Alle Artikel mit dem Schlagwort: Familie

Die Mäusefamilie überlegt (4)

Familie Maus blickte ein wenig hilflos zu Elfinchen. Es war verständlich, dass die kleine Elfe Sehnsucht nach ihrer eigenen Familie hatte. Sie hatte sich verlaufen und wusste nicht, ob sie ihre Eltern und Geschwister jemals wieder sehen würde. Diese wären mit Sicherheit in großer Sorge um ihr geliebtes Elfinchen. „Bitte!“, bettelte Elfinchen erneut und sah den Mäusevater, die Mäusemutter und die Mäusekinder aus traurigen Augen an. „Helft mir! Ihr seid alle so lieb zu mir und habt mich vor dem sicheren Tod gerettet, aber ich habe soooo schreckliches Heimweh! Ich möchte nichts lieber, als endlich wieder bei meiner Familie zu sein! Bitte, bitte!“ Die Mäusemutter streichelte zärtlich über Elfinchens Arm und meinte tröstend zum wiederholten Male:  „Es wird alles wieder gut! Aber du musst noch ein bisschen Geduld haben.“ „Ich halte es aber nicht mehr aus!“, gab Elfinchen zu. „Diese Sehnsucht nach meiner Familie tut so weh! Jetzt weiß ich warum es ‚Heimweh‘ heißt. Ich muss auch ständig weinen, wenn ich an meine Lieben zu Hause denke.“ Bob, Babsi und auch Eddi waren ganz still …

Pirat Schorsch

Ich ziehe aus meiner Handtasche eine kleine Schachtel heraus und lege den Inhalt auf den Tisch. Mein Mann sitzt mir gegenüber und betrachtet neugierig die niedliche  Magnetfigur.  Es ist ein kleiner pfiffig aussehender Piratenjunge mit einer schwarzen Augenklappe, einem blauen Tuch auf dem Kopf und einem roten um den Hals. In der Hand trägt er seine Beute, einen Beutel, in dem sich wahrscheinlich die Münzen aus dem Piratenschatz befinden. „Willst du eine Piratengeschichte schreiben?“, erkundigt sich mein Mann und dreht die Figur in seiner Hand hin und her. „Keine Ahnung, irgendwann vielleicht. Mir hat der kleine Kerl einfach nur gefallen. Ansonsten habe ich im Grunde genommen mit Piraten nichts im Sinn. Ich habe weder ein Piratenbuch gelesen, noch kann ich mich erinnern jemals einen Film diesbezüglich gesehen zu haben“, erkläre ich meinem Peter. „Da ist dir aber einiges entgangen. Ich zum Beispiel habe einen echten Piraten kennengelernt. Er gehörte sogar zu meiner Familie.“ „Du stammst aus einer Piratenfamilie? Das ist aber ganz was Neues“, wundere ich mich. Ich kenne meinen Mann nun schon seit 42 Jahren …

Meine ganz normale, chaotische Familie

Beim Durchforsten meiner Geschichten ist mir diese Begebenheit aus unserem Leben begegnet. Sie ist zwar schon etwas älter, aber bestimmt bereitet sie Euch ebenso viel Spaß wie mir: Meine ganz normale, chaotische Familie Was ist schon normal? Hätte ich sagen sollen: „Meine ganz normale Familie?“ Entsprechen wir denn der Norm? Nein, bestimmt nicht! Oder etwa doch? Chaotisch sind wir bestimmt (immer öfter), zumindest in den Augen der „Normalen“. Manchmal geht es zu wie auf dem Basar, jeder redet, aber keiner hört zu. Auch die Lautstärke würde passen, – wer flüstert schon, wenn er sich im Trubel Gehör verschaffen will. Ein Spaziergänger, der am Haus vorbei käme, würde sicherlich eine italienische Großfamilie hinter den Fenstern vermuten, aber wir sind eigentlich nur eine deutsche Kleinfamilie. Wir, das ist zunächst einmal mein treu sorgender Gatte, der mit einem Zeitgefühl ausgestattet ist, das zu einem anderen Universum zu gehören scheint. Seine Auffassung von „gleich“ und „sofort“ ist zumindest nicht den gleichlautenden Begriffen unserer Sprache und unseres Verständnisses gleichzusetzen. Weiterhin gehören unser zum damaligen Zeitpunkt pubertierender Sohn und meine Wenigkeit …

