Alle Artikel mit dem Schlagwort: Hut

Na so was!(2)

Susi hüpft die Stufen zum Erdgeschoss hinunter. Die Fünfjährige will zu ihrem Opa Werner, der gemeinsam mit Großmutter Wilhelmine bei ihnen im Haus wohnt. Sie bewohnen die untere Etage und Susi mit ihren Eltern leben in den beiden oberen Geschossen.  „Opa langweilt sich doch so alleine, weil Oma Wilhelmine in der Kur ist. Ich leiste ihm ein bisschen Gesellschaft“, hat das Mädchen der Mutter beim Frühstück erklärt und den Opa begrüßt sie jetzt mit einem fröhlichen „Guten Morgen!“ „Hallo, meine Prinzessin, kannst du mir schnell mal beim Suchen helfen? Ich kann meinen Hut nicht finden. Du weißt ja, Oma räumt immer alles weg und ich finde dann nichts mehr.“ „Der liegt doch wie immer dort oben“, meint Susi und deutet auf die Hutablage der Garderobe. „Wozu brauchst du den denn?“ „Ich will Willi, meinen Bruder vom Bahnhof abholen, er hat auch Langeweile, weil seine Frau mit Oma an der Ostsee ist und deshalb will er solange bei mir bleiben.“ Das Mädchen klatscht vor Freude in die Hände. Willi ist nämlich Opas Zwillingsbruder und die beiden …

Damals

Gerade habe ich mir die Fotos von diesem Jahr auf meinem Handy angesehen. Zu einem Foto, das ich auch als Beitragsfoto ausgewählt habe, gibt es eine kleine Erinnerungsgeschichte. Diese möchte ich Euch heute gerne erzählen, denn sie kam uns auf Mallorca wieder in den Sinn:  Wir schlendern durch einen kleinen Ort, in dem gerade Markttag ist. Die Händler bieten ihre vielfältigen Waren an und verkaufen wohl nur zu einem geringen Anteil noch an die Einheimischen. Meist sind solche Märkte ein Touristenmagnet und dementsprechend ausgelegt. Trotzdem macht es Spaß die Stände und die feilgebotenen Waren zu betrachten. Und eine Kleinigkeit findet sich immer, die man als Souvenir oder Geschenk mit nach Hause nehmen kann. „Ich muss Dir etwas zeigen“, sage ich zu meinem Mann, als ich meinen Blick auf dem Marktplatz des kleinen spanischen Ortes schweifen lasse. „Komm doch mal mit!“ Ich nehme Peter an der Hand und führe ihn zu einem Verkaufsstand, an welchem handgefertigte Korbwaren angeboten werden.  „Willst Du Dir wieder mal einen Sonnenhut kaufen? Hast Du nicht erst im Frühjahr auf Teneriffa einen …

Glück gehabt

Der achtjährige Lars und seine fünfjährige Schwester Susi drücken sich die Nase an der Fensterscheibe platt. Seit einer Stunde schneit es ununterbrochen und zwar so heftig, dass man fast die eigene Hand nicht vor den Augen sehen kann. Inzwischen liegen bestimmt schon fünfzehn Zentimeter Schnee. „Wann können wir endlich raus?“, fragt Lars die Mutter. „Wenn es nicht mehr so heftig schneit. Kommt erst einmal in die Küche. Ich habe euch eine lecker heiße Schokolade gemacht.“ Lars und Susi lieben heiße Schokolade und setzen sich daher gehorsam an den Küchentisch. Ihr Blick wendet sich allerdings nicht vom Fenster ab. Sie wollen es doch nicht verpassen, wenn der Schneefall endlich nachlässt. Und tatsächlich, plötzlich ist es als hätte jemand einen Schalter gedrückt. Von einem Moment zum anderen fallen nur noch vereinzelte Schneeflocken vom Himmel. Susi und Lars trinken schnell ihre Tassen aus, als es fast zeitgleich an der Haustür klingelt. Es ist Robert, der Nachbarsjunge und Schulfreund von Lars. „Ich will Lars abholen!“, verkündet er. „Na dann mal raus mit euch!“, lacht die Mutter. „Und passt auf …

Pit Struwwel und Franz Stroh

Pit steht am Rande des Stoppelfeldes. Er ist eigentlich ein lustiger Geselle. Schon sein Aussehen ist kunterbunt. Er trägt eine braune Hose mit bunten Stoffflicken und einen grünen Mantel, der ebenfalls einige Flicken enthält. Um seinen Hals ist ein orangefarbenes Tuch geschlungen und auf seinem Kopf thront ein schwarzer Schlapphut mit einem grünen Band. Meist hat Pit gute Laune, doch heute ist er alles andere als gut drauf, wie man landläufig so sagt. Seine Stimmung ist auf dem Tiefpunkt angekommen. Warum? Naja, erstens weil er hier fast alleine in der gottverlassenen Gegend herumsteht und zweitens, weil es in Strömen regnet. Der dritte Grund für seine schlechte Laune sind die immer weiter sinkenden Temperaturen. Normalerweise würde er gar nicht mehr hier draußen stehen, sondern wäre in der Wärme und hätte ein Dach über dem Kopf. „Ich frage mich, warum sie mich hier einfach stehen lassen und sich keiner um mich kümmert“, überlegt er. „Das war noch niemals so. Jedes Jahr haben sie mich abgeholt.“ Pit blickt sich mürrisch in der Gegend um. Sein Blick sucht jemand. …