Erdachtes & Erzähltes, Für Kinder
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Verliebt, verlobt, verheiratet

Bestimmt erinnert ihr euch noch an Brummbär Max und an Lottchen. In der letzten Geschichte haben sie geholfen Einbrecher zu fangen. Die beiden sind gute Freunde, die sich alles erzählen, sich gut verstehen, aber auch manchmal ein bisschen streiten. Heute hat Max ein bärenstarkes Gefühl entdeckt, das er zuvor noch nicht gekannt hat und Lottchen davon berichtet.

Brummbär Max hat heute schlechte Laune. Warum, wollt ihr wissen? Ja, so richtig kann er es auch nicht sagen. Er ist wohl mit dem falschen Fuß aufgestanden. In der Nacht hat er schlecht geträumt. Ein ganzer Schwarm Bienen hat ihn in seinem Traum verfolgt. Gut, er war ja selbst daran schuld gewesen, denn er hat einfach den Bienen den Honig klauen wollen. Brummbär Max mag Honig für sein Leben gern. Er ist so schön süß und Max ist ein richtiges Leckermäulchen. Die Bienen mögen es aber gar nicht, wenn er von ihrem Honig nascht. Ja, und so sind sie ausgeschwärmt, um ihren Honig zu schützen und den Honigdieb zu vertreiben. Das haben sie auch geschafft, indem sie ihm angedroht haben ihn zu stechen. Sie waren also bereit, ihren Honig mit ihrem eigenen Leben zu verteidigen. Denn wenn eine Biene sticht, dann reißt sie sich ihren Stachel aus dem Leib und stirbt daran. Das wollte Max jedoch nicht, weder von ihnen gestochen werden, noch am Tod einer Biene schuld sein. Also hat er unverrichteter Dinge die Flucht ergriffen.
Genau in diesem Moment ist der dann auch aufgewacht.
Sein Magen knurrt vor Hunger und er ärgert sich über sich selbst und über die dummen Bienen. Wären sie nicht gekommen, dann hätte er sich von dem Honig satt gefressen. Aber so ist sein Magen total leer. Dieser knurrt so laut, dass Lottchen davon erwacht.
„Was machst du denn für einen Lärm?“, fragt die Katze den Bär.
„Das bin ich nicht. Das ist mein Magen. Ich will jetzt Honig, sonst sterbe ich!“, erklärt er Lottchen.
„Ach Quatsch! Ich esse auch keinen Honig und ich sterbe auch nicht daran.“
„Du bist ja auch kein Bär!“
„Dann geh doch nach unten, da steht mein Futternapf und hol dir was. Aber lass mich jetzt endlich weiterschlafen.“
Lottchen macht wieder die Augen zu und versucht zu schlafen, aber Brummbär Max macht seinem Namen alle Ehre, brummt und schimpft weiter.
„Wenn du schlechte Laune hast, dann geh und komm erst wieder, wenn deine Laune sich gebessert hat“, schimpft Lottchen jetzt zurück. „Ich hab auch schon hundertmal geträumt, dass mir eine Maus entwischt ist und ich habe kein solches Theater veranstaltet wie du. So ist das Leben eben. Man kann nicht alles haben. Und jetzt ist hier aber Ruhe!“
„Erst bekommt man keinen Honig und dann wird man auch noch geschimpft. Das Leben ist ungerecht!“
Max ist beleidigt und trollt sich davon. Ein bisschen netter hätte Lottchen ja zu ihm sein können, aber wenn sie in ihrem Schlaf gestört wird, dann versteht sie keinen Spaß. Na, dann wird er halt mal bei Frauchen vorbei schauen, vielleicht gibt es da ein Leckerli für ihn. Frauchen ist jedoch nicht in ihrem Arbeitszimmer, aber jemand anders sitzt dort auf dem Sessel. Max traut seinen Augen nicht. Vorsichtig schaut er ein zweites Mal hin. Nein, er hat sich nicht getäuscht.
Dort sitzt ein anderer Bär, nein eine Bärin. Max kann das genau erkennen. Sie hat nämlich an dem Schleifchen, das sie um den Hals trägt auch noch eine rosa glitzernde Brosche. Ihre Augen sind braun und sie hat ein wunderschönes braunes Näschen. Ihr Fell ist ganz hell, fast weiß. Bei Teddybären kann das Fell verschiedene Farben haben, das weiß Max, aber ein solch schönes Fell hat er noch nie gesehen. Es sieht total weich und zart aus.
Das Herz von Brummbär Max beginnt heftig zu schlagen. Seine schlechte Laune ist wie weggeblasen. Er beginnt zu strahlen.
„Hallo!“, sagt er in einem freundlichen Ton. „Dich kenne ich noch gar nicht. Ich bin Max und wer bist du?“
„Hallo“, sagt die Bärendame und schlägt die Augenlider schüchtern nieder. „Ich bin Rosaline“, klingt es zu Max herüber und er hat das Gefühl als würden tausend kleine Glöckchen klingen.
„Wieso habe ich dich noch nie hier gesehen?“
„Ich bin auch erst seit zwei Tagen hier. Ich komme direkt aus dem Bärenland. Und weil ich von der langen Reise müde war, habe ich fast die ganze Zeit geschlafen.“
Die Beiden sind sich auf Anhieb sympathisch und unterhalten sich über dies und das und viele andere Dinge. Max erzählt von seinen Abenteuern und Rosaline von ihrer Familie, die sie im Bärenland zurückgelassen hat und nach der sie ganz schreckliche Sehnsucht hat.
Sie plaudern den ganzen Tag und am Abend erzählt Brummbär Max seiner Freundin Lottchen von Rosaline. Max greift sich an seinen Bauch. Es ist seltsam, denn sein Magen knurrt nicht mehr, aber irgendwie ist trotzdem etwas anders als sonst. Es kribbelt und kitzelt innen drinnen.Es ist, als würden tausende und abertausende von Schmetterlingen in seinem Bauch hin und her flattern. Auch Max selbst fühlt sich irgendwie komisch. So, als ob er auf Wolken schweben würde. Auch in seinem Kopf geht alles kreuz und quer. Er weiß gar nicht mehr was er denken soll.
„Ich weiß gar nicht, was mit mir geschieht“, beichtet er Lottchen.
„Das kann ich dir ganz genau erklären“, meint das Kätzchen und stupst Max mit ihrem Schnäuzchen am Arm an. „Du bist verliebt!“
Jetzt erkennt es Max. Ja, so muss sich die Liebe anfühlen. Er ist glücklich, denn es ist ein schönes, – ein bärenstarkes Gefühl. Er fühlt sich ganz leicht und könnte tanzen vor lauter Glück. Doch auf einmal kommt ihm ein Gedanke:
„Meinst du, dass Rosaline mich auch mag oder vielleicht noch ein bisschen mehr?“
„Das glaube ich schon, nach allem, was du mir erzählt hast“, sagt Lottchen überzeugt. „Aber du solltest sie einfach fragen. Dann kannst du dir ganz sicher sein.“
Max nimmt sich dies ganz fest vor und schläft glücklich ein. In dieser Nacht träumt er von keinen Bienen und von keinem Honig. Er träumt von etwas viel Süßerem, nämlich von seiner kleinen süßen Rosaline.
Am nächsten Morgen huscht Max ganz früh zu ihr ins Zimmer. Sie ist schon wach, hat sich besonders hübsch für Max gemacht, denn auch bei ihr ist der Funken übergesprungen. Ihr Herz ist für Max entflammt. Freudig begrüßt sie ihn:
„Da bist du ja mein Liebster!“
„Ja, da bin ich mein kleines süßes Linchen“, antwortet Max und erkennt, dass er die Bärendame gar nicht mehr fragen muss, ob sie ihn mag. Das hat sie ihm ganz deutlich gezeigt. Er geht langsam auf sie zu und nimmt sie zärtlich in den Arm. Ihre Herzen schlagen ganz wild, aber im gleichen Rhythmus.
„Ich bin so glücklich!“, flüstert Linchen und Max küsst sie zärtlich.
„Willst du mich heiraten?“, flüstert ihr Max ins Ohr und sein Linchen nickt überglücklich.
Was soll ich euch erzählen?
Ein paar Monate später halten die beiden Verliebten ein Zwillingspärchen in den Armen. Es sind zweieiige Zwillinge. Ein fast weißes Bärenmädchen und ein bräunlicher Bärenjunge: Sandy und Andy.

