Autor: Astrid Berg

Was ist das denn?

Ines und ihr Mann Hannes haben sich beide für heute Nachmittag frei genommen, weil sie einige Erledigungen in der Stadt machen müssen. Inzwischen ist fast alles abgearbeitet, nur noch der Hosenkauf von Hannes steht auf dem Plan. Da dieser gar keine Lust darauf hat, unterbreitet er Ines einen Vorschlag: „Lass uns doch dort drüben in dem Cafe noch gemütlich einen Kaffee und ein Stückchen Kuchen genießen.“ „Du willst dich wohl um den Hosenkauf drücken?“ „Ich doch nicht“, zwinkert ihr Hannes zu. Da Ines ansonsten nichts gegen eine kurze Pause einzuwenden hat, suchen sie sich im Außenbereich des Cafés ein gemütliches Plätzchen. Gerade haben sie ihre erwählten Leckereien serviert bekommen, schaut Hannes seine Frau an und runzelt die Stirn. Ines fasst sich instinktiv an die Nasenspitze. „Habe ich einen Pickel auf der Nase oder warum schaust du mich so seltsam an?“ „Das nicht gerade, aber was ist das denn?“ „Was denn und wo überhaupt?“ „Dein Gesicht. Das fällt mir jetzt erst auf“, spricht Hannes immer noch in Rätseln. „Ich sehe aus wie immer, habe mich geschminkt …

Hat Astrid denn kein Schmuckkästchen?

Diese Frage stellte vor mehr als zwanzig Jahren die Tochter einer Bekannten. Das kleine Mädchen dachte, ich würde immer meinen gesamten Schmuck am Leibe tragen, denn das kannte sie von ihrer Mutter, die eher selten Schmuck trug, nicht. Ganz so schlimm war und ist es allerdings nicht, aber ich konnte und kann meine Liebe zu Schmuck nicht verleugnen. Und die begann schon im zarten Kindesalter. Bei unseren alljährlichen Besuchen bei meiner Omaur (sprich: Uroma, von der ich schon an anderer Stelle berichtet habe) in Rottach – Egern, lernte ich mit ungefähr zwei oder drei Jahren auch deren Schwester kennen. Von ihr ging für mich eine derartige Faszination aus, dass ich sie nie mehr vergessen sollte. Diese Frau war über und über behangen mit Schmuck. An ihr glitzerte und klimperte sprichwörtlich alles. Sie trug an jedem Finger einen oder teilweise sogar mehrere Ringe, mehrere Armbänder und Ketten. Von den Ohrringen und der Uhr ganz zu schweigen. Ich konnte meinen Blick von dieser Frau gar nicht abwenden, dies fiel auch meinen Eltern auf. Von diesem Zeitpunkt an, …

Hi, hi, … ;-)

„Wir verreisen nie ohne Paul“, erzählt der ältere Herr der Nachbarin. „Einmal stellten wir am Abend im Hotel fest, dass er noch im Auto war. Ich holte ihn, betrat mit ihm auf dem Arm den Aufzug und grüßte eine Fremde, die sich bereits dort befand. Sie fragte, in welche Etage ich wolle. Ich schaute Paul an und meinte: ‚Wir wollen in den zweiten Stock.‘ Ihren grinsenden Blick  erwiderte ich mit einem freundlichen Lächeln. Paul, den ich anstupste, nickte heftig.“ „Wer ist Paul?“ „Moment!“ Kurz darauf steht er mit Paul im Arm am Gartenzaun. Die Nachbarin streichelt lachend den grünen Krokodilshund.                 Vielleicht möchtet Ihr das noch lesen: Klammeräffchen und Co Auf großer Fahrt Mr. Stoneman’s friend  

Er sieht rot

Während meines Studiums flog ich für einige Wochen nach England, um Land und Leute kennenzulernen. Am Londoner Bahnhof fragte ich einen jungen Mann, wo der Zug nach Bournemouth abfahren würde. Hilfsbereit nahm er mir sofort den Koffer ab und ging voraus. Ich fürchtete zwar er würde mit diesem flüchten, aber er führte mich zum betreffenden Gleis.  Schmunzelnd fragte er mich nach meiner Lieblingsfarbe. Meine Antwort hätte ich mir sparen können, denn ich stand mit rot gestreifter Bluse, roter Hose und roter Jacke vor ihm und meinen rotkarierten Koffer trug er in der Hand. Leider weiß ich nicht mehr, welche Schuhe ich trug. Rot?!     Vielleicht möchtet Ihr auch das noch lesen: Farbenspiel Der Rhododendronpark Wie aus dem Malkasten   *Das Beitragsbild zeigt die Mecklenburgische Bäderbahn Molle, die zwischen Kühlungsborn und Bad Doberan fährt. 

