Alle Artikel mit dem Schlagwort: Sohn

Ohje, das fängt ja gut an!

Die Silvestergeschichte, die ich Euch heute erzählen möchte, liegt schon ein paar Jährchen zurück und stammt noch aus „Vor-Corona-Zeiten“: Wir haben das Jahr 2014 gemeinsam mit lieben Freunden in gemütlicher Runde verabschiedet und mit ihnen auch das Jahr 2015 begrüßt. Gute Vorsätze fassen, gegenseitiges Glück wünschen, sich mit Sekt zuprosten, Bleigießen und natürlich Feuerwerk ist das, was zu einer Silvesterfeier gehört und auch bei uns nicht gefehlt hat. Sich Geschichten erzählen, einander zuhören und selbstverständlich miteinander lachen, lassen uns fast drei Stunden nach Mitternacht mit guter Laune auseinandergehen. Wir sind müde und schlafen am nächsten Morgen etwas länger. Dann sollten wir normalerweise wieder im Tritt und gut gerüstet für den Alltag sein. Seltsamerweise scheint dies bei uns nicht der Fall zu sein. Denn oftmals sind wir am nächsten Tag topfit und spüren die Müdigkeit erst am übernächsten Tag. So auch anscheinend in diesem Jahr: Es ist der 2. Januar des neuen Jahres. Wir liegen noch im kuscheligen warmen Bett. Ich werde kurzzeitig wach und blinzele meinen Wecker an, der mir mit seinen Zeigern zu erkennen …

Waschmaschinengespräche

Es klingelt an der Haustür und ich eile zum Öffnen. Ich erwarte keinen Besuch, also bin ich gespannt, wer um Einlass bittet. Unser Sohn steht vor der Tür. In der Hand hält er eine Tüte, die er mir überreicht. Ich schaue neugierig hinein und entdecke darin zwei Hosen und eine Packung Färbemittel. „Aha“, sage ich leicht scheinheilig. „Du willst deine Hosen färben?!“ „Ich dachte, du könntest das vielleicht machen,“,bestätigt er meine wage Vermutung. „ Die sind schon etwas von der Sonne ausgebleicht.“ „Dachte ich mir doch, dass ich mal wieder gefragt bin. Du hast doch auch eine Waschmaschine.“ „Aber du hast mehr Erfahrung“, grinst er mich an. „Nimm es einfach als eine Art Geburtstagsgeschenk von dir für mich!“ „Du hattest zwar schon am Sonntag Geburtstag, aber komm einfach mal mit!“ Mit dem Färben von Hosen habe ich zwar überhaupt keine Erfahrung, aber schön, dass er mich um meinen mütterlichen Rat bittet. Inzwischen sind die Hosen, ich habe gleich noch eine Jeans von meinem Mann in die Trommel geworfen, in der Waschmaschine mitsamt dem Färbepulver. Tiefschwarz …

Aus der Schulzeit meiner Mutter

Als unser Sohn in die dritte Grundschulklasse ging, sprachen sie im Sachunterricht über die Schule in früheren Zeiten. Sie sollten die Eltern und Großeltern zu diesem Thema befragen. Klar, dass ich ihm sofort über meine Schulzeit berichtet habe. Doch auch von seiner Oma wollte er wissen, wie es damals so in der Schule war. Da wir allerdings 600 Kilometer von den Großeltern entfernt wohnten, rief er meine Mutter an und stellte ihr Fragen. Sie notierte sich diese und schrieb ihm damals einen ausführlichen Brief, in welchem sie über ihre Schulzeit berichtete. Diesen Brief habe ich wieder gefunden, denn ich habe ihn die ganzen Jahre für unseren Sohn aufbewahrt. Dieses Jahr zu Weihnachten schenkte er seiner Oma ein Buch, in dem sie Fragen zu ihrem Leben beantworten soll. Der Brief und die Fotos von damals werden hierin einen Platz finden. Auch meine Mutter hat sich gefreut, als ich ihr diesen Brief neulich zeigte. Sie ist damit einverstanden, dass ich heute diesen Brief in meinem Blog vorstelle: Die Schule in früheren Zeiten „Ich bin am 27.6.1929 in …

