Alle Artikel mit dem Schlagwort: Kaugummi

Beim Zahnarzt

Meine ziemlich lange Pause ist endlich vorbei. Nun werde ich wieder wie gewohnt in regelmäßigen Abständen Geschichten aus dem Leben einstellen. Ich hoffe, dass Ihr mich nicht ganz vergessen habt und ich euch mit meinen Geschichten erfreuen kann. Meine Blogrunden werde ich ebenfalls wieder drehen, das ist doch klar!!! Also jetzt geht es los: Wir sind gerade mit dem Auto unterwegs. Ich nehme einen Kaugummi aus der kleinen Plastikdose in der Mittelablage und frage meinen Mann, der am Steuer sitzt, ob er ebenfalls einen möchte. „Ja gerne“, antwortet dieser und hält mir seine geöffnete Hand entgegen, „aber bitte gleich drei oder vier Stück.“ „Na, das ist dann der Rest und wir müssen wieder welche beschaffen. Am besten gleich zwei Dosen mit Kaugummidragees bei deinem Verbrauch,“ versuche ich ihm zu vermitteln, dass man auch weniger nehmen kann. „Ich brauche jetzt gerade mal so viele Kaugummis“, erklärt er mir und schiebt sich den Inhalt seiner mit Kaugummidragees gefüllten Hand in den Mund. „Aha!“ „Mein Inlay scheint lose zu sein“, gibt er mir zu verstehen. „Na prima“, antworte …

Auch das bin ich

Als ich neulich in einer Buchhandlung stöberte, entdeckte ich ein Buch, das mein Interesse weckte. Ich griff  danach, blätterte es durch und erstand es.  Inzwischen hat es einen Platz in meinem Arbeitszimmer. Es handelt sich um „Das Buch der fast vergessenen Wörter“ von Petra Cnyrim*. Sie erklärt und zeigt den Ursprung bestimmter Wörter auf. Manche davon sind ganz verschwunden, andere sind im Begriff vergessen zu werden. Schon beim Durchblättern kamen Erinnerungen in mir hoch und eine Idee entstand: Ich möchte meinen Namen (Astrid Berg) auf solche Wörter und meine damit ganz persönlichen Erinnerungen durchforsten. Also lasst Euch überraschen, was dabei herausgekommen ist. A   Als Kind trug ich im Winter einen Anorak und raste in einem Affenzahn auf meinem Schlitten den Hügel hinunter. Heute saust man vielleicht in einer mit Fell gefütterten Windjacke, in einer Skijacke oder in einer mit Daunen gepolsterten Kapuzenjacke… den Schneehang hinunter, aber keinesfalls in einem stinknormalen Anorak. Da ich 1960 geboren bin, war es in meiner Generation üblich, dass man im Laufe seines Weges zum Erwachsenwerden mit der Aussteuer ausgestattet …

Zwischen Kampf und Unterhaltung

Unsere Welt wird mehr und mehr von Automaten beherrscht. Überall stehen sie rum und warten darauf von uns bedient zu werden. Meist funktionieren sie auf Knopfdruck, aber manchmal auch nicht. Dann wehren sie sich irgendwie gegen unsere Behandlung. Vielleicht haben wir die falschen Knöpfe gedrückt, zu leicht, zu fest oder zu lange gedrückt oder die Automaten sind in die Jahre gekommen und reagieren einfach nicht mehr. Möglicherweise führen sie auch eine Art Eigenleben. Ich denke gerade so vor mich hin: „Früher als Kind war unser erster Kontakt mit der Welt der heimtückischen Automaten, derjenige mit den Kaugummiautomaten. Zehner rein, gedreht und schon kullerte der Kaugummi heraus, Klappe auf, Kaugummi raus, in den Mund gesteckt und losgekaut.“ Vor meinem inneren Auge sehe ich mich mit meinen Freundinnen vor einem solchen Kaugummiautomat stehen. „So einfach war das damals“, überlege ich weiter. „Der nächste Kontakt war dann mit den Briefmarkenautomaten, was sich eigentlich auch ganz einfach gestaltete.“ Ich erinnere mich, dass man hierbei eine Kurbel drehen musste. „Dann waren da noch die Zigarettenautomaten, die ebenfalls einfach zu bedienen …

Igitt! Muss das sein?

Im Vorgarten der Villa, in der auch Professor Konfusi mit seiner Frau wohnt, steht ein Vogelhäuschen. Oma Schmidt aus dem Erdgeschoss schüttet gerade eine Handvoll Sonnenblumenkerne hinein und befestigt einen neuen Meisenknödel. „So“, sagt sie zufrieden. „Jetzt können sie alle wieder kommen. Es ist genügend für alle Vögelchen da!“ Sie wirft einen Blick nach oben zu den Fenstern im dritten Stock. Dort oben hämmert und rumort es schon seit Wochen. Die Handwerker bauen die Dachgeschosswohnung aus und um. Aber in ein paar Tagen sind sie endlich fertig. Und neue Mieter gibt es auch schon. Ein junges und unverheiratetes Pärchen soll angeblich einziehen. „Naja, so etwas gab es früher bei uns nicht. Aber die Zeiten haben sich geändert und manches ist einfach anders als früher“, denkt die alte Dame. Oma Schmidt schlurft über den Hof. Alles geht nicht mehr so schnell wie früher und die Beine, besser gesagt die Knie tun ihr bei jedem Schritt weh. Deshalb hebt sie die Füße auch nicht mehr so richtig. Schon als sie wieder das Treppenhaus betritt, merkt sie, dass …