Emma

Meine heutige Geschichte gehört zwar in die Kategorie „Erdachtes“, beinhaltet aber trotzdem einige wahre Momente. So hat mir eine gute Freundin ein Handyfoto zugeschickt, das ich als heutiges Beitragsfoto genommen habe. Weiterhin hatten wir am letzten Tag unseres Kurzurlaubes an der Ostsee ein schönes Erlebnis. Beide Begebenheiten haben mich dazu veranlasst die folgende Geschichte zu schreiben. Mehr verrate ich Euch heute noch nicht. Na, neugierig geworden? Dann lest einfach weiter und kommt auch das nächste Mal wieder vorbei:  „Hey! Wer bist du denn?“   „Sag nur du kennst mich nicht?“ „Bist du etwa die Ateliersmaus?“ „Na also, du kennst mich ja doch!“ So begann eine großartige Freundschaft. Eine Freundschaft zwischen mir und einer kleinen Maus. Sie lebte in einem Atelier, ganz hinten in einer Ecke. In der Fußbodenleiste war ein kleines Loch und dort hinein verkroch sie sich immer, wenn Trubel im Atelier herrschte. Vorsichtig guckte sie immer heraus und beobachtete das Treiben. Nichts entging ihr. Und so merkte sie auch sofort als ich einen Teller mit leckerem Kuchen auf meinen Arbeitstisch stellte. Doch schon …

Aus der Schulzeit meiner Mutter

Als unser Sohn in die dritte Grundschulklasse ging, sprachen sie im Sachunterricht über die Schule in früheren Zeiten. Sie sollten die Eltern und Großeltern zu diesem Thema befragen. Klar, dass ich ihm sofort über meine Schulzeit berichtet habe. Doch auch von seiner Oma wollte er wissen, wie es damals so in der Schule war. Da wir allerdings 600 Kilometer von den Großeltern entfernt wohnten, rief er meine Mutter an und stellte ihr Fragen. Sie notierte sich diese und schrieb ihm damals einen ausführlichen Brief, in welchem sie über ihre Schulzeit berichtete. Diesen Brief habe ich wieder gefunden, denn ich habe ihn die ganzen Jahre für unseren Sohn aufbewahrt. Dieses Jahr zu Weihnachten schenkte er seiner Oma ein Buch, in dem sie Fragen zu ihrem Leben beantworten soll. Der Brief und die Fotos von damals werden hierin einen Platz finden. Auch meine Mutter hat sich gefreut, als ich ihr diesen Brief neulich zeigte. Sie ist damit einverstanden, dass ich heute diesen Brief in meinem Blog vorstelle: Die Schule in früheren Zeiten „Ich bin am 27.6.1929 in …

Das bin ich … und noch viel mehr

In meinen Geschichten habe ich Euch schon viel von mir und meiner Familie erzählt. Alles betrifft allerdings nur Erlebnisse und Erinnerungen. Über meine Person selbst habe ich jedoch bisher wenig geschrieben. Deshalb möchte ich heute in meiner Kategorie „Über mich“ einen kleinen Beitrag einstellen. Ich habe mir einfach nur zu jedem Buchstaben des Alphabets überlegt, was dieser über mich persönlich aussagen könnte. Es ist zwar nur ein kleiner Eindruck, aber vielleicht interessiert es Euch. A Ich habe grüne Augen und mag Abba, aber auch viele andere Musikinterpreten (Udo Jürgens, Queen, Westlife, Simon and Garfunkel, Santana, Die Prinzen, Peter Maffay …) B Einmal im Jahr sind wir in Bangkok, allerdings nicht, um dort Urlaub zu machen. C Ich mache mich gerne chic, denn ich liebe schöne Kleider…und Schmuck ohne ein Modepüppchen zu sein. D Viele Jahre habe ich mit meiner Familie in Darmstadt gelebt. EIch glaube an Schutzengel. F Meine Fingernägel und Fußnägel sind immer lackiert. G Gewitter finde ich immer ein bisschen unheimlich. Donner und Blitz machen mir Angst und ich bin jedesmal froh, wenn das …

