Könnt Ihr Euch noch an Brummbär Max und seine Familie erinnern? Zusammen mit seiner lieben Bärenfrau hat er zwei Kinder. Ein Mädchen und einen Jungen: Sandy und Andy heißen sie. Zotti ist ein guter Freund der Beiden und von ihm und seinem großen Abenteuer will ich Euch heute erzählen.
Zotti ist den ganzen Tag über schon total aufgeregt, denn sein Freund Andy hat ihm gesagt, dass es nun nicht mehr lange dauert und dann ist Weihnachten. Der kleine Teddybär kann an nichts anderes mehr denken. Er will unbedingt den Weihnachtsmann und das Christkind kennenlernen. Und auf die Geschenke freut er sich ebenso wie ein Menschenkind. Gemeinsam mit Andy und Sandy hat er einen Wunschzettel verfasst. Er wünscht sich einen Koffer. Wofür ein Teddybär einen Koffer braucht?, fragt ihr. Na, ein Koffer ist ein tolles Ding, denn darin kann man eine Menge Dinge verstauen. Nicht nur, wenn man auf Reisen geht. Er lässt sich beispielsweise ganz hervorragend als eine Art Schatztruhe verwenden. Alles was Zotti gefällt und was er irgendwo gefunden oder gesammelt hat, soll in diesen Koffer, denn alle diese Dinge sind ganz viele kleine Erinnerungen. Wenn er dann irgendwann einmal ein alter Zottibär ist und mit seinen Enkelbärenkindern zusammensitzt, dann will er diesen tollen Koffer öffnen und ihnen viele spannende Geschichten aus seinem Leben erzählen.
Zotti ist total in Gedanken versunken. Er sieht diesen Koffer vor seinem geistigen Auge und auf einmal passiert etwas, das er sich nicht erklären kann.
Dieser Koffer spricht zu ihm. Ja, er kann reden. Zotti hört es ganz deutlich.
„Komm setz dich hinein und flieg mit mir durch die Lüfte!“
Zotti reibt sich die Augen und tatsächlich da steht ein brauner kleiner Koffer, der gerade so groß ist, dass er hinein passt.
Zotti wackelt mit seinen schönen Bärenohren, denn es kann nicht sein, dass ein Koffer spricht. Bestimmt hat er sich das alles nur eingebildet. Doch da hört er die helle Stimme wieder:
„Mach schon, setz dich hinein und ich zeig dir das Weihnachtsland!“
Das lässt sich Zotti kein zweites Mal mehr sagen. Husch, sitzt er inmitten dieses Koffers. Aber nicht nur das. Der Koffer setzt sich in Bewegung und schwebt mit ihm davon. Hoch zu den Wolken schwebt er. Fast glaubt Zotti, er könne sie fangen.
Er schaut hinunter zur Erde, wo alles immer kleiner wird und aussieht, als sei alles nur Spielzeug. Er fliegt über Länder und Meere. Ein bisschen bange ist ihm schon. Auch kalt ist es hier oben. Kälter als er es von der Erde kennt. Und ein tüchtiger Wind weht, so dass sein Koffer hin und her schaukelt.
Gerade denkt Zotti: „Ich habe Angst, dass ich rausfalle und ganz tief nach unten auf die Erde plumpse!“
Doch da kitzelt ihn etwas an der Nasenspitze und Zotti muss niesen.
„Hallo kleiner Geselle!“, hört er eine Stimme.
„Wer bist du?“, fragt Zotti in die unendliche Weite hinein.
„Ich bin ein Sonnenstrahl und mich hat die Sonne zu dir geschickt!“
Zotti schaut noch weiter nach oben und erkennt das Sonnenlicht.
„Wenn du an meinem Strahl hinunterrutscht, dann landest du ganz sanft wieder auf der Erde und genau dort, wo du hin möchtest!“
Na, das ist doch was für Zotti, denn das Rutschbahnrutschen hat er schon immer geliebt.
