Alle Artikel mit dem Schlagwort: Oma

Des einen Freud, des anderen Leid

„Was kochst du, Oma?“, ruft Klein Anna in die Küche. „Na, was gibt es heute wohl?“, fragt Kai-Uwe, den jeder den Professor nennt, weil er Klassenbester ist und alles weiß. „Heute ist doch…“ „Hab ich einen Bärenhunger!“, schneidet ihm Opa das Wort ab. „Was gibt es?“ „Schau doch auf dem Kalender nach“, schlägt Kai-Uwe vor. Erstaunt blicken alle Augen auf ihn, während Oma eine Schüssel hereinträgt. „Jippi, Nudeln!“, jubelt Anna.  „Was sonst, am Tag der Internationalen Nudel“, erklärt Kai-Uwe. * „Oh, nein!“, stöhnt Opa. „Nudeln! Die fallen mir ständig von der Gabel. Da isst man sich ja hungrig!“     Vielleicht möchtet Ihr auch das noch lesen: Die kleinen Beißerchen Purzel Ein Tässchen Kaffee gefällig?   *Der 6. Oktober gehört zu den kuriosen Feiertagen: International Noddle Day siehe auch: https://www.kuriose-feiertage.de/international-noodle-day/  

Annas Wunsch

Bea ist alleinerziehend und macht am Sonntagnachmittag mit ihrer kleinen Tochter Anna einen Spaziergang durch den Stadtpark. Viele Kinder sind mit ihren Familien unterwegs. Die junge Frau weiß, dass ihre Tochter ebenfalls gerne mit Opa Kurt und Oma Martha zusammen wäre, zumal dies ihre einzigen lebenden Großeltern sind. Leider ist das nicht so einfach, denn die Beiden wohnen mehrere hundert Kilometer entfernt und ein Treffen muss daher immer genau und von langer Hand geplant sein. Im Vierwochenrhythmus klappt das zwar ganz gut, ist aber immer mit erheblichem Aufwand verbunden. Mal kommen die Großeltern zu Bea und Anna und mal fahren diese mit dem Zug zu Opa und Oma. Anna hat große Sehnsucht nach ihnen. Die Vierjährige fragt oft, wann sie sich wiedersehen und ist jedesmal traurig, wenn es Abschiednehmen heißt. So wie heute. Gerade sind Kurt und Martha wieder gefahren.  „Dieser Spaziergang sollte eigentlich zur Ablenkung dienen, aber der Anblick von anderen Familien macht uns Beide irgendwie traurig,“, denkt Bea. „Ja, ein bisschen Neid ist schon dabei“, gesteht sie sich ein, „aber an manchen Situationen …

Advent

Martin besucht heute seine Großmutter. Sie hat extra für ihren Enkelsohn Bratwürstchen mit Zwiebelsoße, Rotkraut und Kartoffelbrei gemacht, denn das ist sein Lieblingsgericht. Zwei Bratwürstchen hat er geschafft und ist jetzt „pappesatt“, wie er zu sagen pflegt.  „Sag mal Oma“, setzt er zu einer Frage an, als er sich im Wohnzimmer umsieht. „Du hast ja überhaupt keinen Adventskranz.“ „Ach, den brauche ich doch nicht mehr. Seit Opa nicht mehr da ist, zünde ich sowieso keine Kerze mehr an. Höchstens noch auf dem Friedhof auf seinem Grab. Stell dir nur vor, ich würde einschlafen und in der Zwischenzeit fängt der Kranz an zu brennen. Nein, nein, mir kommt kein Adventskranz mehr ins Haus.“ „Aber ein Adventskranz gehört doch in die Vorweihnachtszeit“, versucht es Martin erneut. „Ach“, lacht die Oma, „die Vorweihnachtszeit beginnt doch neuerdings schon direkt nach deinen Sommerferien.“ „Was, wieso? Das verstehe ich nicht. Oma bist du vielleicht ein bisschen verwirrt?“ „Nein mein Junge. Nur heute ist alles ganz anders als früher. In meiner Kindheit gab es zwar auch Adventskalender und Adventskranz, aber in den …