Der Alte und der Neue

Es ist ein sonniger Tag, ich freue mich auf meine Arbeit. Doch plötzlich bringt die Hausherrin einen funkelnagelneuen Besen. „Jetzt hast du ausgedient“, sagt sie zu mir und stellt mich in die Ecke. „Der Neue ist viel schöner, so sauber. Mit ihm geht die Arbeit bestimmt viel flotter und besser.“ Ich muss zugeben, dass ich schmutzig, ziemlich abgenutzt und auch geschrumpft bin. Mit Eifer geht sie ans Werk. „Da macht die Arbeit richtig Spaß!“, ruft sie aus, doch nach einer Weile tauscht sie ihn gegen mich aus. Tja, denke ich, neue Besen kehren gut, aber die Alten kennen die Ecken.   Vielleicht möchtet Ihr auch das noch lesen: In die Jahre gekommen Ärger mit dem verflixten kleinen Ding Fräulein Tussnelda  

Smiley

Ich bin Smiley und tauche an allen möglichen Orten, zu unterschiedlichen Gelegenheiten und Zeiten auf. Plötzlich bin ich da und verschenke mein strahlendstes Lächeln, weil das Leben dadurch viel schöner ist. Ich drücke Liebe, Dankbarkeit, Verbundenheit, Freude, Glück … aus und wecke Erinnerungen. Heute erinnere ich Astrid daran, dass sie als Kind den Grießbrei schön fest wollte, so dass der Löffel darin stecken blieb. Als Mutter hat sie ihrem Sohn diesen Brei immer mit einem „Mandarinengesicht“ serviert. Weil sie sich daran erinnert, lächelt sie gedankenverloren vor sich hin und freut sich. Lächeln ist zwar ansteckend, aber gesund, darum lächelt einfach mit!    Vielleicht möchtet Ihr auch das noch lesen: Das Sofa in der Küche Aus der Schulzeit meiner Mutter Goldglöckchen  

Das Blau des Himmels

Die Idee zu dieser Geschichte wurde an einem schönen Sommertag geboren. Ich lag auf einem Liegestuhl und hatte die Augen geschlossen. Als ich sie öffnete, blickte ich zwischen zwei Sonnenschirmen hindurch direkt in den Himmel. Ich konnte meinen Blick nicht abwenden, denn dieses Himmelblau faszinierte mich und nahm mich in seinen Bann. Und plötzlich fielen sie mir ein, die vielen verschiedenen Redewendungen, die wir dem Himmel gewidmet haben. Dem Himmel sei Dank für unsere facettenreiche Sprache. Ihr kennt diese Redewendungen und Aussprüche alle und wahrscheinlich habt ihr sie im Laufe des Lebens auch schon selbst benutzt. „Also“, so dachte ich mir, „lass mich daraus eine kleine Geschichte basteln.“ Und hier ist sie: Tina schwang sich auf ihr Rad und fuhr zu ihrer Freundin Suse. Die Beiden verband nicht nur eine lange und innige Freundschaft, immerhin nannten sie sich schon seit Schultagen Freundinnen, sondern sie hatten auch beruflich einen gemeinsamen Weg eingeschlagen. Seit einem Jahr hatten sie ein kleines Geschäft. Tina war Goldschmiedin und sie hatte schon immer davon geträumt sich selbständig zu machen. Doch alleine …

Na so was!(2)

