Alle Artikel mit dem Schlagwort: Tag

Am letzten Tag 

Gitte hat beim Aufräumen ihrer Schubladen im Wohnzimmer einen Fund gemacht, der sie an alte Zeiten denken lässt: Damals hat man noch Briefe auf schön verziertes Briefpapier geschrieben, – mit der eigenen Handschrift. „Schade“, denkt sie „das war viel persönlicher als die heutigen E-mails oder Kurznachrichten auf dem Handy. Ich sollte mal wieder einen Brief schreiben.“ Und sie weiß auch sofort an wen. Ihre Freundin Kathi würde sicherlich freudig überrascht sein. Aber was sollte sie schreiben. Gute Wünsche zum Neuen Jahr,- ja sicher, aber damit füllte man keinen seitenlangen handgeschriebenen Brief. „Was hat man denn früher so geschrieben?“, überlegt sie. „Genau, einfach irgendwelche Erlebnisse hat man sich mitgeteilt und damit den Empfänger am eigenen Leben teilhaben lassen.“ Da fällt ihr auch wieder die Begebenheit von neulich ein. Sie musste herzhaft lachen, als ihr Mann Werner ihr davon berichtet hatte und auch Gitte würde dies zum Schmunzeln bringen. Also suchte sie ihren alten Füllfederhalter heraus, legte eine Patrone ein, die hoffentlich noch nicht ausgetrocknet war und legte los.  „Wie hat man eigentlich immer einen Brief angefangen? …

Der Alte und der Neue

Es ist ein sonniger Tag, ich freue mich auf meine Arbeit. Doch plötzlich bringt die Hausherrin einen funkelnagelneuen Besen. „Jetzt hast du ausgedient“, sagt sie zu mir und stellt mich in die Ecke. „Der Neue ist viel schöner, so sauber. Mit ihm geht die Arbeit bestimmt viel flotter und besser.“ Ich muss zugeben, dass ich schmutzig, ziemlich abgenutzt und auch geschrumpft bin. Mit Eifer geht sie ans Werk. „Da macht die Arbeit richtig Spaß!“, ruft sie aus, doch nach einer Weile tauscht sie ihn gegen mich aus. Tja, denke ich, neue Besen kehren gut, aber die Alten kennen die Ecken.   Vielleicht möchtet Ihr auch das noch lesen: In die Jahre gekommen Ärger mit dem verflixten kleinen Ding Fräulein Tussnelda  

Der verflixte Tag

Nathalie liegt endlich im Bett. Es ist inzwischen schon zwei Uhr nachts. Ihre Gedanken lassen sie nicht los, denn in ihrem Kopf schwirrt es. Sie lässt die Ereignisse des vergangenen Tages Revue passieren: „Der Tag war von Anfang an wie verhext“, denkt die junge Frau. „Nachdem Tom um kurz vor fünf Uhr zum Flughafen gefahren ist, habe ich dann total verschlafen. Um noch rechtzeitig im Büro zu sein, musste ich das Frühstück ausfallen lassen. Das wäre ja an sich kein Problem gewesen, wenn ich nicht auf die Idee gekommen wäre, mir beim Bäcker um die Ecke schnell einen Coffee to go zu holen. Den wollte ich auf dem Weg zum Büro trinken. Als ich dann stolperte, schwappte der Kaffee auf meine Bluse. Und ich habe es in der Hektik gar nicht mal bemerkt. Beim anschließenden Meeting machte mich allerdings eine Kollegin vor versammeltem Team auf den Fleck aufmerksam.“ Es war ausgerechnet die Kollegin, die sowieso ihre Schadenfreude niemals verbergen konnte und deshalb bei allen nicht besonders beliebt war.  Zum Glück hatte Nathalie ein Tuch dabei, …

Die Freitag – Sonntag-Berichterstattung

Der Freitag läutet zwar das Wochenende ein, allerdings zeigte er sich von der Wetterseite her weniger optimistisch. Es regnete bei uns den ganzen lieben langen Tag. Schön war lediglich der Regenbogen, den ich begeistert am Himmel erspähte, aber nur vom Auto aus mit dem Handy einzufangen versuchen konnte. Da man ihn auf dem Foto fast nicht erkennen konnte, öffnete ich das Seitenfenster um schnell einen weiteren Versuch zu starten. Allerdings musste mein Mann gleich wieder weiterfahren, da er im Rückspiegel schon die Autos sehen konnte. In solchen Fällen ärgere ich mich immer, dass ich nur das Handy zur Hand habe und meine Kamera zu Hause im Schrank liegt. Am Freitagabend kamen dann unser Sohn und seine Lebensgefährtin. Sie blieben das ganze Wochenende und weil das Schmuddelwetter vom Freitag von strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen abgelöst wurde, machten wir am Samstag wieder einmal einen kleinen Ausflug in den Spreewald. Dort war es schon wesentlich grüner als bei unserem letzten Besuch Ende März, wie die Fotos deutlich zeigen. 28.3.2021                 …

