Alle Artikel mit dem Schlagwort: Freundin

Wie gewonnen, so zerronnen

Tanja kommt von der Arbeit nach Hause. Es ist Freitagabend und wie gewohnt will sie sich nachher noch mit ihrer besten Freundin Gitti treffen. Sie kennen sich seit der Schulzeit, haben gemeinsam studiert und leben noch heute in der selben Stadt. Sie unternehmen viel gemeinsam, telefonieren häufig und freitags treffen sie sich immer zu einem gemütlichen Fernsehabend. Abwechselnd findet dieser mal bei der Einen und dann wieder bei der Anderen statt. „Ich sollte noch schnell ein bisschen aufräumen“, überlegt Tanja laut. „Wenn überall etwas herumliegt, dann sieht es so ungemütlich aus. Ich muss mich aber beeilen!“  Schon eine knappe halbe Stunde später klingelt es an der Haustür. „Gittti!!!“, ruft Tanja aus, rauft sich erschreckt die Haare und rennt schnell zur Wohnungstür, die sie völlig aufgelöst und mit einem Ruck öffnet. Ohne ein Wort dreht sie sich wieder um und läuft händeringend zurück ins Wohnzimmer. „Ich wünsche Dir einen schönen guten Abend“, ruft Gitta ihrer Freundin verwundert hinterher und hängt ihren Mantel an der Garderobe im Flur an den Haken. Danach geht auch sie ins Wohnzimmer, …

Nobody is perfect!?

Der nette ältere Herr aus meinen Geschichten, den ich Professor Konfusi genannt habe, ist mir inzwischen richtig ans Herz gewachsen. Vielleicht geht es Euch ähnlich.  Tanja (fruendliche scherereien) fragte neulich, ob der liebenswerte Professor denn auch Macken habe. Lasst mich heute eine weitere Geschichte erzählen und entscheidet selbst, ob es da doch eine klitzekleine Macke bei ihm gibt. Professor Konfusi hält alle seine beruflichen Termine schriftlich in seinem Terminkalender fest. Darin ist er sehr genau und hat auch noch keinen der Termine vergessen, geschweige denn hat er sich jemals verspätet. Aber mit seinen privaten Terminen ist das so eine ganz spezielle Sache: Professor Konfusi sitzt in seinem Arbeitszimmer und schreibt an einer Veröffentlichung, während seine Frau vor ihrem Kleiderschrank steht. Sie sucht sich das passende Outfit für ihr Treffen mit ihren Freundinnen aus. Sie sind zu viert und treffen sich regelmäßig in einem kleinen Café am Stadtrand. Heute freut sie sich besonders darauf, denn sie möchte den Freundinnen die Fotos von der letzten Reise mit ihrem Mann zeigen. Die anderen haben auch versprochen ein paar …

Die Christel von der Post

Manche von Euch werden sich an den gleichnamigen Heimatfilm Ende der Fünfziger Jahre erinnern. Als Kind der Sechziger kenne ich selbstverständlich diesen Film. Die Geschichte, die ich heute erzählen will, hat zwar damit nichts zu tun, sondern nur mit meiner Kindheit, aber Ihr werdet auch gleich verstehen, warum ich diesen Titel gewählt habe. Also folgt mir zunächst in das Jahr 1967. Ich, also Klein Astrid, bin jetzt schon in der zweiten Klasse. Mir bereitet die Schule große Freude und ich nehme mit vor Eifer hochroten Wangen am Unterricht teil. Unseren Klassenlehrer mögen wir alle, egal ob Mädchen oder Junge. Er ist ein guter Lehrer, der es versteht die Kinderherzen für das Lesen, Schreiben und Rechnen zu begeistern. Während wir in der ersten Klasse noch auf unsere Schiefertafeln geschrieben haben, dürfen wir jetzt in richtige Hefte schreiben, rechnen und malen. Wir sind ja nun schon groß und keine Schulanfänger mehr. Es ist der erste Schultag nach den großen Ferien. Vor dem Schulhaus haben wir uns in Zweierreihe aufgestellt und folgen nun dem Herrn Lehrer in den …

Kindheitserinnerungen

Als ich neulich meiner Mutter erzählte, dass wir mit Freunden auf einem Oktoberfest gewesen waren, zeigte sie mir ein wunderschönes kleines Dirndl. Es war mein Dirndl, das ich als Kleinkind getragen hatte. Auf einmal begann ich mein Gedächtnis nach Kindheitserinnerungen zu durchforsten. Und das ist dabei herausgekommen: Kein Kind mag das Haarewaschen besonders gern, aber heutzutage ist es nur halb so schlimm wie früher. Schon allein die Tatsache, das Wasser über den Kopf laufen zu lassen, ist nicht jedermanns Sache. Außerdem kann es zu dem unerwünschten Nebeneffekt kommen, dass Shampoo in die Augen gerät. Als ich noch ein kleines Kind war, hatte ich sehr lange Haare und somit war auch noch das Auskämmen nach dem Waschen eine Qual. Spülungen, die die Haare leichter kämmbar machten, gab es damals noch nicht. Es ziepte und zog an den Haaren. Ich schrie aus Leibeskräften: „Hilfe, Hilfe!“ Meine liebevolle Mutter war zwar sehr vorsichtig und versuchte mich auch zu beruhigen, aber leider vergeblich. Das hatte zur Folge, dass unsere damalige Vermieterin an der Wohnungstür klopfte: „Was machen Sie denn …