Vater und Sohn

Heute möchte ich einmal eine etwas andere Geschichte einstellen. Sie stammt nicht von mir.  Ich habe mir zwar zunächst überlegt daraus eine eigene Kurzgeschichte zu machen, aber das wäre eigentlich schade, denn sie stammt aus der Feder unseres Sohnes. Ich habe sie auf einem Kalenderblatt gefunden. Als ich unseren inzwischen erwachsenen Sohn fragte, wann er sie denn geschrieben hat, erhielt ich nur die Antwort: „Im Mai!“ An das Jahr kann weder er noch ich mich erinnern, im Übrigen fehlt das Deckblatt des Kalenders mit der Jahreszahl. Schätzungsweise war er damals ungefähr elf, vielleicht 12 Jahre alt. Es war wohl ein Projekt im LER Unterricht (Lebensgestaltung – Ethik – Religion), an welchem er teilgenommen hatte. Allerdings kann ich auch das Thema nicht benennen, ich denke aber es ging um Redensarten, Weisheiten, Sprichwörter o.ä.. Diese Geschichte ist wie immer mitten aus dem Leben gegriffen und könnte sich noch heute in ähnlicher Form abspielen. Die Protagonisten dieser Geschichte stammen wohl aus unserem Familienkreis. Obwohl keine Namen genannt werden, kommt mir die Situation sehr bekannt vor. Deshalb gehe ich …

Wenn der Vater mit dem Sohn …

Auf Anhieb fallen wahrscheinlich nicht nur mir die lustigen Vater – und – Sohn – Bildgeschichten des Zeichners E.O.Plauen (Erich Ohser) ein. Der kleine dicke Vater und der strubbelige Sohn haben inzwischen die Herzen von Kindern und Erwachsenen erobert. Aber in jeder Familie, in der es einen Sohn gibt, existieren auch Vater – und – Sohn – Geschichten, also auch bei uns: Wie jeder weiß, kommen bei Vätern oft Kindheitsträume wieder zum Vorschein, die dann mit dem Sohn in die Tat umgesetzt werden. Unzählige Väter, manchmal sogar schon werdende Väter, holen wieder ihre Eisenbahn vom Dachboden. Mein Peter natürlich auch. Aber da gab es noch etwas anderes. Als Kind hatte er ein Flugzeug gebaut, das allerdings irgendwann zerschellte. Hieran war meine Schwägerin nicht ganz unbeteiligt gewesen. Man kann es kaum glauben, denn heute hat Peter als Professor einen Lehrstuhl für Flugantriebe inne und seine Schwester ist Stewardess geworden. Daher ist es eigentlich nur logisch, dass Peter mit unserem Sohn Timo auch irgendwann einmal das Thema Fliegen und Flugzeug in Angriff nahm. „Was hältst du davon, …

Timo und die kleinen Tierchen in meiner Küche

Beim Aufräumen in meinem Arbeitszimmer ist mir eine blaue DIN A-4 Mappe in die Hände gefallen. Es ist einfach nur eine Sammelmappe ohne Aufschrift und ich kann mir schon denken, dass hier Handlungsbedarf besteht. Wahrscheinlich habe ich irgendwann einmal alles Mögliche und Unmögliche einfach nur hier hinein gesteckt, weil ich es nicht wegwerfen wollte, aber sonst nicht wusste wohin damit. Also löse ich die Gummiringe und öffne die Mappe. Vor mir liegen viele beschriftete Seiten auf denen ich u.a. Erlebnisse und Begebenheiten mit unserem damals noch kleinen Sohn in Worte gefasst habe und plötzlich sind alle Erinnerungen wieder da: Es war ein schöner Sommertag mit viel Sonnenschein und blauem Himmel. Ich stand in unserer Küche in Darmstadt und bereitete das Mittagessen vor. Unser etwa zweijähriger Timo spielte im Wohnzimmer mit seinen Bauklötzchen. Alles war friedlich und ich überlegte gerade, was wir nach Timos Mittagsschlaf unternehmen könnten, als unser Sohn zu mir in die Küche kam. Er setzte sich auf den Fußboden, um mir zuzusehen. Plötzlich wurde ich durch Timos zartes Stimmchen aus meinen Gedanken gerissen: …