Alle Artikel mit dem Schlagwort: Fahrrad

Achtung Vogel!

„Wie Vögel es doch meistens schaffen rechtzeitig wegzufliegen“, sage ich zu  meinem Mann, während unserer Autofahrt. „Ja, allerdings kam ich als Jugendlicher recht schmerzhaft zu dieser Erkenntnis“, erzählt er: „Ich war mit dem Fahrrad ziemlich flott unterwegs, als sich plötzlich ein kleiner Vogel kurz vor mir auf die Straße setzte. Anstatt auszuweichen, machte ich eine Vollbremsung. Das hatte zur Folge, dass ich im Sturzflug zu Boden ging. Im Augenwinkel erkannte ich jedoch, dass der Vogel sich unbeschadet in die Lüfte erhob.“ „Autsch!“ Ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen. „Also seid ihr Beide sozusagen geflogen, – du hingeflogen und der Vogel weggeflogen.“     Vielleicht möchtet Ihr auch das noch lesen: Die Sache mit der Vorahnung Mopsi & Filou Der Geist des Weines  

Der Aufsatz

Eva muss Hausaufgaben machen. Sie soll einen Aufsatz schreiben, aber das Thema gefällt ihr gar nicht. Die Lehrerin hat den Schülern einfach nur das Wort „Zahlen“ an die Tafel geschrieben und gesagt, dass sie ihre Fantasie spielen lassen sollen.  Jetzt sitzt Eva schon eine ganze Weile vor ihrer leeren Seite. Nichts, aber auch gar nichts will ihr einfallen, da kann sie sich ihr Gehirn noch so sehr zermartern. Doch plötzlich horcht sie auf, denn jemand betritt ihr Zimmer. „Ach Opa, du bist es“, sagt sie fast schon ein wenig erleichtert. „Gut, dass du kommst. Bestimmt kannst du mir helfen.“ „Um was geht es denn?“, erkundigt sich Opa Waldemar. „Hast du Probleme bei den Hausaufgaben?“ „Das kann man wohl sagen. Wir sollen einen Aufsatz schreiben, irgendetwas mit Zahlen.“ „Bei den Mathehausaufgaben könnte ich dir helfen, aber im Aufsatzschreiben war ich in der Schule nicht gerade eine Leuchte.“ Enttäuscht sieht Eva ihren Großvater an, doch bei seinem nächsten Satz beginnt sie zu strahlen. „Ich würde vorschlagen, wir machen einen kleinen Spaziergang an der frischen Luft. Dann wird …

Der Einzelgänger (3)

Hannes Findel hatte sich also mit 19 Jahren, – gerade das Abitur in der Tasche, aber noch keine Idee, wie es beruflich weitergehen sollte, – auf die Suche nach einer geeigneten Familie zwecks Adoption gemacht. Das hatte sich als gar nicht so einfach entpuppt. In seiner Vorstellung sollte es am besten ein Ehepaar sein, das so in die Fünfzig, besser vielleicht sogar schon Mitte Sechzig war, denn er wollte sie als Adoptivsohn auch in nicht allzu ferner Zukunft beerben. Kinderlos sollte das Ehepaar auf jeden Fall sein und möglichst keine Verwandtschaft mehr besitzen. „Ich muss mir eine Strategie überlegen, wie ich an ein geeignetes Ehepaar herankomme. Ich kann ja schlecht eine Anzeige aufgeben: ‚Suche kinderloses Ehepaar zwecks Adoption‘.“ Das mit der Anzeige war vielleicht gar nicht so schlecht, nur nicht in dieser Art und Weise. “Vielleicht sollte ich meine Dienste als Gärtner oder so anbieten. Da ein bisschen schnippeln, dort ein bisschen hacken und die Blumen gießen. Nur in Arbeit sollte es nicht ausarten, außerdem sind meine gärtnerischen Fähigkeiten etwas begrenzt“, dachte er. Gärtner, so …