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Was ist nur los? (Teil 2)

Bestimmt könnt Ihr Euch noch an die kleine Astrid erinnern, die in der Ferne ganz großes Heimweh bekommen hat. Ich habe erst neulich (Was ist nur los?) in einer meiner Kurzgeschichten davon erzählt. Bei meinem letzten Besuch bei meiner Mutter, suchte ich ein bisschen in meinen alten Schätzen aus meiner Kindheit herum. Ich habe viele schöne Dinge gefunden, über die ich Euch jedoch zu einem anderen Zeitpunkt berichten werde.
Aber stellt Euch vor, unter diesen ganzen Erinnerungsstücken fand ich einen Brief. Diesen habe ich vor sehr, sehr langer Zeit an meine Eltern geschrieben. Ich kann nicht anders, ich muss ihn Euch zeigen. Es ist nämlich der Brief, den ich damals von Nürnberg aus an meine Eltern geschickt habe. Ich ging zwar immer in der Annahme, ich hätte ihn niemals abgeschickt, aber Briefmarke und Stempel berichten mir etwas anderes.
Ich habe ihn natürlich sofort geöffnet und auch meiner Mutter vorgelesen. Sie meinte ganz mitleidig und mit sanfter Stimme:
„Och, da hat die kleine Astrid Heimweh gehabt!“
Ja, selbst mir sind beim Lesen ein paar Tränen gekommen. Das Heimweh war anscheinend noch viel schlimmer, als ich gedacht hatte. Aber lest selbst diesen herzergreifenden Brief:

1200px-Brief 1

 

1200px-Brief 2

Anscheinend erreichte meine Eltern dieser Brief kurz bevor mein Anruf kam, jedoch am selben Tag. Meine Mutter hatte bereits meinen Vater in Kenntnis gesetzt und so konnte die Rettungsaktion „Astrid“ eingeleitet werden.
Ich denke, heute erübrigen sich viele Worte, denn dieser Brief spricht für sich selbst:

Heimweh tut ganz schrecklich weh!!! Das werde ich niemals vergessen.

 

Vielleicht möchtet Ihr auch noch diese Geschichte lesen:

Was ist nur los? (Teil 1)

 

18 Kommentare

    • Astrid Berg sagt

      Hallo Anja,
      es war damals auch wirklich schlimm für mich und ich habe es über all die vielen Jahre nicht vergessen.
      LG und ein schönes Wochenende
      Astrid

  1. Du meine Güte, so schlimm? Mochtest du die Tante nicht? Wie alt warst du denn damals? Ich habe mich über „nach meiner Berechnung“ gewundert. Das klingt schon fast erwachsen. Aber der Brief war schon wirklich ein heftiger Notruf. Dir muss es dort wirklich nicht gefallen haben.
    Lieben Gruß
    Elke

    • Astrid Berg sagt

      Ja, über diesen Ausdruck habe ich mich auch gewundert :-), aber erwachsen war ich da noch lange nicht. Ich war so ungefähr 10 Jahre und die Tante mochte ich sehr. Ich war zuvor nur noch nie alleine von zu Hause weg und wohl auch ein sehr behütetes Einzelkind. Und dann diese zur damaligen Zeit doch sehr weite Entfernung gab mir wohl auch zu denken.
      LG
      Astrid

  2. Eva V. sagt

    Liebe Astrid, ich kann das so nachempfinden. Ich habe so viel geweint und mich nie getraut, zu klagen. Es war schlimm. Liebe Grüße Eva

    • Astrid Berg sagt

      Liebe Eva,
      nur jemand, der es auch schon erlebt hat, kann es tatsächlich verstehen und nachempfinden.
      Ich wünsche Dir eine gute Nacht und schicke Dir ganz liebe Grüße
      Astrid

  3. Martina sagt

    Ach du liebe Zeit, die Not war soooo groß!!! Lächeln musste ich über deine förmliche Anrede: Liebe Eltern!!! Einfach herrlich!!! Kein Wunder, dass sich dein Vater nach diesen rührseligen Worten gleich ins Auto gesetzt hat, um sein Kind zu holen. Heimweh ist soooo schlimm!!! Einen schönen Sonntagabend! Martina

    • Astrid Berg sagt

      Ich habe mich selbst über diese förmliche Anrede gewundert. Ich denke, ich hatte diese Anrede gewählt, weil es sich um eine ernste Angelegenheit handelte. Ja, meine Eltern hat nichts mehr zu Hause gehalten und sie sind sofort nach Feierabend losgefahren. Zum Glück!!!
      LG und ebenfalls einen schönen Abend
      Astrid

  4. Wirklich, herzergreifend. Als Elternteil hätte ich mich postwendend ins Auto gesetzt und die kleine Astrid abgeholt 🙂 .

    Liebe Grüße in deinen Sonntag,
    Anna-Lena

    • Astrid Berg sagt

      Da ich über die ganzen Jahrzehnte hinweg dieses Ereignis auch nie wirklich vergessen habe, muss es tatsächlich ziemlich schlimm gewesen sein. Der Brief bestätigt dies nur noch.
      Auch ich wünsche Dir einen schönen Sonntag und sende Dir liebe Grüße
      Astrid

  5. Liebe Astrid, wie herzergreifend. Wenn ich Deine Mutter gewesen wäre, hätte ich Dich auch sofort geholt. Das müssen ja drei schrecklich lange Tage und Nächte gewesen sein. So ein Brief ist ein wirklicher Notfall. Es ist aber genial, dass er noch existiert. Wenn Du später mal Enkel hast, kannst du ihnen erzählen, wie es Dir erging und sie werden eine verständnisvolle Zuhörerin finden. Darauf können sie sich jetzt schon freuen, die kleinen Seelen, wo auch immer sie herumfliegen. 😉 LG Tanja

    • Astrid Berg sagt

      Liebe Tanja,
      ich wundere mich sowieso, dass meine Eltern mich dort gelassen haben. Ich bin immerhin ein wohlgehütetes Einzelkind. Wahrscheinlich habe ich so gebettelt, dass sie auf mein Bitten hin ihr Einverständnis gegeben haben. Und ein Notfall war es tatsächlich.
      Ja, darauf freue ich mich jetzt schon, dies meinen noch nicht geborenen Enkelkindern irgendwann einmal zu erzählen.
      LG
      Astrid

  6. Die Knopfgeschichte war sooooo schööööön, das nur am Rande ganz schnell erwähnt.
    Klein Astrid hat Heimweh, leider kann ich den Brief nicht so gut lesen, meine Augen sind nicht mehr so gut.
    Wünsche dir noch einen schönen Restsonntag, LGLore

    • Astrid Berg sagt

      Liebe Lore,
      es tut mir leid, wenn Du den Brief nicht lesen kannst. Aber wenn Du auf das Bild klickst, dann wird es noch etwas größer. Ich bin momentan gerade beschäftigt, aber ich kann Dir gerne den Brief später noch per E-mail schicken.
      Ganz herzliche Grüße
      Astrid

      • Astrid Berg sagt

        Lore schreibt:
        Guten Morgen und danke liebe Astrid. Ein lieber Brief und auch liebe Eltern, die ihr Kind dann auch abholten.
        So eine schöne Kindheit begleitet einem das ganze Leben.
        Ich wünsche dir eine schöne Woche, LGLore

        • Astrid Berg sagt

          Ja, ich hatte eine sehr schöne Kindheit, an die ich mich gerne erinnere. Auch meine Eltern waren immer sehr lieb. Leider ist mein Vater schon seit 31 Jahren verstorben, aber meine liebe Mutter habe ich noch.
          Herzliche Grüße
          Astrid

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