. – Sollte es mich je dorthin verschlagen, werde ich ganz sicher die Augen offen halten. Vielleicht sitzt du ja mit deinem Mann dort und trinkst einen Cappuccino! 🙂 LG Martina

    • Astrid Berg sagt

      Man soll im Leben niemals nie sagen, also kann es durchaus sein, dass wir uns dort treffen 😉 . Auf jeden Fall bist Du dann zum Cappuccino eingeladen!
      Sei herzlich gegrüßt und komm gut durch die letzten heißen Sommertage des Jahres
      Astrid

  2. Hallo Astrid, das ist ja eine schöne Ballade. Im Geiste höre ich einen Balladensänger mit Laute, der ein schönes Lied daraus macht. LG Tanja

    • Astrid Berg sagt

      Liebe Tanja,
      seit ich Deinen lieben Kommentar gelesen habe, schwirrt dieser Sänger mit seiner Laute ständig in meinem Kopf herum. Ich höre ihn nicht nur, ich sehe ihn auch noch 🙂
      LG
      Astrid

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