Alle Artikel mit dem Schlagwort: Advent

Von 0 auf 100

So geht es mir momentan. Ich fühle mich, als hätte mich jemand ins kalte Wasser geworfen. Ich muss nun von 0 auf 100 weihnachtliche Gefühle entwickeln.  „Wie kommt das?“, fragt Ihr. „Es ist bereits kurz vor dem 4. Advent. Da sollte man doch schon ein paar weihnachtliche Gefühle entwickelt haben“, sagt Ihr zu Recht. „Überall ist alles weihnachtlich dekoriert und schon lange kann man Plätzchen, Stollen und andere Leckereien für das Fest kaufen.“ „Das stimmt!“, gebe ich zu. „Allerdings habe ich in den letzten drei Wochen nichts oder nur sehr wenig davon mitbekommen. Nein, ich habe die Zeit nicht verschlafen, aber ich war trotzdem irgendwie nicht anwesend.“ Euer Stirnrunzeln sehe ich jetzt vor meinem geistigen Auge. Bestimmt denkt Ihr, ich rede wirres Zeug. Bei diesem Gedanken muss ich lächeln und will Euch erzählen, warum die Adventszeit ein bisschen an mir vorübergegangen ist. „Wir sind erst seit gestern wieder zurück in Deutschland und kämpfen momentan mit unserem Jetlag. Den Advent haben wir bisher in Thailand verbracht, da mein Mann dort zu einem Kongress war. Besonders im …

Advent

Martin besucht heute seine Großmutter. Sie hat extra für ihren Enkelsohn Bratwürstchen mit Zwiebelsoße, Rotkraut und Kartoffelbrei gemacht, denn das ist sein Lieblingsgericht. Zwei Bratwürstchen hat er geschafft und ist jetzt „pappesatt“, wie er zu sagen pflegt.  „Sag mal Oma“, setzt er zu einer Frage an, als er sich im Wohnzimmer umsieht. „Du hast ja überhaupt keinen Adventskranz.“ „Ach, den brauche ich doch nicht mehr. Seit Opa nicht mehr da ist, zünde ich sowieso keine Kerze mehr an. Höchstens noch auf dem Friedhof auf seinem Grab. Stell dir nur vor, ich würde einschlafen und in der Zwischenzeit fängt der Kranz an zu brennen. Nein, nein, mir kommt kein Adventskranz mehr ins Haus.“ „Aber ein Adventskranz gehört doch in die Vorweihnachtszeit“, versucht es Martin erneut. „Ach“, lacht die Oma, „die Vorweihnachtszeit beginnt doch neuerdings schon direkt nach deinen Sommerferien.“ „Was, wieso? Das verstehe ich nicht. Oma bist du vielleicht ein bisschen verwirrt?“ „Nein mein Junge. Nur heute ist alles ganz anders als früher. In meiner Kindheit gab es zwar auch Adventskalender und Adventskranz, aber in den …

Was das Christkindlein bringt

Am Wochenende ist schon der 1. Advent. Kinder, wie die Zeit vergeht. Ich denke, jetzt sollten doch auch bald alle Wunschzettel geschrieben sein. Vorletztes Jahr hatte ich Euch meinen Brief an das Christkind gezeigt, den ich einst  als Grundschülerin geschrieben habe. Jetzt habe ich in einem alten Schulheft von mir einen Text gefunden, den ich wohl 1968 in der 2. Klasse irgendwo abgeschrieben habe. Vielleicht stand er an der Schultafel, aber möglicherweise auch in unserem Schulbuch und vermutlich sollten wir ihn aus Übungszwecken abschreiben. Dies habe ich auch fein säuberlich gemacht, wie man sieht. Es handelt sich um ein altes Weihnachtslied. Die Melodie stammt von Carl Reinecke (1824-1910). Und viele Jahrzehnte später hat Klein-Astrid dieses Lied abgeschrieben. Ist das nicht schön?!!! Leider konnte ich nicht in Erfahrung bringen,  von wem der Liedtext stammt. Vielleicht weiß es jemand von Euch. Waren das die Wünsche der Kinder zur damaligen Zeit? Haben sich die Wünsche verändert? Na, ein Püppchen, eine Flöte, Legosteine und ein Buch habe auch ich mir als Kind gewünscht. Ich denke, auch im Zeitalter der Handys …

Ein schönes Geschenk

Am dritten Adventswochenende haben wir uns kurzentschlossen in den Trubel gestürzt. „Lass uns nach Berlin fahren und uns dem Rausch des Weihnachtsshoppings hingegeben“, habe ich meinem Mann vorgeschlagen. Es war einfach nur unbeschreiblich und schon ein bisschen  seltsam, wenn anscheinend alle zur gleichen Zeit auf die gleiche Idee kommen. Menschenmassen strömten durch die Straßen Berlins hinein in das Getümmel in den Kaufhäusern und den Weihnachtsmärkten.  Vom ersten Stock des Alexa aus konnte ich den Menschenstrom beobachten, der sich durch die weit geöffnete Tür auf der einen Seite den Weg nach innen und auf der anderen Seite nach außen bahnte. „Der Mensch ist tatsächlich ein Herdentier!“, dachte ich mir und mischte mich ebenfalls unter das Volk. Überall nur Schlangen, vor den Eingangstüren der Kaufhäuser, an den Kassen, an den Ständen, vor den Parkhäusern und selbstverständlich vor den Toiletten. „Warum tun wir Menschen uns dies nur jedes Jahr immer wieder an? Werden wir denn nicht schlauer?“, frage ich mich insgeheim. Eigentlich schon. Man nimmt es sich jedenfalls vor, doch das vorletzte Wochenende vor Weihnachten packt uns dann …