Tierparkgedanken

Neulich habe ich wieder einmal einen Rundgang durch unseren schönen Tierpark gemacht. Er wurde am 1. Juni 1954 eröffnet, 1968 kam dann ein Raubtierhaus dazu und bereits 1969 zog ein Elefant in den Tierpark ein. Später kamen Gänse, Enten, Störche und andere Wasservögel hinzu und mittlerweile beherbergt er über 1200 Tiere und ist der größte Tierpark im Land Brandenburg. Auch wenn ich schon oft diesen kleinen Zoo besucht habe, lohnt sich ein Vorbeischauen  immer wieder. Besonders interessant ist es bei Neuzugängen oder wenn Tierkinder angekommen sind. Auf jeden Fall gibt es viel zu sehen und zu bestaunen. Seltsamerweise hatte es mich diesmal zu den Dickhäutern gezogen, wo auch gerade Kameraleute zugange waren. Leider waren sie schon am Zusammenpacken. Ich setzte mich auf eine Bank und beobachtete das Treiben und die Dickhäuter. Elefanten gelten als schlaue und sensible Tiere, die auch soziale Kompetenz aufweisen. Sie zeigen Emotionen und können u.a. Beziehungen zu ihren Betreuern aufbauen.Ich denke, diese Bindungen an Menschen sind besonders wichtig, wenn diese Tiere in Gefangenschaft leben, wie zum Beispiel hier im Tierpark. Ich …

Das fliegende Ei

Wir sitzen im Flieger von Sizilien zurück nach Berlin. Schade, denn wir lassen das schöne sonnige Wetter zurück und tauschen es gegen Temperaturen von ungefähr 6 Grad ein, allerdings mit der Hoffnung auf Sonnenschein an Ostern. Ich überlege, welche Geschichte aus unserem Leben zum Osterfest passen könnte, aber da hilft mir Peter auf die Sprünge. Es gibt eine lustige Begebenheit aus der Familie meines Vaters, die ich allerdings auch nur aus Erzählungen kenne. Es ist also sozusagen eine alte familiäre Überlieferung.“ „Und das ist eine Ostergeschichte?“, frage ich zurück. „Das kann ich dir jetzt nicht sagen, aber es geht um ein fliegendes Ei.“ Logisch, dass ich jetzt neugierig werde, denn fliegende Eier kenne ich nicht. Seinem schelmischen Grinsen merke ich jedoch an, dass ich vielleicht den Ausspruch nicht ganz so wörtlich nehmen sollte. „Das ist jetzt aber kein nachträglicher Aprilscherz, oder?“ „Nein, nein. Pass mal auf!“, beginnt Peter mir diese Geschichte zu erzählen. Er beschreibt eine Szene, die ich mir nun auch bildlich genau vorstellen kann. Sein Vater Heinz, der damals wohl selbst noch ein …

Clown August und der Ententanz

Wir waren für ein paar Tage in der alten Heimat und haben die Mütter besucht. Im Moment befinden wir uns auf derAutobahn und fahren in unsere neue und jetzige Heimat. Wir fahren also gewissermaßen von Zuhause nach Hause.  Keine Ahnung, ob jemand diese unsere Logik versteht, aber diese Ausdrucksweise trifft es noch am Besten. Bestimmt ist auch nachvollziehbar, dass wir von so einer Reise in die Vergangenheit auch gewisse Erinnerungen mit in unsere Gegenwart bringen. Gerade fahren wir an einem Pritschenwagen vorbei, da fallen Peter und mir Geschichten ein, die uns an eine ganz bestimmte Person erinnern. „Du hast doch neulich die Geschichte vom Umzug meiner Schwester geschrieben und dabei kam so ein ähnlicher Pritschenwagen vor“, sagt Peter zu mir. „Hast du denn schon mal was von Tante Leni geschrieben?“ „Nein, noch nicht! Aber sag mal, wie war das eigentlich? Wenn ich mich richtig erinnere, dann war sie doch gar nicht deine Tante.“ „Sie war die Schwägerin von meiner Oma, väterlicherseits“, klärt mich Peter auf. „Das war jetzt aber umständlich formuliert. Sie war also die …

Arme kleine Gans

Im Oktober bin ich des öfteren an einer Wiese vorbeigekommen, auf der viele Gänse schnatternd hin und her marschierten. Es war ein schöner Anblick, die weißen Gänse mit ihren orangefarbenen Schnäbeln auf der grünen Wiese und ich ärgerte mich jedes Mal, dass ich keinen Fotoapparat dabei hatte. Ich hätte dieses Bild gerne festgehalten, zumal ich etwas wusste, wovon diese Tiere nicht im Entferntesten etwas ahnten:  Sie werden gefüttert, um zu sterben. Sie werden sozusagen ihr Leben für uns oder besser gesagt für unseren Genuss opfern. Einige von ihnen werden als Martinsgans und andere als Weihnachtsgans enden. Mir fiel auf einmal das Märchen von der Weihnachtsgans Auguste ein (im Original von Friedrich Wolf / vgl.: https://kielikompassi.jyu.fi/kookit0405/saksa/karte4/Augustedrucken.pdf , Stand 7.12.2014): Hier hatte der Vater eine lebende und gut genährte Gans vom Markt mit nach Hause gebracht und erntete allgemeine Begeisterung. Der Vater hatte schon den köstlichen Geruch des Weihnachtsessens in der Nase: Gänsebraten mit Rotkraut und Klößen. Die Gans wurde in den Keller gebracht, wo sie in eine Kiste gesetzt wurde und den Kindern erlaubte man sie …