Einkaufsfreuden

Opa Max und Oma Marianne haben an diesem Wochenende Besuch von Enkelsohn Alex und dessen Freundin Tina. Sie haben am Samstagmorgen gemütlich gefrühstückt oder sollte man besser den eingedeutschten Begriff „gebruncht“ verwenden?! Inzwischen ist der Vormittag schon vorbei und das Mittagessen wäre angesagt, würden nicht alle über das ausgeprägte Sättigungsgefühl sprechen. „Also lassen wir das Mittagessen ausfallen und am Abend gibt es dann selbstgemachte Pizza“, schlägt Oma Marianne vor. Alle nicken und sind mit diesem Vorschlag einverstanden. Doch da schaltet sich Opa Max ein: „Und morgen wird gegrillt. Wir haben doch eine Dorade und Lachs gekauft, lasst uns den Fisch einfach auf den Grill legen.“ „Ohja Lachs“, begeistert sich Tina. „Och nö!“, meint Enkel Alex, „ich mag eigentlich keinen Fisch. Kannst du nicht was Vegetarisches kochen?“ Oma Marianne macht einige Vorschläge, doch das passt ihrem Göttergatten nicht.  „Immer diese gesunden Sachen. Ich habe mich so auf das Grillen gefreut und der Fisch muss schließlich auch gegessen werden.“ „Gut“, sagt die Oma, „das ist ein Argument, das ich gelten lasse. Und gesund ist Fisch ja auch.“ „Und …

Schon wieder Sorgen

Bestimmt könnt Ihr Euch noch erinnern, dass ich mir im Sommer große Sorgen um unsere Katze gemacht habe. Sie wollte immerzu nach draußen und kam auch nachts nicht nach Hause. Wir haben sie den gesamten Sommer über immer nur als Gast bei uns begrüßen dürfen. Sie hat sich ein paar Leckerlies bei uns und bei den Nachbarn abgeholt und dann war sie auch schon wieder verschwunden. Die Folge war, dass sie ziemlich abgenommen hatte und uns damit in Sorgen versetzt hat. Doch kaum änderte sich das Wetter und der Herbst ist eingekehrt, war sie ständig zu Hause, hatte keine Lust nach Draußen zu gehen und futterte sich wieder „kugelrund“. Jetzt dachte ich schon, dass sie im Laufe des Winters wohl oder übel platzen würde, wenn sie so weiter futtert. 😉 Naja und jetzt bereitet sie uns schon wieder Kummer. Sie miaut nicht mehr. Ich war jetzt schon zweimal mit ihr beim Tierarzt und sie hat Medikamente bekommen. Zuerst nur etwas zur Stärkung des Immunsystems  und jetzt etwas gegen Entzündungen. Auf der Fahrt zum Tierarzt kam …

Herbstzeit

  Ich schau zum Himmel hinauf, wo die Wolken nehmen ihren Lauf. Hinweg die wärmenden Sonnenstrahlen, im Schrank stehen die luftigen Sandalen.   Die Tage immer kürzer werden, der Sommer liegt nun in Scherben. Bäume in bunten Farben leuchten, Nebel und Tau die Wiesen befeuchten.   Vorbei ist endgültig das Sommerwetter, es fallen nun schon die ersten Blätter. Spinnen ihre Netze kunstvoll weben, Drachen durch die Lüfte schweben.   Eichhörnchen eifrig Nüsse sammeln,  Zugvögel sich für die Reise versammeln. Igel futtern sich ein Fettpolster an, die Brunftzeit für das Wild fängt an.   Der Kürbis gehört zur Herbstzeit und Halloween ist nicht mehr weit. Wenn dann die Bäume sind kahl, geht man hinaus mit Mantel und Schal.   September, Oktober und November, werden gefolgt vom kalten  Dezember. So kommt nach der bunten Herbstzeit, der letzte Monat des Jahres im Winterkleid.   Vielleicht möchtet Ihr auch das noch lesen: Hallo lieber Herbst! Hessischer Herbst Herbstliche Kinderwelt  

Wer bist du?