Susi hüpft die Stufen zum Erdgeschoss hinunter. Die Fünfjährige will zu ihrem Opa Werner, der gemeinsam mit Großmutter Wilhelmine bei ihnen im Haus wohnt. Sie bewohnen die untere Etage und Susi mit ihren Eltern leben in den beiden oberen Geschossen.  „Opa langweilt sich doch so alleine, weil Oma Wilhelmine in der Kur ist. Ich leiste ihm ein bisschen Gesellschaft“, hat das Mädchen der Mutter beim Frühstück erklärt und den Opa begrüßt sie jetzt mit einem fröhlichen „Guten Morgen!“ „Hallo, meine Prinzessin, kannst du mir schnell mal beim Suchen helfen? Ich kann meinen Hut nicht finden. Du weißt ja, Oma räumt immer alles weg und ich finde dann nichts mehr.“ „Der liegt doch wie immer dort oben“, meint Susi und deutet auf die Hutablage der Garderobe. „Wozu brauchst du den denn?“ „Ich will Willi, meinen Bruder vom Bahnhof abholen, er hat auch Langeweile, weil seine Frau mit Oma an der Ostsee ist und deshalb will er solange bei mir bleiben.“ Das Mädchen klatscht vor Freude in die Hände. Willi ist nämlich Opas Zwillingsbruder und die beiden …

Der verflixte Tag

Nathalie liegt endlich im Bett. Es ist inzwischen schon zwei Uhr nachts. Ihre Gedanken lassen sie nicht los, denn in ihrem Kopf schwirrt es. Sie lässt die Ereignisse des vergangenen Tages Revue passieren: „Der Tag war von Anfang an wie verhext“, denkt die junge Frau. „Nachdem Tom um kurz vor fünf Uhr zum Flughafen gefahren ist, habe ich dann total verschlafen. Um noch rechtzeitig im Büro zu sein, musste ich das Frühstück ausfallen lassen. Das wäre ja an sich kein Problem gewesen, wenn ich nicht auf die Idee gekommen wäre, mir beim Bäcker um die Ecke schnell einen Coffee to go zu holen. Den wollte ich auf dem Weg zum Büro trinken. Als ich dann stolperte, schwappte der Kaffee auf meine Bluse. Und ich habe es in der Hektik gar nicht mal bemerkt. Beim anschließenden Meeting machte mich allerdings eine Kollegin vor versammeltem Team auf den Fleck aufmerksam.“ Es war ausgerechnet die Kollegin, die sowieso ihre Schadenfreude niemals verbergen konnte und deshalb bei allen nicht besonders beliebt war.  Zum Glück hatte Nathalie ein Tuch dabei, …

Kurze Zwischenmeldung

Leider hat mir das Leben in den letzten Wochen wenig Zeit gelassen, um mich um meinen Blog zu kümmern und Blogrunden zu drehen. Daher ist mir erst jetzt aufgefallen, dass keine Reaktion auf meine letzte Geschichte kam. Dank Eurer Hilfe, ist mir nun klar, warum dies so ist. Inzwischen haben mich nämlich mehrere E-mails erreicht, dass bei mir zur Zeit kein Kommentieren möglich ist. Ich werde mich am Wochenende darum kümmern und hoffe, dass der Fehler bald gefunden wird. Und dann läuft alles wieder in gewohnten Bahnen ;-). Habt alle ein schönes und sonniges Wochenende und seid recht herzlich gegrüßt Astrid P.S. Das Problem ist gelöst, es hing mit einem neuen Update. Jetzt funktioniert das Kommentieren wieder.

Das Telefonat

Barbara und Kurt sind nun schon seit fünfzehn Jahren verheiratet und unternehmen in ihrer Freizeit alles gemeinsam. Allerdings gibt es eine Ausnahme. Jeden zweiten Freitag im Monat gehen sie getrennte Wege. Kurt trifft sich mit seinem alten ehemaligen Schulfreund zum Billardspielen und Barbara macht sich einen gemütlichen Abend mit ihrer besten und langjährigen Freundin Grit. Sie gehen zusammen ins Kino, spielen Karten, treffen sich in einem Restaurant oder Reden einfach nur über Dieses oder Jenes bei einem Gläschen Wein. An diesem Freitag  jedoch ist alles anders. Grit ist zur Kur und so verbringt Barbara diesen freien Abend alleine. Sie freut sich ein paar Stunden für sich zu haben und möchte diese für ein Wellnessprogramm nutzen. Gerade will sie das Badewasser einlassen, als das Telefon klingelt. Kurz zögert sie, dreht dann allerdings den Wasserhahn wieder zu und geht in den Flur, wo ihr Handy liegt. Das Display zeigt einen unbekannten Anrufer an. Nichtsahnend meldet sie sich: „Herrmann!“ „Barbara?“ klingt die Frage aus dem Handy. Allerdings scheint die Unbekannte keine Antwort zu erwarten, denn sie plappert munter …