Oma Lena und ihre Schatztruhe

Magdalena sitzt in ihrem Lieblingssessel, die Hände im Schoß gefaltet und die Augen geschlossen. Ihr faltiges Gesicht zeugt von einem gelebten Leben, aber auch von einer inneren Zufriedenheit. Sie hält ein kleines Mittagsschläfchen, was ihr in ihrem hohen Alter von Herzen gegönnt sei. In wenigen Wochen wird sich ihr Geburtstag zum 103. mal jähren.  Sie war in den Wirren des Ersten Weltkrieges geboren und hatte ihre Eltern gleich zu Beginn des zweiten Weltkriegs verloren. Drei Jahre später fand sie ihr großes Glück, doch auch Edgar musste sie vor mehr als einem Jahrzehnt zu Grabe tragen. Mit ihm war sie in inniger Liebe verbunden. Drei Kindern schenkte sie das Leben, einem Jungen und zwei Mädchen.  „Ich bin schon eine ganz schön alte Schachtel“, pflegt sie zu sagen, wenn man sie auf ihr Alter anspricht. Ihre Stimme klingt kein bisschen zittrig, sondern fest und klar wie bei einer Achtzigjährigen. Inzwischen ist sie allerdings schon mehrfache Oma und stolze Urgroßmutter von einem Zwillingspärchen. Alle nennen sie einfach nur „Oma Lena“ und lieben sie abgöttisch. Während des zweiten Weltkrieges …

Aufregung um zwei Schokoladenhäschen

Oma Ina sitzt in ihrem Ohrensessel im Wohnzimmer und strickt an einem Schal für ihre Enkelin Nina. Die Kleine hockt im Schneidersitz auf dem Teppich und blättert in ihrem Bilderbuch. Plötzlich hält sie inne und schaut die Oma an. „Du Oma, hast du dich als Kind auch immer auf Weihnachten gefreut?“, will sie wissen. „Aber sicher! Ich wollte doch unbedingt den Weihnachtsmann sehen und außerdem gab es dann immer ein neues Kleidchen für meine Puppe oder ein neues Möbelstück für mein Puppenhaus.“ „Ich freue mich auch auf Weihnachten und den Weihnachtsmann möchte ich unbedingt sehen. Aber…“, die kleine Nina stockt, bevor sie dann hinzufügt: „Du kennst doch den Willi, den Nachbarsjungen.“ Oma nickt. „Der ist dieses Jahr schon in die Schule gekommen, oder?“ „Ja und der hat erzählt, dass es gar kein Christkind und auch keinen Weihnachtsmann gibt. Er hat über mich gelacht und gesagt, dass ich vom Baum der Dummheit gefallen wäre.“ „Da täuscht sich der kluge Willi aber!“, erhebt die Oma Einspruch. „Ich habe ihn nämlich als Kind ganz genau gesehen und sogar …

Oma Schmidt braucht Hilfe

Oma Schmidt ist nun schon eine recht betagte Dame und sie wohnt im Erdgeschoss der Villa, in der auch Professor Konfusi mit seiner Frau lebt. Bestimmt erinnert Ihr Euch. Frau Konfusi schaut immer ein bisschen nach dem Rechten bei ihr und der Professor ist auch jederzeit gerne bereit ihr zu helfen. Abgesehen von ihrer Arthrose im Knie, ist die alte Dame noch recht fit, auch wenn ihr Knie bei jedem Schritt schmerzt. Da gleich um die Ecke ein kleiner Supermarkt ist, kann sie auch ihre Einkäufe noch weitestgehend alleine erledigen. Es dauert eben alles ein bisschen länger und auf dem Weg zum Geschäft muss sie auch mehrmals stehen bleiben, um zu verschnaufen und ihrem Knie eine kleine Erholungspause zu gönnen. Aber sie möchte niemand zur Last fallen und so beißt sie die Zähne zusammen und marschiert auch heute los. Draußen ist es kalt, aber trocken und nicht glatt. In ihrer neuen mit Fell gefütterten Jacke ist sie warm angezogen und auch ihre Winterstiefel schenken ihren Füßen eine wohlige Wärme. Sie zieht einen Einkaufstrolly hinter sich …

Eigenartige Entdeckung

Die Villa, in der Professor Konfusi und seine Frau wohnen, wirkt heute ein bisschen verschlafen. Es ist ein sehr warmer, eigentlich schon leicht schwüler Sommertag, der die Schläfrigkeit fördert. Eine himmlische Ruhe hat sich im gesamten Viertel ausgebreitet, denn jetzt in den Sommerferien sind die meisten Familien im Urlaub. Auch Marco ist mit seinen Eltern verreist. Das junge Pärchen von ganz oben ist bereits schon vor einer Woche zum Zelten an den Bodensee gefahren. Somit sind nur das ältere Ehepaar und Oma Schmidt aus dem Erdgeschoss in der Villa. Herr Konfusi hat sich mit seiner Frau auf den Balkon zurückgezogen. Hier haben sie eine wunderschöne Aussicht auf den Garten, aber auch auf den nahegelegenen Stadtpark. Man hört weder Hunde bellen, noch Kinder lachen, nur das Zwitschern der Vögel, die sich in den Zweigen der Bäume niedergelassen haben, ist zu vernehmen. Es dauert daher auch nicht lange, bis Herr und Frau Konfusi auf ihren Liegestühlen eingenickt sind. Während Professor Konfusi traumlos vor sich hin schlummert, hört seine Ehefrau in ihrem Traum ein Klingeln. Es hört sich …