  Du bist an unserer Seite Tag für Tag, ob man dich hasst oder auch mag. Unser aller Leben ist geprägt von dir, umfasst uns sanft oder wie ein wildes Tier. Wir begegnen dir mit Freude oder Neugier, packen dich an den Hörnern wie den Stier. Manchmal sind wir dir überdrüssig fast, wenn Du uns wirst zur mühsamen Last. Gar manches Mal gibst du uns Halt, mit deiner unverkennbaren Gestalt. Oft wünschen wir uns alle nur das eine, du würdest uns nicht halten an der Leine. Dann versuchen wir alle dir zu entfliehen, wollen einfach nur von dannen ziehen. Wieso hast du diese unendliche Macht? Wer hat sich das alles nur ausgedacht? Manchmal können wir dir entkommen, dies ist die Ausnahme genaugenommen. Genießen Tage wie diese voller Freude, leben ganz entspannt im Hier und Heute. Dann bist du uns fern und ganz egal, mal ehrlich, ist das dann unser Ideal? Der Mensch ist ein seltsames Wesen, er vermisst, alles was einst ist gewesen. Eilt pflichtbewusst und treu zu dir zurück, beginnt erneut des Lebens Theaterstück. …

Frau Fröhlich und Herr Trüb

„Grüß Gott! Ich bin Frau Fröhlich und wohne ganz oben auf dem Berg im schönen Bayernland. Umgeben von Wiesen und Wäldern genieße ich die bayrische Natur und mein Leben. Ich bin so, wie schon mein Name verrät, – eine richtige Frohnatur. Immerzu habe ich ein Lächeln auf den Lippen und am liebsten würde ich den ganzen Tag singen. Gekleidet bin ich natürlich wie eine echte Bayerin. Am liebsten trage ich mein Dirndl und einen feschen Hut habe ich auch auf dem Kopf. Er schützt mich vor der Sonne, damit ich keinen Sonnenstich bekomme. Mir geht es richtig gut, wäre da nicht mein Nachbar. Er ist ein echter Griesgram. Er scheint immer schlecht gelaunt zu sein, selbst die Sonne kann ihn nicht aus dem Haus locken. Eigentlich sieht er in seinen kurzen Lederhosen recht adrett aus, zu denen er ein weißes Hemd, eine rote Krawatte und Kniestümpfe trägt. Mit seinem Hütchen wird er zum feschen Bayer. Wir könnten eigentlich ein nettes Pärchen abgeben, aber mit ihm kann man ja nicht einmal reden. Sobald ich nach draußen …

Liebeserklärung

Ohne Dich fühle ich mich leer, wir sind für einander bestimmt, das weiß ich ganz bestimmt. Ich brauche Dich so sehr. Ich weiß noch genau wie es begann. Dein Zauber hat mich sanft berührt, ich hab es deutlich gespürt. Wir sind ein prima Gespann. Wo ich bin, da bist auch Du, das weiß jeder, der mich kennt. Es gibt nichts, das uns trennt. Wir bleiben beisammen immerzu. Du bist mein Begleiter Tag für Tag. Umhüllst mich mit Deinem Duft, erfüllt ist von Dir die Luft. Oh, wie sehr ich Dich mag. Du bist zart, kein bisschen ungestüm. Ich freue mich, dass es Dich gibt und bin unendlich in Dich verliebt. Du bist und bleibst: Mein Parfüm.   Vielleicht möchtet Ihr auch das noch lesen: Fräulein Tussnelda Tänzchen gefällig? Gut beschirmt

Sei gegrüßt

Sei gegrüßt lieber Morgen, du strahlst mir freundlich entgegen. Wird der Tag bringen Sorgen oder Segen? Noch ist er hinter dir verborgen. Der Vögel lieblicher Gesang, erweckt mich aus süßem Traum. Zarter Blumenduft erfüllt den hellen Raum. Der Tag nimmt langsam seinen Anfang. Vom Himmel schickt die Sonne mir golden leuchtende Strahlen herab. Hält der Tag, was er versprach vorab? Stunden voller Freude und Wonne? Frohgemut und voller Elan, starte ich nun in den Tagesablauf. Nehme auch so manche Hürde in Kauf, lebe nach Plan oder ganz spontan. Des Abends besonderer Glanz, birgt Ruhe und Geborgenheit, ist als Ausklang die perfekte Tageszeit. Gibt uns Entspannung voll und ganz. Die Nacht bricht heran, die Sterne leuchten vom Himmelszelt. Schöpfer hab Dank für meine Welt. Beschütze uns alle jetzt und dann. Möge auch das Morgen, bringen nur Gutes für Jung und Alt. Frieden auf Erden und keine Gewalt, Freude, Sonnenschein und keine Sorgen. Wir gehen mit Zuversicht, begrüßen hoffnungsvoll jeden neuen Tag, der sich als lebenswert erweisen mag und uns mit seinem Glanz besticht.   Vielleicht möchtet …

