Alle Artikel mit dem Schlagwort: Freunde

Schnulli

  Einst waren wir gute Freunde, hatten gemeinsame Träume. Niemals wollt ich ohne ihn sein, denn mit ihm war ich nicht allein. Er war da, wenn ich traurig war, wenn ich weinte ganz furchtbar. Ja, es ist absolut richtig, sein Trost war mir wichtig. Waren wir zusammen, stellte sich ein, das ach so vertraute Gefühl mein. Er war mein geliebter Begleiter, der mich machte wieder heiter. Doch dann ist der Tag zu nennen, an dem wir mussten uns trennen. Ich wuchs heran ganz geschwind, war nun schon ein großes Kind. Ich legte ihn heimlich zur Seit’, so war er doch allzeit bereit. Mit der Zeit er verlor an Wichtigkeit und dann er geriet in Vergessenheit. Nun ich schmunzele in mich hinein, und gedenke dem Schnuller mein. Niedlich die Fotos sind anzusehen, auf denen er ist nicht zu übersehen. Ihr alle habt ihn wohl gekannt, den Freund der ‚Schnulli‘ genannt. Er schmückte des Kindes Gesicht, drum widme ich ihm dies Gedicht.   Vielleicht möchtet ihr auch das noch lesen: Mit Schaufel und Eimer Meine ganz normale, …

Tickt ihr noch richtig?

Es ist Samstagabend und wir wollen uns mit unseren Freunden Conny und Peter treffen. Wir gehen dorthin, wo es Gerümpel und Kostbarkeiten gibt, nämlich auf einen Flohmarkt. Zu dieser Jahreszeit ist es immer ein ganz besonderes Erlebnis, denn es handelt sich um einen Nachtflohmarkt, der in den Messehallen stattfindet. „Bestimmt sind Frank und Regina auch da. Die beiden lieben solche Flohmärkte auch“, sage ich, ziehe meinen Mantel an und öffne auch schon die Haustür. Draußen hat es gerade begonnen zu schneien und glatt ist es obendrein, doch die Hauptstraßen sind zum Glück frei. Somit steht unserer Unternehmung nichts im Wege. „Ich rufe gleich mal Conny an“, teile ich meinem Peter mit und zücke auch schon mein Handy. „Macht Euch keinen Stress, wir fahren auch gerade erst los“, teilt mir diese mit. „Wir finden uns dann schon.“ So ist es auch. Kaum haben wir die große Halle betreten, teilen wir uns auf, gehen also sozusagen getrennte Wege. Schon nach wenigen Schritten kommt eine Frau auf mich zu. „Hallo Astrid. Schön, dass ihr auch da seid.“ „Hallo Regina. Habt …

Im Garten meines Opas

Ich habe die Gelegenheit beim Schopfe gepackt und den Besuch meiner Mutter zum Schwelgen in Erinnerungen genutzt. So bin ich im Garten meines Großvaters gelandet. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie es dort aussah, aber auch noch an das eine oder andere Erlebnis in diesem Garten. Mein Erinnerungsvermögen diesbezüglich endet mit ungefähr acht Jahren.  Meine Oma (väterlicherseits) durfte ich nur zwei Jahre kennenlernen, dann ist sie leider verstorben und bei meinem Opa (väterlicherseits) war ich acht Jahre. Die Eltern meiner Mutter habe ich leider nie kennengelernt, da sie beide bei meiner Geburt bereits verstorben waren. In den Garten meines Opas konnte man durch ein Tor gelangen, das mit einem Rosenbogen überbaut war. Wenn man durch dieses Tor schritt, wie beispielsweise meine Eltern an ihrem Hochzeitstag, dann war rechts ein langes schmales Rosenbeet. Leider waren die Fotos zu dieser Zeit noch schwarzweiß, aber man kann trotzdem die Farbenpracht der Rosen erahnen. Sie erblühten in rosa, rot und weiß. Auf der dahinterliegenden Wiese spielte ich oft. Manchmal tat ich dies mit meiner Puppe und meinem …

Ach, du lieber Schwan!

Am Faschingssonntag klingelt unser Telefon. Es ist ein befreundetes Paar am Apparat. Gut es  kann immer nur einer telefonieren, es sei denn man schaltet auf Lautsprecher. Mein Mann Peter nimmt das Gespräch entgegen  und meldete sich korrekt mit Vor- und Nachnamen. Niemals tut er dies nur mit einem fragenden „Hallo?!“, wie es anscheinend immer häufiger üblich wird, jedenfalls in unserer Gegend. „Hallo Peter! Hier ist Peter!“, klingt es aus dem Apparat zurück und man kann das Schmunzeln des Gesprächspartners förmlich bildlich vor sich sehen.  Das ist jetzt kein Faschingsscherz. Der Name meines Mannes ist zugegebenermaßen auch nicht gerade sehr einfallsreich, denn in den 50/60er Jahren war er wohl sehr beliebt. Allein in unserem Bekanntenkreis gibt es mit meinem Mann mindestens 8 Peter, hin und wieder auch kombiniert als Doppelnamen. Nur gut, dass wir die Stimmen unterscheiden können. So auch in diesem Moment. Auch an der Reaktion meines Mannes erkenne ich sofort, welcher Peter nun am anderen Ende der Leitung ist. Zu diesem Peter gehört auch noch eine Conny und mit Beiden verbindet uns das Band …

