Alle Artikel mit dem Schlagwort: Prinzessin

Weihnachtsmann Willi macht das schon (6)

Der Weihnachtsmann hatte erkannt, dass seine Hilfe dringend erforderlich war und wollte sich auch gleich auf den Weg machen. Doch wohin sollte er zuerst gehen: Zu Elfinchen und der Mäusefamilie? Dort konnte niemand sagen, wo das Zuhause der kleinen Elfe war. Zur Prinzessin und den traurigen Blumen im Schlossgarten?  Sie alle wussten nicht, wo Elfinchen sich aufhielt. Er hätte sie ebenfalls nur in ihrem Kummer trösten können. Zur Elfenfamilie? Wenn sie Elfinchens Aufenthaltsort kennen würden, wären sie alle schon längst dort. „Nein, ich muss mit Überlegung an diese Sache herangehen“, dachte sich Weihnachtsmann Willi. „Allen muss gleichzeitig geholfen werden, so dass niemand länger als nötig dem Kummer ausgesetzt ist.“ Willi stapfte im Weihnachtsland hin und her und grübelte nach, wie er am schnellsten den Bitten aller Parteien nachkommen könnte.  „Na klar!“, schallte seine tiefe Stimme plötzlich durch das himmlische Weihnachtsland. „Ich brauche mein Fernrohr! Wo hab ich es nur letztes Jahr hingelegt?“ Die Engelchen schwirrten nach allen Richtungen aus und suchten mal hier und mal dort.  „Ich habe es an einen Platz gelegt, bei dem …

Die Mäusefamilie überlegt (4)

Familie Maus blickte ein wenig hilflos zu Elfinchen. Es war verständlich, dass die kleine Elfe Sehnsucht nach ihrer eigenen Familie hatte. Sie hatte sich verlaufen und wusste nicht, ob sie ihre Eltern und Geschwister jemals wieder sehen würde. Diese wären mit Sicherheit in großer Sorge um ihr geliebtes Elfinchen. „Bitte!“, bettelte Elfinchen erneut und sah den Mäusevater, die Mäusemutter und die Mäusekinder aus traurigen Augen an. „Helft mir! Ihr seid alle so lieb zu mir und habt mich vor dem sicheren Tod gerettet, aber ich habe soooo schreckliches Heimweh! Ich möchte nichts lieber, als endlich wieder bei meiner Familie zu sein! Bitte, bitte!“ Die Mäusemutter streichelte zärtlich über Elfinchens Arm und meinte tröstend zum wiederholten Male:  „Es wird alles wieder gut! Aber du musst noch ein bisschen Geduld haben.“ „Ich halte es aber nicht mehr aus!“, gab Elfinchen zu. „Diese Sehnsucht nach meiner Familie tut so weh! Jetzt weiß ich warum es ‚Heimweh‘ heißt. Ich muss auch ständig weinen, wenn ich an meine Lieben zu Hause denke.“ Bob, Babsi und auch Eddi waren ganz still …

Lach mal wieder

Es ist einer jener Sommertage, an denen man von Vogelgezwitscher geweckt wird und die Sonnenstrahlen einen schon vor dem Aufstehen an der Nase kitzeln. Einfach herrlich! Da macht es gar nichts aus früher als gewöhnlich aus dem Bett zu hüpfen und in den Tag zu starten. „Du weißt schon, dass du mich jetzt gleich zur Uni fahren musst“, sagt mein Mann. „Na, so vergesslich bin ich nun auch noch nicht“, antworte ich lachend. „Wir haben doch erst gestern dein Auto in die Werkstatt gefahren.“ Das mit der Vergesslichkeit scheint allerdings eine ganz spezielle Sache zu sein. Manchmal überdecken die Geschehnisse des Alltags Dinge, an die man normalerweise ganz selbstverständlich denkt. Irgendwie passiert es dann, dass genau diese Selbstverständlichkeiten durch die Maschen des Gehirns fallen, irgendwo in den Gehirnwindungen verschwinden oder gar steckenbleiben. Und genau das ist an diesem so schönen Tag passiert. Ich habe meinen Mann vergessen. Nein, nicht ihn. An ihn denke ich doch immer. Während ich mit meiner Mutter am Spätnachmittag telefoniere, überlege ich, warum mein Mann noch nicht zu Hause ist, obwohl …

Ein Falke, zwei Prinzessinnen und meine Heimatstadt

Was ich Euch heute berichte, ist nicht einfach nur eine Geschichte. Es ist die Legende von einem bestimmten Ort, von meiner alten Heimat, von hier ganz weit fort. Sie erzählt ein Geschehen vor langer Zeit, weit, weit zurück in der Vergangenheit. Ich kenne die Legende seit Kindheitstagen schon, drum lauscht, wenn ich jetzt erzähle Euch davon: Einst vor vielen, vielen hunderten von Jahren, zwei Königstöchter aus Schottland waren. Rosamund und Dichamund ihre Namen, sie nach Germanien kamen. Sie wollten die Heiden bekehren und ihnen das Christentum lehren. Sie nach Buchonia kamen, dem Buchenland, wie die Gegend des Vogelsberges damals genannt. An einem Bach sie verweilten und zu dessen Ufer durstig eilten. Eine Hirschkuh mit ihren Jungen sie sahen, aber auch einen bösen Wolf sich nahen. Dieser wollte die Jungen ihr entreißen, aber die Hirschkuh begann zu beißen und er fiel hinein in den reißenden Bach, besiegt von der Hirschkuh, so schwach. Einen Augenblick nur später, sie sahen eine Schlange als Übeltäter. Diese kroch heimlich einen Baum hinauf und schon nahm das Schicksal seinen Lauf. In …

Im Märchenland

Es war einmal ein Junge mit braunen Haaren, der ging in die dritte Grundschulklasse… So könnte die Einleitung zu der Geschichte beginnen, die ich Euch heute hier vorstellen möchte. Der Junge ist unser Sohn und er ging noch zur Grundschule. Ich habe damals in seiner Klasse eine Klassenzeitung ins Leben gerufen und gemeinsam mit den Schülern erstellt. Der Name der Zeitung lautete: „Klecksi und Klecksinchen“ und die den heutigen Beitrag betreffende Ausgabe hatte den Untertitel: „im Märchenland“   Damals haben die Kinder selbst Märchen erfunden und speziell für die Klassenzeitung aufgeschrieben. Außerdem gab es darin Fotos einer Märchenaufführung, ein Märchenrezept, verschiedene Rätsel, einen Bastelvorschlag, ein Brettspiel, einen Baum mit Märchensymbolen zum Raten, Witze, ein Leserätsel und einen gemalten Märchenanfang zum Weitererfinden als Vorschlag für einen Sonntagnachmittag mit den Eltern. Heute möchte ich Euch das Märchen vorstellen, das unser Sohn damals erfunden und aufgeschrieben hat: Der Drachenprinz Es war einmal eine schöne Lichtung im Wald, wo ein Schloss stand. In dem Schloss wohnte eine Königsfamilie. Die Prinzessin hieß Prinzessin Tageslicht und der Prinz hieß Peter. Warum …