Am letzten Tag
Gitte hat beim Aufräumen ihrer Schubladen im Wohnzimmer einen Fund gemacht, der sie an alte Zeiten denken lässt: Damals hat man noch Briefe auf schön verziertes Briefpapier geschrieben, – mit der eigenen Handschrift. „Schade“, denkt sie „das war viel persönlicher als die heutigen E-mails oder Kurznachrichten auf dem Handy. Ich sollte mal wieder einen Brief schreiben.“ Und sie weiß auch sofort an wen. Ihre Freundin Kathi würde sicherlich freudig überrascht sein. Aber was sollte sie schreiben. Gute Wünsche zum Neuen Jahr,- ja sicher, aber damit füllte man keinen seitenlangen handgeschriebenen Brief. „Was hat man denn früher so geschrieben?“, überlegt sie. „Genau, einfach irgendwelche Erlebnisse hat man sich mitgeteilt und damit den Empfänger am eigenen Leben teilhaben lassen.“ Da fällt ihr auch wieder die Begebenheit von neulich ein. Sie musste herzhaft lachen, als ihr Mann Werner ihr davon berichtet hatte und auch Gitte würde dies zum Schmunzeln bringen. Also suchte sie ihren alten Füllfederhalter heraus, legte eine Patrone ein, die hoffentlich noch nicht ausgetrocknet war und legte los. „Wie hat man eigentlich immer einen Brief angefangen? …