Karl Fridolin von Tap

Ich habe neulich ein Spiel entdeckt, das meine Neugierde geweckt hat. Es ist ein Würfelspiel, das sich „Story Cubes“ nennt und für Kinder ab 6 Jahren, aber auch für Erwachsene gedacht ist. Auf den neun Würfeln befinden sich Bildchen, die dazu anregen sollen eine Geschichte zu erzählen. Was als Spiel funktioniert, sollte doch auch als Gedankenanstoß für eine neue Bloggeschichte brauchbar sein, dachte ich mir. Also ließ ich die Würfel fallen und heraus kam die Geschichte von „Karl Fridolin von Tap“: Klaus und Uli gehen in die fünfte Klasse und sind die besten Freunde. Aber noch ein Junge gehört neuerdings zu ihnen. Fridolin ist neu in der Klasse. Er kam erst vor einem knappen halben Jahr mit seinen Eltern in das kleine Städtchen. Sein richtiger Name ist Karl Fridolin von Tap. Sein Vater, den alle nur den Herrn Grafen nennen, hat beschlossen sich mit seiner Familie in dem kleinen Städtchen niederzulassen und dort das Waldhotel zu übernehmen und daraus ein Fünfsternehotel zu machen. Außerdem gehören ihm die Wäldereien rund um das Städtchen. Fridolin ist ein …

Von der Sonnenuhr zur Poesie

Manchmal machen unsere Gedanken Sprünge, die für andere selten nachvollziehbar sind. Mein Mann kennt mich schon sozusagen in und auswendig, denn er findet meist heraus, was und warum ich auf die eine oder andere Idee gekommen bin. Manchmal jedoch muss auch er nachfragen. Daher muss ich Euch diesen Gedankensprung, der mich zu meinem heutigen Artikel veranlasst hat, zunächst erklären: Also, heute Morgen las ich bei Irmi (Dies und Das vom Neckarstrand) den Artikel: „Dies und das von der Zeitmessung“ und darin schrieb sie auch über die Sonnenuhr. Schlagartig kam mir ein Spruch in den Sinn: „Mach es wie die Sonnenuhr: zähl die heitren Stunden nur.“* Ich habe dieses deutsche Sprichwort zunächst in einem meiner beiden Poesiealben vermutet und kramte sie sofort hervor. Doch hier suchte ich vergeblich. Ich fand es dann im Poesiealbum unseres Sohnes. – So, jetzt habt ihr meinen Gedankensprung verstanden und nun will ich Euch noch mehr zeigen. Der Eintrag meiner Mutter hat sich ganz fest in meinem Kopf verankert. Wenn Du einmal in Deinem Leben, fest auf einen Menschen baust, geh‘ mit …

Brummbär Max und seine Freunde

Heute habe ich Euch eine Geschichte mitgebracht, die mir während einer langen Autofahrt einfiel. Zum Glück saß ich nicht am Steuer und so konnte ich sie gleich aufschreiben. Zunächst muss ich Euch allerdings eine Frage stellen: Kennt Ihr Brummbär Max? Nein? Das wundert mich aber, denn er ist stadtbekannt. Na dann will ich Euch von ihm erzählen: Brummbär Max hat viele Freunde, denn er ist ein sehr netter Kerl, auch wenn er manchmal etwas brummig daher kommt. Er ist beispielsweise ein Freund von unserem Kätzchen Lottchen. Zumindest sitzen sie oft gemeinsam auf einem Bänkchen im oberen Stockwerk auf der Galerie. Max ist nicht gerade der dünnste Vertreter seiner Gattung. Deshalb gibt es hin und wieder auch Platzprobleme auf dem kleinen Bänkchen. Doch unser Lottchen hat so ihre eigene Methode dieses Problem zu lösen. Sie schmeißt den Brummbär einfach kurzerhand runter. Dann liegt er da und zappelt mit den Armen und Beinen. Das stört unser Lottchen jedoch wenig und Brummbär Max schläft nach einem Weilchen selig ein und krabbelt später wieder auf das Bänkchen. Jetzt möchtet …

Gerümpel oder Kostbarkeiten?

Es ist ein schöner goldener Oktoberabend und wir sitzen noch ein Weilchen auf unserer Terrasse, vielleicht eine der letzten Gelegenheiten für dieses Jahr. „Sag mal“, fragt mich mein Mann aus heiterem Himmel. „Wieso heißt der Flohmarkt eigentlich Flohmarkt?“ Stirnrunzelnd schaue ich ihn an. Mir ist schleierhaft wie er auf diese Frage kommt. „Da gibt es doch gar keine Flöhe zu kaufen“, redet er unbeirrt weiter. „Heute vielleicht nicht mehr, aber früher schon“, erkläre ich ihm. „Wieso, wer braucht denn Flöhe?“, kommt seine nächste Frage, für die er sich aber sogleich selbst eine mögliche Antwort gibt: „Ach, vielleicht, wenn man Direktor in einem Flohzirkus ist.“ „Quatsch!“, antworte ich, denn ich weiß es besser, weil ich mich zufälligerweise erst kürzlich belesen habe. „Im Spätmittelalter erhielt das Volk von seinem Fürsten Kleidergaben“, kläre ich ihn auf. „Innerhalb des Volkes gab es dann natürlich einen Handel mit diesen Kleidern und mit der Übergabe der Kleidungsstücke erfolgte auch die Übergabe von Flöhen.“ „Klingt logisch“, sagt mein Gatte und schaut mich richtig überzeugt, aber auch gleichzeitig schelmisch an. Ich werde inzwischen …