Beitrag, Erdachtes & Erzähltes, Für Kinder, Gedichte
Kommentare 14

Flie

Seltsam, aber irgendwie werden die Tiere immer kleiner, von denen ich berichte. Nach Emma, der Maus ist heute Flie, die Fliege an der Reihe. Ihr fragt, wie ich darauf komme? Ganz einfach. Schaut mal ganz genau die Fotos vom Haus der Familie Maus an. Könnt Ihr sie sehen? Auf dem Tisch sitzt eine Fliege. Das war wohl Flie, bei einem ihrer Abenteuer. 

FLIE

FLIE, DIE FLIEGE SITZT MAL DA, MAL DORT,
SCHON IST SIE WIEDER AN EINEM ANDEREN ORT.
GERADE SASS SIE AUF OMAS NEUER VASE,
DOCH JETZT LÄSST SIE SICH NIEDER AUF OPAS NASE.
ER VERSCHEUCHT SIE MIT DER HAND,
SO NIMMT FLIE PLATZ AN DER WAND.

AUCH HIER HÄLT SIE ES NICHT LANGE AUS,
DENN OMA BRINGT SUPPE FÜR OPA KLAUS.
SOFORT ERKENNT SIE DEN KÖSTLICHEN DUFT
UND ERHEBT SICH GESCHWIND IN DIE LUFT.
IHRE FLÜGEL KRÄFTIG SCHWINGEN,
ABER AUCH DIE LANDUNG MUSS GELINGEN.

DREIMAL UMRUNDET SIE DEN TISCH.
„NA WARTE, WIR KRIEGEN DICH!
DIES IST ALLEIN NUR UNSER MITTAGSSCHMAUS,
VERLASSE SOFORT DAS ZIMMER UND DAS HAUS!“
FLIE ERHÄLT EINEN TÜCHTIGEN WISCH
UND ÜBERLÄSST DEN BEIDEN DEN TISCH.

DOCH FLIE HAT EINEN PLAN,
SIE TREIBT DIE BEIDEN IN DEN WAHN.
UMSCHWIRRT BRUMMEND IHRE KÖPFE,
SETZT SICH AUF STUHL, HERD UND TÖPFE.
OPA VOLLER WUT UND ÄRGER UM SICH BLICKT,
DIE OMA NACH DER FLIEGENKLATSCHE SCHICKT.

OMA SCHWINGT DIE KLATSCHE HIN UND HER,
FLIE ENTWISCHT, FLIEGT KREUZ UND QUER.
„ÄTSCH, KOMMT NUR HER,
IHR KRIEGT MICH NIMMERMEHR!
ICH BIN EH‘ FLINKER ALS IHR ZWEI,
ALSO LASST GERENNE UND GESCHREI!“

FLIE NOCHMALS EINE LETZTE RUNDE DREHT,
DANN AUF DEM TELLERRAND SPAZIEREN GEHT.
IHREN RÜSSEL IN DIE SUPPE STECKT.
OH, WIE ES IHR SCHMECKT!
OPA ENTREISST DER OMA DIE KLATSCH‘
UND SCHON MACHT ES PLATSCH!

DIE SUPPE SPRITZT AN OPAS KINN
UND AUCH SONST NOCH ÜBERALL HIN.
FLIE HAT JEDOCH GANZ ENTSPANNT,
DIE GEFAHR FRÜHZEITIG ERKANNT.
LECKT NUN VON DER TISCHDECKE
ALL DIE LECKEREN SUPPENFLECKE.

„LECKER, WO GIBT ES MEHR?
ICH MAG DIESE SUPPE SEHR!“
SCHNELL HIN ZUR SUPPENSCHÜSSEL,
UND HINEIN MIT DEM FLIEGENRÜSSEL.
DOCH NIEMALS FLIEG MIT VOLLEM BAUCH!
DAS MERKT FLIE ZU SPÄT NUN AUCH.

SIE MEHR UND MEHR ZU TORKELN BEGINNT
UND KAUM NOCH AN HÖHE GEWINNT.
IM STURZFLUG NACH UNTEN ES GEHT,
DA HILFT AUCH KEIN STOSSGEBET.
FLIE SCHON IHR ENDE SIEHT GEKOMMEN,
SIE FÜHLT SICH GANZ UND GAR BENOMMEN.

KURZ VOR DEM AUFPRALL,
STOPPT JEDOCH IHR TIEFER FALL.
RETTENDE HÄNDE FANGEN SIE EIN,
BEVOR SIE IN DIE SUPPE TAUCHT HINEIN.
FRITZ, DES NACHBARS BENGEL
IST DER FLIEGE ENGEL.

ER BRINGT SIE SCHNELL HINAUS
AUS BESAGTER KÜCHE UND HAUS.
FLIE NUN VOLLER GLÜCK,
WIRFT KEINEN BLICK ZURÜCK.
SCHON ENTBRENNT IN IHR DAS FEUER.
AUF ZUM NÄCHSTEN GROSSEN ABENTEUER!

