Alle Artikel mit dem Schlagwort: Straße

Achtung Vogel!

„Wie Vögel es doch meistens schaffen rechtzeitig wegzufliegen“, sage ich zu  meinem Mann, während unserer Autofahrt. „Ja, allerdings kam ich als Jugendlicher recht schmerzhaft zu dieser Erkenntnis“, erzählt er: „Ich war mit dem Fahrrad ziemlich flott unterwegs, als sich plötzlich ein kleiner Vogel kurz vor mir auf die Straße setzte. Anstatt auszuweichen, machte ich eine Vollbremsung. Das hatte zur Folge, dass ich im Sturzflug zu Boden ging. Im Augenwinkel erkannte ich jedoch, dass der Vogel sich unbeschadet in die Lüfte erhob.“ „Autsch!“ Ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen. „Also seid ihr Beide sozusagen geflogen, – du hingeflogen und der Vogel weggeflogen.“     Vielleicht möchtet Ihr auch das noch lesen: Die Sache mit der Vorahnung Mopsi & Filou Der Geist des Weines  

Kreuz und quer

Heute möchte ich Euch ein paar Fotos von einem Spaziergang in der alten Heimat zeigen. Wir waren im Vogelsberg unterwegs und wollten das schöne Wetter nutzen. So suchten wir uns einen Parkplatz in der Nähe eines Waldgebietes und machten uns bei strahlend blauem Himmel auf auf den Weg. Licht und Schatten wechselten sich ab. Dort, wo die Sonne ihre wärmenden Strahlen nicht hinschickte, gab es noch Stellen mit Schnee. Eigentlich hatten wir ein Ziel, doch folgten wir dem vorgeschriebenem Wanderweg nicht lange, sondern entschlossen uns in den Wald hineinzugehen. Wir marschierten einfach drauf los. Zum Teil gingen wir auf mit altem Laub bedecktem Boden, teils stapsten wir auf matschigem Untergrund, liefen an kleinen schneebedeckten Stellen und an bemoosten Steinen oder liegenden Baumstämmen vorbei. Unser Weg führte uns immer weiter in den Wald hinein. Inzwischen waren wir kreuz und quer gelaufen und mein Orientierungssinn hatte mich längst verlassen. Zum Glück ging es meinem Mann nicht so. Er hat ein hervorragendes Orientierungsvermögen, das auch jetzt nicht versagte. Und so führte er uns ganz zielsicher wieder zurück zu …

Seifenblasen

Marie-Luise sitzt alleine auf einer Bank. Um sie herum freuen sich Kinder und Spaziergänger flanieren die Strandpromenade entlang. Ein paar Meter von ihr entfernt, breitet ein junger Mann einige Utensilien aus und wenige Momente später fliegen riesige Seifenblasen an ihr vorbei, gefolgt von Kindern, die sie lachend zu fangen versuchen. Marie-Luise lässt ihre Gedanken mit den Seifenblasen fliegen. „Ja früher“, denkt sie gedankenverloren „waren die Seifenblasen kleiner, aber geliebt haben wir diese bunt schillernden und schwebenden Blasen auch schon in meiner Kindheit.“ Und später dann hat sie sie mit ihren Kindern ebenfalls gerne durch die Lüfte tanzen lassen. „Meine Kinder“, denkt die nun schon über 70 Jahre alte Frau. „Eigene waren mir nicht vergönnt, aber alle meine Schüler waren meine Kinder.“ Ja und alle haben Marie-Luise geliebt, so wie auch sie ihnen ihr ganzes Herz geschenkt hatte. Sie ging voll und ganz in ihrem Beruf auf und hatte nichts vermisst. Von den meisten ihrer Schüler erhält sie noch heute Briefe, mit manchen telefoniert sie noch hin und wieder und ein paar besuchen sie regelmäßig. „Ich …

Das Haus am anderen Ende der Straße

Nele ist neu in der Gegend. Sie ist mit ihren Eltern erst vor einer Woche in das große Haus am Ende der Straße gezogen. Vorher hatten sie in einem eigenen Haus in einer anderen Stadt gewohnt, aber nachdem der Vater seine Arbeitsstelle verloren hat, ist das Haus für Nele und ihre Eltern zu teuer geworden. Deshalb haben sie das Haus verkauft und sind in die Wohnung im obersten Stockwerk im Mühlenweg 10* gezogen. Außer ihnen wohnen noch zwei Familien in dem Haus. Im Erdgeschoss lebt Tina, die genauso alt ist wie Nele und ebenfalls in die 3. Klasse geht. „Hast du Lust mir ein bisschen die Gegend zu zeigen?“, fragt Nele ihre zukünftige Klassenkameradin. „Ich kenne mich ja noch nicht so richtig aus.“  „Na klar!“, willigt Tina sofort ein. „Ich hab heute sowieso nichts vor, es sind ja noch Ferien.“ Die beiden Mädchen scheinen sich von Anfang an zu mögen und so spazieren sie die lange Straße entlang bis sie zum anderen Ende kommen, dort, wo es nur noch einen Feldweg gibt, der in den …