Familienzuwachs

Lottchen erzählt: „Es ist jetzt genau sechs Jahre und ein paar Monate her. Damals war ich noch ein kleines Baby, genauer gesagt, meine Mama hatte mich und eine Handvoll weiterer Geschwister geboren. Bei Mama war es schön warm und weich. Sie gab uns allen Milch zu trinken und wir wuchsen und wuchsen. Bald schon durften wir das Körbchen verlassen, umherstreifen und die Welt erkunden…“ So oder ähnlich würde der Bericht unseres kleinsten und jüngsten Familienmitgliedes beginnen. Die Rede ist hierbei von unserem lieben Lottchen, einem Kätzchen. Lottchen trat ganz unverhofft in unser Leben, zumindest für meinen Mann und mich: Es war ein schöner Sommertag, als unser Sohn von den Katzenkindern im Hause einer Freundin berichtete: „Die sind so niedlich! Eines von den Kätzchen läuft mir immer nach“, begann er. Noch schwante mir nicht im geringsten, was jetzt kommen würde. „Sie sollen heute verschenkt und abgeholt werden“, erzählte er weiter. Ich war nicht gerade ein Katzenfan und so interessierte mich das Ganze nicht besonders, was sich allerdings schlagartig änderte. „Ich würde dieses eine Kätzchen gerne nehmen!“ …

Das Familien – A B C

Im Leben einer Familie gibt es Dinge, die für gerade diese eine Familie typisch sind. Es existieren Erlebnisse und Begebenheiten, die nicht in Vergessenheit geraten sollten. Deshalb habe ich für meine Familie eine Art Familien – ABC erstellt.       „Alle Jahre wieder“ nehme ich mir vor, mit dem Einkauf der Weihnachtsgeschenke am besten schon im Sommer anzufangen. Dann hätte ich in der Adventszeit keinen Stress. Seltsam: Ich stelle immer wieder aufs Neue fest, dass Weihnachten total unverhofft kommt. „Bitte gib mir doch mal die Fernbedienung!“, fordere ich meinen Mann auf, der aber auf diesem Ohr taub zu sein scheint. Ich habe immer wieder den Eindruck, dass er wahrscheinlich unbewusst der Meinung ist, dass dieses Gerät in seine Hand gehört, denn er fragt einfach nur zurück: „Soll ich umschalten?“ Ist das jetzt pure Höflichkeit oder die Ausübung einer sogenannten Machtposition? Denn mit dem besagten Gerät hält man ja im Grunde genommen die Macht in der Hand. „Mann“ ist sozusagen Herr über das im heimischen Wohnzimmer ausgestrahlte Fernsehprogramm. Manchmal schläft er sogar mit erhobener Hand, …

Beschützer, Einbrecher, Holzfäller und ein ungeliebtes Haustier

In unserem letzten Urlaub wurde ich unfreiwillig Ohrenzeuge eines Gespräches zwischen zwei Frauen. Sie klagten sich gegenseitig ihr „Leid“. „Manchmal halte ich es einfach nicht mehr aus!“ „Ja, genau man fühlt sich total fix und fertig am nächsten Tag.“ Eigentlich hätte ich mich sofort und ohne große Probleme dem Gespräch anschließen können, denn von dieser Art „Leid“ kann ich ebenfalls ein Liedchen singen. „Was grinst du denn so?“, fragte mich mein Mann, aber da hatte er auch schon Gesprächsfetzen aufgefangen. „Ja, ja die schlimmen Männer!“ Inzwischen schwelgte ich lächelnd in Erinnerungen und durchforstete mein Leben nach eigenen Erfahrungen mit diesem eigentümlichen und lautstarken Phänomen, das scheinbar alle Ehemänner zu befallen schien und sich offenbar ungeachtet der Nationalität von Generation zu Generation weitervererbte. Als erstes fiel mir eine Familienfeier ein, bei der die Cousine meines Mannes von einer Begebenheit berichtete, die sich allerdings noch vor meinem Eintritt in diese Familie ereignet hatte. „Ich habe ganz viele Jahre an eine sehr einleuchtende Erklärung geglaubt, bevor ich irgendwann von meiner Mutter in ein offenes Geheimnis eingeweiht wurde und …