„Halt dich gut fest und mach die Augen zu, denn jetzt wird es ganz rasant nach unten gehen. Aber hab keine Angst, ich halte dich sicher fest. Es kann dir nichts passieren.“
Und wie schnell das geht! So schnell ist Zotti noch nie gerutscht. Er jauchzt vor Vergnügen. Hui! Immer schneller und immer tiefer rutscht er den Sonnenstrahl entlang.
„Achtung!“, hört er die Stimme rufen.
Plumps! Zotti ist mitsamt seines Koffers gelandet. Er blickt sich verwundert um. Wo ist er nur? Wollte er nicht in das Weihnachtsland? Hier ist es warm, nein es ist richtig heiß. Aber im Weihnachtsland muss es doch kalt sein und Schnee liegen. Aber hier ist kein Schnee, nur ein großer Platz und ganz viele Menschen und viele, viele Lichter. Er ist mitten in Bangkok gelandet, das liegt in Thailand und gehört zu Südostasien. Zotti ist also viele tausend Kilometer von seiner Heimat entfernt.
Er steigt aus seinem Koffer, klappt ihn zu und marschiert mit dem Koffer in die Menschenmenge hinein. Er will wissen, was hier los ist.
Und dann sieht er ihn.
Ein riesiger und bunt geschmückter Weihnachtsbaum steht vor ihm. Zotti muss den Kopf ganz tief in den Nacken legen, um bis zu seiner Spitze hinauf schauen zu können. Tausende bunte Lichter erhellen diesen wunderschönen Baum.
Zotti dreht sich vor Freude im Kreis. Er ist tatsächlich im Weihnachtsland, allerdings in einem Weihnachtsland ohne Schnee. Vielleicht gibt es ja viele verschiedene Weihnachtsländer, aber das ist Zotti jetzt egal, denn rund um ihn herum sind Weihnachts- und Schneemänner, kleine und große Engelchen. Dort drüben steht ein großer Schlitten mit Rentieren davor und genau gegenüber ein tolles Lebkuchenhaus.
Zotti geht auf das Häuschen zu und trifft auf die zwei Bärenkinder Tino und Tina, die ihn freudig begrüßen.
„Hallo Brummi! Was machst du denn hier, hast du heute deinen freien Tag?“
„Brummi? Ich bin Zotti und zum ersten Mal hier im Weihnachtsland!“
„Ach, das glaub ich jetzt aber nicht. Du willst dich doch nur über uns lustig machen!“
„Nein, ganz sicher nicht. Ich kenne euch doch nicht einmal!“, beteuert Zotti und setzt das unschuldigste Gesicht auf, das er nur machen kann.
„Jetzt hör aber auf, wir kennen dich doch. Gestern waren wir doch gemeinsam beim Weihnachtskonzert, als die Engelchen gesungen haben.“
„Nein, ich schwöre euch, ich bin Zotti!“
Tino und Tina schauen sich an und schütteln verwundert den Kopf.
„Aber du siehst ganz genauso aus wie unser Freund Brummi“, ergreift Tina das Wort. „Sogar den gleichen rot und grün gestreiften Schal hast du um den Hals gewickelt. Und das Weihnachtsmützchen hast du auch auf!“
Zottis Blick fällt auf sein Spiegelbild in einer Schaufensterscheibe. Verwundert tastet er sich ab, denn irgendwie sieht er verändert aus. Das liegt nicht nur an dem Mützchen, das er auf hat und auch nicht an dem Schal, der um seinen Hals gebunden ist. Er erkennt sich kaum wieder und auch die Sachen kennt er nicht. Da muss ein Zauber passiert sein, vielleicht als er auf dem Sonnenstrahl auf die Erde gerutscht ist. Da hat es Zotti auch mal einen Moment lang gekribbelt und gekrabbelt. Seltsam!