Emmas neues Zuhause

Ich habe Euch das letzte Mal etwas versprochen und Versprechen muss man halten. Deshalb will ich Euch heute zeigen, wo die Ateliersmaus Emma ein neues Zuhause gefunden hat.* Wir waren für ein paar Tage an der Ostsee und haben in Rostock auch den Zoo besucht. Wir waren schon auf dem Weg zu einem der Ausgänge, als uns unser Weg an einem Holzhaus vorbeiführte. Vielleicht wären wir achtlos weiter gegangen, hätte nicht ein Schild unsere Aufmerksamkeit erregt. Und schon beim Betreten des Hauses wurde in meinem Kopf die Geschichte von der Ateliersmaus Emma geboren, die ich Euch das letzte Mal vorgestellt habe. Mit ein bisschen Fantasie könnt Ihr Euch jetzt vorstellen, dass Markus mit Emma in der Hand und seiner Großmutter dieses Holzhaus erspäht haben. Sie lesen das Schild … …und sehen die lustigen Mäuseabbildungen an den Außenwänden: Sogar die Mickey Mouse ist dabei. Einladend steht die Haustür der Familie Maus offen und die Drei treten ein. Was sie sehen, übertrifft alle ihre Erwartungen. Sie stehen nämlich mitten im Wohnzimmer von Familie Maus. Der Tisch ist …

Emma

Meine heutige Geschichte gehört zwar in die Kategorie „Erdachtes“, beinhaltet aber trotzdem einige wahre Momente. So hat mir eine gute Freundin ein Handyfoto zugeschickt, das ich als heutiges Beitragsfoto genommen habe. Weiterhin hatten wir am letzten Tag unseres Kurzurlaubes an der Ostsee ein schönes Erlebnis. Beide Begebenheiten haben mich dazu veranlasst die folgende Geschichte zu schreiben. Mehr verrate ich Euch heute noch nicht. Na, neugierig geworden? Dann lest einfach weiter und kommt auch das nächste Mal wieder vorbei:  „Hey! Wer bist du denn?“   „Sag nur du kennst mich nicht?“ „Bist du etwa die Ateliersmaus?“ „Na also, du kennst mich ja doch!“ So begann eine großartige Freundschaft. Eine Freundschaft zwischen mir und einer kleinen Maus. Sie lebte in einem Atelier, ganz hinten in einer Ecke. In der Fußbodenleiste war ein kleines Loch und dort hinein verkroch sie sich immer, wenn Trubel im Atelier herrschte. Vorsichtig guckte sie immer heraus und beobachtete das Treiben. Nichts entging ihr. Und so merkte sie auch sofort als ich einen Teller mit leckerem Kuchen auf meinen Arbeitstisch stellte. Doch schon …

Brief an die Oma

Wie Ihr ja wisst, krame ich gerne mal in meinen Erinnerungskisten. Neben den üblichen Fotoalben besitze ich nämlich auch noch kleine Aufbewahrungskartons mit verschiedenen Fotos, die niemals eingeklebt wurden. Aus welchen Gründen auch immer sie dort gelandet sind, aber auf jeden Fall waren sie zu wertvoll, um sie zu entsorgen. Weiterhin gibt es auch noch ein paar Sammelmappen mit alten Postkarten, Briefen und dergleichen mehr. Und hier bin ich wieder einmal fündig geworden. Ich habe eine kleine liebevoll gestaltete Postkarte gefunden, die mir sofort ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat. Auf ihr wird ein Ereignis aus dem Leben unseres Sohnes festgehalten, das ich Euch nicht vorenthalten möchte. Es ist ein kleiner neuer Lebensabschnitt, der durch dieses Ereignis beginnt. Es ist im Grunde genommen nichts, was die Welt aus den Angeln hebt. Aber trotzdem ist es für jede Familie mit einem Kleinkind immer wieder etwas Besonderes und doch irgendwie etwas Einmaliges. Warum sonst hätte ich damals diese Zeilen stellvertretend für unseren Sohn an seine Oma geschrieben?! Und so sieht die Vorderseite der Karte aus: Unterhalb dieser …