Pfingstunternehmung

Pfingsten ist nun auch schon wieder vorbei und der Sommer ist immer noch nicht eingekehrt. Gestern ließ er sich mal blicken, doch heute sieht es wieder wie Herbst aus. Da meine Wetterapp mir schon Tage zuvor 22 Grad und Sonnenschein für den Pfingstmontag versprochen hatte, haben wir uns mit unserem Sohn und seiner Lebensgefährtin in Berlin getroffen. Bei einem Picknick am Spreeufer ganz zünftig mit Decke und Picknickkorb, gab es viele leckere Köstlichkeiten, wie zum Beispiel Eiskaffee, Karottenkuchen, Erdbeeren, Melone, selbstgebackenes Brot, gekochte Eier, Lachs, und vieles mehr. Später ging es dann in den Tierpark. Wir machten einen langen und ausgiebigen Spaziergang und konnten ohne Probleme in diesem großen Park weitaus mehr als den geforderten Coronaabstand einhalten. Durch die verschlungenen Wege waren wir zeitweise alleine auf weiter Flur. Nicht nur Hunde haben anscheinend das Bedürfnis mit Herrchen oder Frauchen spazieren zu gehen. Das Herrchen saß allerdings auf einer Bank, passte auf und kam Dank seines Schützlings immer wieder ins Gespräch mit anderen Spaziergängern. Nach einem kurzen Schnappschuss mit dem Handy setzten wir unseren Weg fort, …

Wunder gibt es immer wieder

Neulich vor meinem Besuch beim Orthopäden, hatte ich an jedem Ohr einen Ohrring. Später zu Hause zeigte mir mein Spiegelbild, dass ein Ohrgehänge fehlte. Ich suchte in meiner Tasche, im Auto, in und an meiner Kleidung.  Sogar auf dem Parkplatz vor der Arztpraxis suchte ich am Abend noch. Nichts!  Meine Anrufversuche scheiterten. Vor ein paar Tagen fand ich es bei uns vor dem Haus, als ich die Einkäufe aus dem Auto holte. Heute Morgen beim Ausräumen der Spülmaschine und der Reinigung des Siebs, hing dort ein anderes lange vermisstes Ohrgehänge. Ich frage mich und Euch: „Kleine Alltagswunder? Verwunderlich? Jedenfalls erfreulich!“

Die Freitag – Sonntag-Berichterstattung

Der Freitag läutet zwar das Wochenende ein, allerdings zeigte er sich von der Wetterseite her weniger optimistisch. Es regnete bei uns den ganzen lieben langen Tag. Schön war lediglich der Regenbogen, den ich begeistert am Himmel erspähte, aber nur vom Auto aus mit dem Handy einzufangen versuchen konnte. Da man ihn auf dem Foto fast nicht erkennen konnte, öffnete ich das Seitenfenster um schnell einen weiteren Versuch zu starten. Allerdings musste mein Mann gleich wieder weiterfahren, da er im Rückspiegel schon die Autos sehen konnte. In solchen Fällen ärgere ich mich immer, dass ich nur das Handy zur Hand habe und meine Kamera zu Hause im Schrank liegt. Am Freitagabend kamen dann unser Sohn und seine Lebensgefährtin. Sie blieben das ganze Wochenende und weil das Schmuddelwetter vom Freitag von strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen abgelöst wurde, machten wir am Samstag wieder einmal einen kleinen Ausflug in den Spreewald. Dort war es schon wesentlich grüner als bei unserem letzten Besuch Ende März, wie die Fotos deutlich zeigen. 28.3.2021                 …