Unsere persönliche Ostergeschichte

Meine Mutter erzählt besonders zu Ostern gerne eine Begebenheit aus ihrem Leben, in der beinahe ein Fall eingetreten wäre, den eigentlich keiner für sehr wahrscheinlich hält. Den dazu passenden Spruch, zitiert man jedoch sehr häufig. Spätestens am Ende dieser Geschichte werdet ihr wissen, welche Redewendung ich meine. (Aber nicht schummeln, sonst verderbt Ihr Euch die Freude!!! ) Man mag es nicht für möglich halten, doch in unserer Familie wäre beinahe ein Ereignis eingetreten, das die kalendarische Abfolge des Jahreskreises auf den Kopf gestellt beziehungsweise durcheinander gebracht hätte. Doch meine Mutter wusste dies in letzter Minute noch zu verhindern. „Du warst damals noch ziemlich klein“, beginnt sie zu berichten und schaut mich dabei an. „…vielleicht so eindreiviertel Jahre alt. Wir waren die ganze Woche über alleine, weil Papa in Frankfurt gearbeitet hat und nur an den Wochenenden zu uns nach Hause kam. Unser gemeinsames Zuhause war eine Zweizimmerwohnung mit einer großen Wohnküche.“ Ich nicke, denn ich kann mich noch sehr genau an diese Wohnung und das gesamte Wohnumfeld erinnern, in dem ich die ersten sechs Jahre …

Inspiration

Der Winter ist noch nicht ganz vorbei, doch an diesem Samstag zeigt er sich sehr mild und schon fast ein wenig frühlingshaft. Der Himmel verfärbt sich schon am Morgen zu einem zarten Blau und lässt erahnen, dass es ein herrlicher Tag werden wird. Frau Konfusi steht vor dem Garderobenspiegel und kämmt sich ihre Haare. Ich muss noch einmal schnell zum Supermarkt, um noch etwas für das Mittagessen einzukaufen“, sagt sie zu ihrem Mann. „Hast du nicht Lust mitzukommen?“ „Das ist keine schlechte Idee, ich brauche nämlich noch ein paar Ösenhefter, um in meine Unterlagen Ordnung zu bringen“, erklärt Professor Konfusi. „Was hältst du davon, wenn wir den Einkauf mit einem kleinen Spaziergang verbinden und das Auto zu Hause lassen?“, fragt jetzt Frau Konfusi ihren Mann. „Das machen wir. Allerdings unter einer Bedingung: Es wird kein Großeinkauf, bei dem ich den Packesel spielen muss.“ „Auf so eine Idee würde ich doch nie kommen“, zwinkert Frau Konfusi ihrem Gatten zu. Eine dreiviertel Stunde später stehen sie bereits an der Supermarktkasse. Hinter ihnen stellt sich ein ihnen unbekannter …

Der große Tag

Vielleicht erinnert Ihr Euch noch an die kleine Schutzengelschülerin Felicita. Sie langweilte sich so sehr in der Schule und wollte doch so gerne ganz schnell ein richtiger Schutzengel sein. Deshalb bat sie den Mann im Mond um Hilfe und er konnte ihr sogar ein bisschen helfen. Doch in die Schule gehen, musste sie trotzdem noch – ein ganzes Jahr lang. Inzwischen ist sie ein ganzes Stück gewachsen und hat alle Prüfungen in der Schutzengelschule mit Bravur bestanden. Heute nun ist es endlich soweit. Der große Tag ist da. Sie hat ihr schönstes Kleid angezogen, das lange weiße Kleid mit den goldenen Punkten und Bordüren. Ein goldener Reif ziert ihr Haar, das in langen blonden Locken bis zu ihren Schultern reicht. Felicita tritt aufgeregt von einem Fuß auf den anderen. Zuerst erhält sie ihr Schutzengelzeugnis und ein dickes Lob der Lehrerin: „Du bist meine beste Schülerin und wer dich als Schutzengel bekommt, kann ganz beruhigt sein.“ „Dankeschön“, sagt Felicita und senkt bescheiden ihren Blick. „Mit Freude überreiche ich dir heute nun auch den Engelsstab mit dem …