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Brummbär Max und seine Freunde

Lottchen und Brummbär Max auf Verbrecherjagd

10 Kommentare

    • Astrid Berg sagt

      Hallo liebe Traude,
      ich finde alle vier Bären richtig süß. Überhaupt mag ich Teddybären, aber auch andere Kuscheltiere.
      Ich freue mich über Deinen Besuch und schaue auch bei Dir wieder vorbei.
      LG
      Astrid

  1. Ja ist das wieder eine niedliche Geschichte, liebe Astrid. Die Bärchen sind aber auch allerliebst.
    Herzliche Grüße
    Elke

    • Astrid Berg sagt

      Ich freue mich liebe Elke, dass Dir die Geschichte gefällt.
      Die Bärchen sind echt süß und ich war erstaunt, dass wir noch so viele dieser kuscheligen Stofftierchen im Besitz haben. Jetzt werden sie auch noch weiter aufgehoben bis irgendwann einmal …
      LG und eine geruhsame Nacht
      Astrid

  2. Martina sagt

    Ach ist das eine allerliebste Geschichte und obendrauf gibt es ein Zwillingspärchen! Großartig geschrieben – sehr gerne gelesen! LG Martina

    • Astrid Berg sagt

      Danke liebe Martina. Ja ein Zwillingspärchen, nur leider keine eineiigen (ehrlich gesagt, das lag an der Auswahl, die vorhanden ist 😉 ).
      LG und eine gute Nacht
      Astrid

    • Astrid Berg sagt

      Das kann man wohl sagen, sie haben keine Zeit vergeudet 😉
      Ganz liebe Grüße und ein schönes Wochenende
      Astrid

    • Astrid Berg sagt

      Ja im Teddybärenland wohl schon 🙂 Im realen Leben stellt das Schicksal uns oft Hindernisse in den Weg, umso schöner ist es sich manchmal in Fantasiewelten zu flüchten 😉
      LG
      Astrid

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