Im Garten meines Opas

Ich habe die Gelegenheit beim Schopfe gepackt und den Besuch meiner Mutter zum Schwelgen in Erinnerungen genutzt. So bin ich im Garten meines Großvaters gelandet. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie es dort aussah, aber auch noch an das eine oder andere Erlebnis in diesem Garten. Mein Erinnerungsvermögen diesbezüglich endet mit ungefähr acht Jahren.  Meine Oma (väterlicherseits) durfte ich nur zwei Jahre kennenlernen, dann ist sie leider verstorben und bei meinem Opa (väterlicherseits) war ich acht Jahre. Die Eltern meiner Mutter habe ich leider nie kennengelernt, da sie beide bei meiner Geburt bereits verstorben waren. In den Garten meines Opas konnte man durch ein Tor gelangen, das mit einem Rosenbogen überbaut war. Wenn man durch dieses Tor schritt, wie beispielsweise meine Eltern an ihrem Hochzeitstag, dann war rechts ein langes schmales Rosenbeet. Leider waren die Fotos zu dieser Zeit noch schwarzweiß, aber man kann trotzdem die Farbenpracht der Rosen erahnen. Sie erblühten in rosa, rot und weiß. Auf der dahinterliegenden Wiese spielte ich oft. Manchmal tat ich dies mit meiner Puppe und meinem …

Aus der Schulzeit meiner Mutter

Als unser Sohn in die dritte Grundschulklasse ging, sprachen sie im Sachunterricht über die Schule in früheren Zeiten. Sie sollten die Eltern und Großeltern zu diesem Thema befragen. Klar, dass ich ihm sofort über meine Schulzeit berichtet habe. Doch auch von seiner Oma wollte er wissen, wie es damals so in der Schule war. Da wir allerdings 600 Kilometer von den Großeltern entfernt wohnten, rief er meine Mutter an und stellte ihr Fragen. Sie notierte sich diese und schrieb ihm damals einen ausführlichen Brief, in welchem sie über ihre Schulzeit berichtete. Diesen Brief habe ich wieder gefunden, denn ich habe ihn die ganzen Jahre für unseren Sohn aufbewahrt. Dieses Jahr zu Weihnachten schenkte er seiner Oma ein Buch, in dem sie Fragen zu ihrem Leben beantworten soll. Der Brief und die Fotos von damals werden hierin einen Platz finden. Auch meine Mutter hat sich gefreut, als ich ihr diesen Brief neulich zeigte. Sie ist damit einverstanden, dass ich heute diesen Brief in meinem Blog vorstelle: Die Schule in früheren Zeiten „Ich bin am 27.6.1929 in …

Igitt! Muss das sein?

Im Vorgarten der Villa, in der auch Professor Konfusi mit seiner Frau wohnt, steht ein Vogelhäuschen. Oma Schmidt aus dem Erdgeschoss schüttet gerade eine Handvoll Sonnenblumenkerne hinein und befestigt einen neuen Meisenknödel. „So“, sagt sie zufrieden. „Jetzt können sie alle wieder kommen. Es ist genügend für alle Vögelchen da!“ Sie wirft einen Blick nach oben zu den Fenstern im dritten Stock. Dort oben hämmert und rumort es schon seit Wochen. Die Handwerker bauen die Dachgeschosswohnung aus und um. Aber in ein paar Tagen sind sie endlich fertig. Und neue Mieter gibt es auch schon. Ein junges und unverheiratetes Pärchen soll angeblich einziehen. „Naja, so etwas gab es früher bei uns nicht. Aber die Zeiten haben sich geändert und manches ist einfach anders als früher“, denkt die alte Dame. Oma Schmidt schlurft über den Hof. Alles geht nicht mehr so schnell wie früher und die Beine, besser gesagt die Knie tun ihr bei jedem Schritt weh. Deshalb hebt sie die Füße auch nicht mehr so richtig. Schon als sie wieder das Treppenhaus betritt, merkt sie, dass …

Eiskalt

Die Geschichte, die ich Euch heute erzählen möchte, hat ebenfalls wieder das Leben geschrieben. Ich habe neulich in unserer Tageszeitung einen ziemlich kurzen Artikel über eine wahre Begebenheit gelesen. Diese wenigen Zeilen haben mich dazu animiert, Euch wieder eine Professor Konfusi-Geschichte zu erzählen. Lasst Euch überraschen, was diesmal wieder so alles rund um den netten älteren Herrn passiert. Das Haus, in welchem Professor Konfusi wohnt, ist ein älteres Mehrfamilienhaus. Eigentlich ist es eine alte Villa, die Anfang der 50er Jahre erbaut wurde. Hier wohnen vier Parteien. Im Erdgeschoss lebt eine sehr betagte Dame, die alle nur Oma Schmidt nennen. Die Wohnung darüber wird von Marco und seinen Eltern bewohnt und im zweiten Stock hat das Ehepaar Konfusi eine schöne gemütliche Wohnung. Im dritten Stock wurde erst kürzlich aus- und umgebaut, allerdings gibt es hier noch keinen Bewohner. Überhaupt hat man im Jahr 1981 die gesamte Villa modernisiert und danach vermietet. Während Marco mit seinen Eltern erst seit knapp fünf Jahren in diesem Haus wohnt, leben das Ehepaar Konfusi und Oma Schmidt schon seit fünfunddreißig Jahren …