Familie von Stein

  Einst vor vielen, vielen Jahren, überlegt, wo wir damals waren. Lagen einfach so am Straßenrand, zugedeckt von Gras, Schutt und Sand.   Unscheinbar und einfach nur grau, Steine, unansehnlich und auch rau. Viele gab es da von unserer Sorte, überall und so auch an diesem Orte.   Doch dann ein Junge ist gekommen, hat uns sanft in die Hand genommen. Obwohl wir waren angeschlagen, hat er uns alle nach Hause getragen.   Er hat uns in einer Kiste versteckt, so hat uns auch niemand entdeckt. Als er dann wieder ist aufgetaucht, hat er uns das Leben eingehaucht.   Wir sind nun die Familie von Stein, Papa, Mama und die Kinderlein. Und soll ich euch was verraten? Wir wohnen beim Efeu im Garten.   Dort hat der Junge uns vergessen, hat jetzt wohl andere Interessen. Wir blicken ihm immer hinterher, doch er sieht uns nimmermehr.   Vielleicht möchtet Ihr auch das noch lesen: Frühlingsgruß Ein Falke, zwei Prinzessinnen und meine Heimatstadt Kleidersammlung  

Lach mal wieder

Es ist einer jener Sommertage, an denen man von Vogelgezwitscher geweckt wird und die Sonnenstrahlen einen schon vor dem Aufstehen an der Nase kitzeln. Einfach herrlich! Da macht es gar nichts aus früher als gewöhnlich aus dem Bett zu hüpfen und in den Tag zu starten. „Du weißt schon, dass du mich jetzt gleich zur Uni fahren musst“, sagt mein Mann. „Na, so vergesslich bin ich nun auch noch nicht“, antworte ich lachend. „Wir haben doch erst gestern dein Auto in die Werkstatt gefahren.“ Das mit der Vergesslichkeit scheint allerdings eine ganz spezielle Sache zu sein. Manchmal überdecken die Geschehnisse des Alltags Dinge, an die man normalerweise ganz selbstverständlich denkt. Irgendwie passiert es dann, dass genau diese Selbstverständlichkeiten durch die Maschen des Gehirns fallen, irgendwo in den Gehirnwindungen verschwinden oder gar steckenbleiben. Und genau das ist an diesem so schönen Tag passiert. Ich habe meinen Mann vergessen. Nein, nicht ihn. An ihn denke ich doch immer. Während ich mit meiner Mutter am Spätnachmittag telefoniere, überlege ich, warum mein Mann noch nicht zu Hause ist, obwohl …

Herbstimpressionen

Wieder einmal habe ich meine Festplatte nach Fotos durchforstet. Dieses Mal war ich auf der Suche nach Bilder, die in die dritte Jahreszeit passen. Ich bin fündig geworden und so möchte ich heute mit Euch ein bisschen kreuz und quer durch die Gegend spazieren. Dabei werden wir dem Herbst begegnen. Er hat viele unterschiedliche Facetten, die es zu entdecken gilt. Kommt einfach mit… Vor uns liegt eine lange Straße, gesäumt von Bäumen, die schon Herbstlaub tragen.  Im Sonnenlicht erstrahlt die Natur im Herbst ein letztes Mal in ihrer vollen Pracht, bevor schon bald alles kahl und trüb erscheinen wird. Bunte Blätter ranken an Mauerwänden hoch und werden zum krönenden Schmuckband. Am Wegrand steht ein Fliegenpilz, rot und leuchtend. Auch ein Wildschwein treffen wir inmitten von bunten Blättern an. Kastanien fallen von den Bäumen, liegen am Wegrand und warten darauf von Kinderhänden aufgesammelt zu werden. Ein Erntewagen ist geschmückt  mit Maiskolben und… … ein anderer wartet im Sonnenlicht auf seinen Einsatz. Vielleicht wird er mit Holz beladen,… …das dann im Kamin knisternd verbrennt und… uns wohlige …

Große Aufregung in der Villa

Bei Herrn und Frau Konfusi und den anderen Bewohnern der Villa ist immer etwas los. Ihnen wird es nie langweilig. Auch heute herrscht in dem Haus wieder große Aufregung, dabei fing der Tag ganz friedlich und vielversprechend an.  Am Morgen ahnte noch niemand etwas von der bevorstehenden großen Aufregung. Die Frühlingssonne scheint zu den Fenstern herein und lockt Herrn und Frau Konfusi zu einem kleinen Spaziergang nach draußen. Gerade sind sie wieder auf dem Heimweg, da fährt ein Feuerwehrauto an ihnen vorbei und biegt in die Straße ein, an deren Ende die Villa steht, in der sie wohnen. „Nanu?! Da muss irgendetwas passiert sein!“, überlegt Frau Konfusi laut und dreht sich reflexartig um. „Du kannst ganz beruhigt sein“, erklärt ihr Professor Konfusi, der den Blick seiner Frau nach hinten wahrgenommen hat. „Dieses Mal wirst du von keinem Känguru verfolgt. So schnell kann Karl, das Känguru nicht mehr aus seinem Gehege entwischen. Sie haben den Zaun nämlich erneuert.“ Frau Konfusi geht nicht auf das Gesagte ein, sondern überlegt krampfhaft, was sich denn wohl Schlimmes in der …