„Wir schleichen uns einfach hier weg und bringen Zotti zu unserem Freund Brummi“, beschließt Tino und greift Tina und Zotti an der Hand, um mit ihnen in der Menschenmenge unterzutauchen.
„Wo willst du mit uns hin?“, erkundigt sich Zotti.
„In das Hotel, in dem Brummi arbeitet, damit ihr euch kennenlernt. Und später stelle ich dir noch den Weihnachtsmann und das Christkind vor! Komm einfach mit!“
Endlich sind die Drei vor dem Hotel angekommen, aber vor ihnen liegt eine große Treppe auf deren Stufen hunderte von blühenden Weihnachtssternen stehen.
Mühsam erklimmen sie mit ihren kurzen Beinchen die vielen Stufen und kommen vollkommen außer Atem oben an.
„Hallo Brummi!“, ruft es plötzlich. „Mach mal schnell, dass du wieder auf deinen Platz kommst!“
Zotti zuckt mit den Schultern, denn er wundert sich sehr, dass er ständig verwechselt wird.
Auf einmal geht ihm ein Licht auf, – nein ein ganzer Weihnachtsbaum erleuchtet. Und was sieht Zotti? Einen Weihnachtsbaum voller Weihnachtsteddybären.
Staunend lässt sich Zotti von Tino um den Baum herum zerren. Vor Staunen hat er den Mund weit aufgerissen und als sie plötzlich stehen bleiben, klappt er ihn erst wieder vor Schreck zu.
„Darf ich vorstellen?! Das ist Brummi und das ist Zotti!“
Die beiden Bären sehen sich staunend und verwirrt an. Beide fragen sich insgeheim, ob man ihnen einen Spiegel vor die Augen hält.
Zotti und Brummi gleichen sich wie ein Ei dem anderen. Stolz stellen sie sich für das Foto, das ein Hotelgast von ihnen machen will, nebeneinander auf.
„Ich habe einen Doppelgänger!“, jubelt Zotti vor Freude und streckt beide Arme aus, um Brummi zu umarmen.
„Was ist denn mit dir los? Wieso hast Du einen Doppelgänger? Träumst du?“, fragen Andy und Sandy wie aus einem Mund. Sie falten ihre Wunschzettel zusammen und stecken sie in einen Briefumschlag, den sie an das Christkind im Himmel adressieren.
Vielleicht möchtet Ihr noch Geschichten von Brummbär Max lesen:
Liebe Astrid,
eine bezaubernde Geschichte um einen süßen Teddy und einen reizenden Weihnachtsbaum. Aus einem bestimmten Grund sprach sie mich besonders an: Ich habe seit vielen Jahren zur Weihnachtszeit einen Teddybaum! Zufällig stieß ich einmal auf einen Satz von zehn kleinen Plüschbären zum Anhängen. Das gefiel mir so gut, dass ich in den folgenden Jahren weitere dazukaufte. Darunter sind inzwischen auch kleine Plüschhunde und Plüschelefanten. Sie passen gar nicht mehr alle an den Baum, denn ein paar geschnitzte Schaukelpferdchen müssen auch noch angehängt werden.
Bald ist es ja wieder soweit!
Liebe Grüße Fiona
Liebe Fiona,
das finde ich ja toll! Du hast einen Teddyweihnachtsbaum! Sind die Teddys auch so groß wie auf meinem Foto aus Bangkok oder nur ganz klein? Ach wie niedlich! Bestimmt ist Dein Baum ein richtiger Blickfang und wird von allen Kindern, die ihn sehen, geliebt.
LG
Astrid
Meine Teddys sind klein, nicht viel größer als eine durchschnittliche Christbaumkugel. Aber es sind sehr viele.
Hallo liebe Astrid,
was für eine schöne Geschichte, das lässt Kinderaugen strahlen 🙂
Der Baum mit den vielen Teddys ist ja Klasse!
Liebe Grüße
Biggi
Danke, liebe Biggi.