 

Vielleicht möchtet Ihr noch das lesen:

Die Dreivasengeschichte

Immer rund herum

Von der Sonnenuhr zur Poesie

 

14 Kommentare

  1. Liebe Astrid, hach wie schöööön ! Wenn man sich mit den Kerlchen beschäftigt, sieht man sie mit anderen Augen. Bei mir war es Schubsy, die Fliege.
    Liebe Grüße Eva

    • Astrid Berg sagt

      Schubsy? Hast Du über sie berichtet? Hat sie Dich auch so geärgert? Das können Fliegen nämlich ziemlich gut.
      Sei herzlich gegrüßt
      Astrid

  2. Ich bin ziemlich sicher, dass mir Flie auch schon mal um die Ohren gesaust ist!!! Dein Gedicht ist suuuuper – erzählt wie eine Geschichte, in der man mittendrin ist!! — Übrigens: Flie kann gerne im Mäusehaus bleiben – sie muss sich nicht zwingend zu mir auf den Weg machen! Mir reichen schon all ihre Verwandten! 🙂 LG und ein schönes Wochenende! Martina

    • Astrid Berg sagt

      Ich glaube Flie ist schon auf dem Weg zu Dir. Sie war gerade hier und ich habe sie mit großer Mühe zum Fenster hinaus geschickt. Sie flog direkt in Deine Richtung. Also Achtung!!! 😉
      LG
      Astrid

    • Astrid Berg sagt

      Ja, Fliegen können manchmal schon ganz schön nerven. Sie finden nie den Ausgang und fangen lassen sie sich auch nicht. Die Fliegenklatsche hilft auch nicht immer, wie man hier lesen kann.
      LG
      Astrid

  3. Das Leben einer Fliege kann ja so abenteuerlich sein. Aber auch kurz, wenn es mal „klatsch“ macht 🙁
    Tolle Aufnahme übrigens, da muss das kleine Tierchen still gesessen haben.
    Viele Grüße von Kerstin, die Fliegengitter in einigen Fenstern hat. Angeblich soll es dieses Jahr durch das viele Nass noch eine Mückenplage geben.

    • Astrid Berg sagt

      Oh je, eine Mückenplage!!! Wir haben einen kleinen Teich im Garten, wohnen nicht weit von der Spree und der Spreewald ist ja auch nur eine halbe Autostunde entfernt, na das kann ja lustig werden. Wir hatten schon mal einen Sommer, in dem wir nachts kaum auf der Terrasse sitzen konnten. Die Mücken haben es zumal meist auf mich abgesehen.
      LG und ein schönes Wochenende
      Astrid

  4. was für ein niedliches Gedicht.. 😉
    aber diese schillernden (Fleisch)-Fliegen mag ich nicht..
    da ging es mir wie Traude..
    sie hatten irgendwo Eier abgelegt und schlüpften zu Hunderten..
    aber eine normale Stubenfliege darf mir im Winter schon mal Gesellschaft leisten 😉

    liebe Grüße
    Rosi

    • Astrid Berg sagt

      Irgendwo habe ich mal gehört, dass immer eine Fliege im Haus sein muss, denn dann geht angeblich das Geld nicht aus 😉 .
      Danke, für deine regelmäßigen Besuche und hab ein schönes Wochenende
      Astrid

  5. PS: Hab noch vergessen;: du wolltest ja wissen, welche Kleidung ich bei Regen trage – also eigentlich dieselbe wie bei Schönwetter, nur mit einem lila *)
    Regenmantel drüber ;o) Hier kannst du dir z.B. im unteren Bereich meine Regenwettersommerkleidung ansehen: http://rostrose.blogspot.co.at/2014/07/alle-wetter.html

    *) Einen schwarzen hab ich auch, falls lila gar nicht passt. Außerdem ist der schwarze wärmer, mit herausknöpfbarem Futter, den kann ich also auch im Winter bzw. an kühlen Tagen gut tragen – hier kannst du ihn sehen: http://rostrose.blogspot.co.at/2015/11/irland-reisebericht-irlands-einziger.html

    • Astrid Berg sagt

      Liebe Traude,
      ich bin gleich mal auf Deine Links gehopst. Ich muss sagen, lila steht Dir gut, sogar bei Regen 🙂 .
      Den Irlandreisebericht werde ich mir nochmal ganz in Ruhe durchlesen, denn ich möchte schon gerne mal dorthin. Ich entscheide mich jedoch immer wieder dagegen, wegen der hohen Regenwahrscheinlichkeit.
      Sei herzlich gegrüßt
      Astrid

  6. Liebe Astrid,

    auch wenn ich jetzt nicht so der Fliegenfan bin (nachdem wir im Haus schon mal eine „Invasion“ hatten *, ebenso wie eine Ameiseninvasion…) finde ich deine Gedicht-Geschichte entzückend. Und wünsche dieser speziellen Fliege viel Glück bei ihren weiteren Abenteuern! Sie soll sich allerdings besser nicht bei uns blicken lassen, denn hier herrscht seit damals * das Motto „Tuss macht Schluss“ – auch wenn das Mittel ein anderes ist ;o))

    Ganz herzliche Rostrosengrüße

    von der Traude

    http://rostrose.blogspot.co.at/2016/06/a-new-life-6-zwischenbilanz.html

    • Astrid Berg sagt

      Liebe Traude,
      meistens ärgern mich Fliegen, besonders wenn die Fenster gerade frisch geputzt sind. Außerdem finden sie einfach nicht den Weg nach draußen und knallen immer wieder gegen die Scheibe. Selbst wenn das Fenster sperrangelweit offen ist, wollen sie einfach nicht raus 😉 .
      LG
      Astrid

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert