Na sowas!(1)
Berta und Mathilda sind schon seit Jahrzehnten befreundet. Kennengelernt haben sie sich einst auf einer Geburtstagsfeier. Die beiden Frauen waren sich sofort sympathisch. Damals wie heute geht ihnen der Gesprächsstoff nie aus. Inzwischen sind Mathilda und Berta schon verwitwet. Da Bertas Haus zu groß für nur eine Person ist, zog Mathilda vor zwei Jahren kurzerhand zu ihr. So ist keiner allein, aber trotzdem hat jede von ihnen ihr eigenes Reich. „Wollen wir uns wieder einmal ärgern?“, fragt Berta und hat ein Strahlen in den Augen. „Von WIR ist hier wohl keine Rede!“, gibt Mathilda zurück. „Du ärgerst mich!“ „Ach komm, sei doch nicht so!“, beschwichtigt die eine Freundin die andere. „Na gut, ich bin ja kein Spielverderber.“ Darauf hat Berta nur gewartet. Wie auf Kommando schnellt ihre rechte Hand hinter dem Rücken hervor. In dieser hält sie das altbewährte und allseits geliebte oder auch gehasste „Mensch-ärgere-Dich-nicht“-Spiel. „Du grün und ich gelb?“, fragt sie. Mathilda nickt und holt ihre Brille aus dem Etui, damit sie genau sehen kann, ob die Freundin schummelt. „Ich fang an“, ruft …