Der Weihnachtsbaum hat mich magisch angezogen. Ich habe gefühlte hundert Fotos von diesem Teddybaum gemacht 🙂
Sei herzlich gegrüßt
Astrid
Liebe Astrid,
eine wunderschöne Geschichte ist das, die wie ein kleiner Film vor meinen Augen abgelaufen ist. Sehr anschaulich geschrieben, ein Genuss!
Herzliche Grüße
Regina
Ich danke Dir, liebe Regina.
Dieser Weihnachtsbaum mit den vielen Teddys war so bezaubernd, dass ich mir sofort den kleinen Zotti ausgesucht habe und dann kam die Geschichte auch schon „angeflogen“.
LG und eine schöne Adventswoche
Astrid
Der Teddy-Weihnachtsbaum lässt die Phantasie blühen: Womit man sonst noch den Baum schmücken könnte… Eine wunderbare Geschichte mit Zotti !
LG Margrit
Ja, dieser Baum ist einmalig. Ich war total begeistert. In mir hat sich mein „Kinderherz“ geregt und ich habe mich ganz einfach wie ein Kind darüber gefreut.
LG
Astrid
Zotti durfte das Weihnachtsland sehen und im Koffer fliegen – aber am schönsten fand ich, dass Zotti auf einem Sonnenstrahl rutschen durfte!!! Danke für die wundervolle Geschichte! LG Martina
Ja, das hat Zotti auch ganz viel Spaß gemacht 😉 Außerdem konnte ich ihn doch nicht einfach so mit dem Koffer auf die Erde plumpsen lassen 😉
Ich wünsche Dir einen schönen Samstagabend und einen angenehmen 3. Adventssonntag
Astrid
Musste schmunzeln, dass du das Weihnachtsland nach Bangkok verlegt hast. Erst dachte ich, Zotti fliegt direkt in den Himmel zum Christkind persönlich.
Das war doch mal eine außergewöhnliche und sehr schöne Weihnachtsgeschichte und natürlich haben mich die Bilder, mitten in meinem Früchstück (zwinkern), hierher gelockt.
Wünsche dir und deiner Familie einen schönen gemütlichen dritten Advent, LGLore
Liebe Lore,
Zotti hat es schon richtig erkannt: Es gibt mehrere Weihnachtsländer. Naja und der Sonnenstrahl hat ihn nun einmal in Bangkok abgesetzt, sonst hätte er doch niemals den tollen Teddybärenweihnachtsbaum gesehen 😉
Ich weiß ja, dass Du meine Geschichten immer per Mail erhälst und diese beim Frühstück liest. Aber am nächsten Dienstag solltest Du auch wieder vorbei schauen, denn dann gibt es den 2. Teil vom Donwai Market und ganz viele Fotos von unserer Schifffahrt.
LG und einen schönen Adventssonntag
Astrid
LiebeAstrid, das war aufregend mit Zotti im Weihnachtsland und was für Verwechslungen und die schönen Bilder dazu. Einen schonen 3. Advent wünsche ich Dir, liebe Grüße Eva
Liebe Eva,
ich habe in Bangkok in einem Hotel diesen Weihnachtsbaum stehen sehen und mir war sofort klar, da muss ich eine Weihnachtsgeschichte daraus machen. Und so wurde Zotti „geboren“.
LG und ebenfalls einen schönen 3. Advent
Astrid
Liebe Astrid, wie schön diese Geschichte ist, einfach traumhaft.
Der Baum mit Teddys ist ja echt ein Ding.
Wunderbar erzählt.
deine Bärbel
Dieser Weihnachtsbaum war so originell und wunderschön. Er hat mich sofort inspiriert.
LG und einen schönen 3. Advent
Astrid
Einfach schön, liebe Astrid, du hast ein Händchen dafür, Kinderaugen zum Leuchten zu bringen.
LG Anna-Lena
Ich danke Dir, liebe Anna-Lena, für dieses große Lob.
LG und ein schönes Adventswochenende
Astrid