Erdachtes & Erzähltes
Kommentare 8

Vater und Sohn

Heute möchte ich einmal eine etwas andere Geschichte einstellen. Sie stammt nicht von mir.  Ich habe mir zwar zunächst überlegt daraus eine eigene Kurzgeschichte zu machen, aber das wäre eigentlich schade, denn sie stammt aus der Feder unseres Sohnes. Ich habe sie auf einem Kalenderblatt gefunden. Als ich unseren inzwischen erwachsenen Sohn fragte, wann er sie denn geschrieben hat, erhielt ich nur die Antwort: „Im Mai!“

An das Jahr kann weder er noch ich mich erinnern, im Übrigen fehlt das Deckblatt des Kalenders mit der Jahreszahl. Schätzungsweise war er damals ungefähr elf, vielleicht 12 Jahre alt. Es war wohl ein Projekt im LER Unterricht (Lebensgestaltung – Ethik – Religion), an welchem er teilgenommen hatte. Allerdings kann ich auch das Thema nicht benennen, ich denke aber es ging um Redensarten, Weisheiten, Sprichwörter o.ä..

Diese Geschichte ist wie immer mitten aus dem Leben gegriffen und könnte sich noch heute in ähnlicher Form abspielen. Die Protagonisten dieser Geschichte stammen wohl aus unserem Familienkreis. Obwohl keine Namen genannt werden, kommt mir die Situation sehr bekannt vor. Deshalb gehe ich davon aus, dass es sich um meine beiden Männer handelt, nämlich um unseren Sohn Timo und um meinen Göttergatten Peter. Im Folgenden werde ich diese kleine Geschichte wörtlich wiedergeben:

Vaters Lieblingsfilm

„Hallo Papi! Dein Lieblingsfilm läuft in einer Stunde im Fernsehen. Wollen wir uns den gemeinsam ansehen?“, fragte der Sohn den Vater.

„Na klar!“, erwiderte dieser. „Sag mir Bescheid, wenn der Film beginnt.“

Mit diesen Worten verschwand er in seinem Zimmer und wurde zum ersten Mal gerufen, als der Film anfing.

„Ja, ja ich komme gleich!“

Nach fünf Minuten rief der Sohn zum zweiten Mal.

„Ehrlich, ich bin gleich da.“

Diese Szene wiederholte sich noch mehrere Male. Als der Vater endlich ins Wohnzimmer spaziert kam, meinte er zum Sohn: „So, jetzt schauen wir uns mal meinen Lieblingsfilm an!“

Aber da lief gerade der Abspann. – Es war zu spät! –

Wenn man sich etwas vornimmt, dann muss man es auch ausführen, denn:

„Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben!“

1200px-Lieblingsfilm

Wenn Ihr mich jetzt fragt, von welchem Lieblingsfilm meines Mannes unser Sohn sprach, so kann ich wieder nur raten. Auch die Befragung von Mann und Sohn führt zu keinem eindeutigen Ergebnis. Wir vermuten allerdings, dass es sich damals um einen Film von Louis de Funes handelte.

Vielleicht interessieren Euch auch diese Geschichten:

Mit Schaufel und Eimer

Wenn der Vater mit dem Sohn…

8 Kommentare

  1. Liebe Astrid,
    regelmäßig lese ich deine schöne Seite und erfreue mich an den Beiträgen. Aber in neun von zehn Fällen kann ich keinen Kommentar hinterlassen. Service nicht verfügbar, heißt es dann immer. Ich habe keine Ahnung, woran das liegt, finde es aber frustrierend.
    Liebe Grüße Fiona

    • Astrid Berg sagt

      Liebe Fiona,
      ich habe leider auch noch nicht herausgefunden, woran es liegt. Irmi und Biggi geht es wie Dir. Sie schreiben mir dann einfach eine E-mail. Ich freue mich aber, dass Du trotzdem nicht aufgibst und es immer wieder versuchst. Danke für Deine lieben Worte und Deine Treue.
      Liebe sonnige Grüße
      Astrid

  2. Astrid Berg sagt

    Liebe Irmi,
    ich freue mich immer wieder, wenn ich solche kleinen Zettelchen o.ä. aus der Kindheit (egal, ob von mir, meinem Mann oder unserem Sohn) finde. Das weckt Erinnerungen. Manchmal lohnt es sich eben doch Dinge aufzuheben.
    Ich wünsche Dir ebenfalls einen schönen Abend
    Astrid

  3. Astrid Berg sagt

    Irmi schreibt:
    Liebe Astrid,
    schön, dass du dieses Kalenderblatt gefunden hast.
    Eine wirklich gute Geschichte. Sie regt zum Nachdenken
    an. Man sollte wirklich halten, was man verspricht.
    Einen schönen Abend wünscht dir
    Irmi

  4. Hallo Astrid,

    erstaunlich gut geschrieben, liegt ja doch schon eine Weile zurück – wie ich annehme und das Blatt mir der schönen Handschrift und dem Bild darunter, schaut schon toll aus 🙂

    Liebe Grüße
    Björn 🙂

    • Astrid Berg sagt

      Hallo Björn,
      stimmt, es liegt schon eine ganze Weile zurück, – unser Sohn wird diese Woche schon 26 Jahre alt.
      LG
      Astrid

  5. Martina sagt

    Das ist wahrlich eine Geschichte aus dem Leben – so herrlich von deinem Sohn erzählt, der im Übrigen eine sehr ausdrucksstarke Handschrift hat! Ich freue mich, dass du diese von deinem Sohn niedergeschriebene Begebenheit nicht verändert hast. Genau so ist die Geschichte richtig! Sonnige Grüße! Martina

    • Astrid Berg sagt

      Diese „ausdrucksstarke“ Handschrift ist noch seine Kinderschrift. Heute hat er eine ausgeschriebene und sehr schöne Handschrift, worüber ich mich freue.
      Über unzureichend Sonne können wir uns momentan nicht beschweren, mal sehen wie es nächste Woche aussieht. Vielleicht ist der Sommer nun endlich angekommen.
      Sonnenschein und Frohsinn mit ganz lieben Grüßen schicke ich Dir.
      Astrid

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert