Alle Artikel mit dem Schlagwort: Flugzeug

Besuch im Weihnachtsland (13)

Sie hören es plötzlich alle, dieses seltsame Geräusch, das immer lauter wird und anscheinend auch näher kommt.  Die ganze Engelschar, die Helferlein und selbst Rudi werden ganz aufgeregt.  „Was ist das?“ „Das habe ich noch nie gehört!“ „Sollten wir uns in Sicherheit bringen?“ „Wenn doch nur Weihnachtsmann Willi hier wäre, er wüsste, was zu tun ist. Aber Willi macht gerade ein kleines Nickerchen bevor er wieder zu seiner nächsten Tour aufbrechen muss“, denkt Rudi erschrocken. „Ihn dürfen wir nicht wecken.“ Rudi würde sich am liebsten verkriechen. Aber wo? Hinter dem Berg von eingepackten Geschenken?  Noch ehe jemand von ihnen die Gelegenheit hat sich ein Versteck auszudenken, geschweige denn sich dorthin zu begeben, wird es dunkel und etwas scheint über ihnen zu schweben. „Das kann nur ein riesiges Ungeheuer sein und das seltsame Geräusch wird dann wohl sein Fauchen sein“, überlegt sich Rudi. Bevor Rudi seine Gedanken ordnen kann, kommt dieses eigenartige Ding näher und setzt zur Landung an. Es sieht aus, wie eine Mischung aus Schlitten und Flugzeug. „Hallo, hallo!“, schallt es auf einmal aus …

Ein neuer Freund (5)

Nicht nur im Weihnachtsland herrscht große Aufregung, sondern auch da, wo sich Bruno, der Teddybär zur Zeit aufhält. „Hey, schaut mal alle her! Da kommt ein Neuer!“ „Wer bist Du?“ „Wo kommst Du her?“ „Wieso bist Du hier?“ Etwas verschüchtert sieht sich Bruno verschiedenen Gestalten gegenüber. Bevor er auf die vielen Fragen antworten kann, die auf ihn einströmen, muss er erst einmal wissen, wo er hingeraten ist. „Du bist in einem Fundbüro“, verkündet ihm ein Schneemann mit Mütze und Schal. „Erzähl schon, durch welchen Umstand bist Du hierher gekommen?!“ So erzählt Bruno zunächst einmal, dass er dem Weihnachtsmann Willi geschrieben hat, von seiner Flucht und dass er sich auf dem Weg ins Weihnachtsland befindet. „Versteckt in dem Rucksack gelangte ich in ein Flugzeug“, berichtet er. „Ich dachte immerzu nur an Weihnachtsmann Willi. ‚Ach‘, dachte ich so vor mich hin. ‚Wenn ich doch nur schon bei Dir wäre, lieber Weihnachtsmann Willi. Ob Du wohl schon meinen Brief erhalten hast?’ Ich wurde bei meinen Überlegungen, durch die Vorfreude auf ihn und das Weihnachtsland ganz zappelig und unruhig. …

Putzteufel und Putzfee

Es ist eine unumstrittene Tatsache, dass Schmutz Geschichten erzählt. Um diese Geschichten geht es allerdings heute und hier an dieser Stelle nicht. Ich denke mir einfach „Schmutz, – na warte!“ und widme mich heute dem Thema „Putzen“. Auch das Entfernen von Schmutz gehört zu unserem Leben und erzählt Geschichten. Vermutlich entfernten schon die Höhlenmenschen in ihren Behausungen die Verunreinigungen, die durch das Feuer entstanden. Doch so weit zurück will ich mich heute gar nicht wagen, sondern beziehe mich auf die Gegenwart und die nahe Vergangenheit. Dem Putzen scheint etwas Teuflisches und gleichzeitig ein Zauber innezuwohnen, zumindest, wenn man die beiden Bezeichnungen in der Überschrift betrachtet. Anscheinend muss man dem Schmutz, den man ja durch Putzen beseitigen möchte, mit dem Teufel, in Form von Putzmitteln, zu Leibe rücken. Oder meint man damit diejenigen, die wie vom Teufel besessen alles um sich herum säubern? Andererseits spricht man von der Putzfee, was den Eindruck vermittelt, man könne den Schmutz mithilfe eines Zaubers besiegen. Dies scheinen auch die Hersteller der Putzmittel und die Werbung glaubhaft machen zu wollen. Durch …

Wenn der Vater mit dem Sohn …

Auf Anhieb fallen wahrscheinlich nicht nur mir die lustigen Vater – und – Sohn – Bildgeschichten des Zeichners E.O.Plauen (Erich Ohser) ein. Der kleine dicke Vater und der strubbelige Sohn haben inzwischen die Herzen von Kindern und Erwachsenen erobert. Aber in jeder Familie, in der es einen Sohn gibt, existieren auch Vater – und – Sohn – Geschichten, also auch bei uns: Wie jeder weiß, kommen bei Vätern oft Kindheitsträume wieder zum Vorschein, die dann mit dem Sohn in die Tat umgesetzt werden. Unzählige Väter, manchmal sogar schon werdende Väter, holen wieder ihre Eisenbahn vom Dachboden. Mein Peter natürlich auch. Aber da gab es noch etwas anderes. Als Kind hatte er ein Flugzeug gebaut, das allerdings irgendwann zerschellte. Hieran war meine Schwägerin nicht ganz unbeteiligt gewesen. Man kann es kaum glauben, denn heute hat Peter als Professor einen Lehrstuhl für Flugantriebe inne und seine Schwester ist Stewardess geworden. Daher ist es eigentlich nur logisch, dass Peter mit unserem Sohn Timo auch irgendwann einmal das Thema Fliegen und Flugzeug in Angriff nahm. „Was hältst du davon, …

Santa Claus

Wir sind wieder zurück in Deutschland, genauer gesagt in Berlin Tegel. Die Türen des Flugzeuges öffnen sich und wir treten hinaus. Wurden wir vor fast drei Wochen in Thailand von Temperaturen von über 30 Grad empfangen, so herrscht hier das andere Extrem vor. Der Pilot hatte uns bereits vorgewarnt, dass hier die Temperaturen um den Nullpunkt liegen. Trotzdem sind wir nahezu geschockt.  Sind zwei Grad wirklich so extrem kalt?“, frage ich, erwarte aber eigentlich keine Antwort, denn ich spüre es sozusagen am eigenen Leib. „Gut, dass wir schon vor dem Ausstieg in unsere Winterjacken geschlüpft sind“, denke ich nur und sehe zu, dass ich schnellstmöglich in dem Bus Platz finde, der uns von unserer Vorfeldposition zum Flughafengebäude bringt. Am Gepäckband werfe ich einen Blick auf den Monitor, auf dem einige Tagesnachrichten im Überblick erscheinen und stelle mit Schrecken fest: Übermorgen ist ja schon der erste Advent. Ich habe das Gefühl als seien wir mit katapultartiger Geschwindigkeit vom Hochsommer in den Winter geschleudert worden. Klar, in Bangkok war auch schon alles weihnachtlich geschmückt und man konnte …

Hallo Taxi!

„Wir wollen noch einmal in die Khaosan Road fahren und ein paar Mitbringsel aussuchen. Möchtest du mit?“, fragt Peter unseren damals sechzehnjährigen Sohn. „Nein“, erklärt uns dieser. „Ich hab keine Lust, ich bleibe im Hotel und bearbeite meine Thailandfotos.“ So gehen Peter und ich zur Rezeption und bitten darum, uns doch ein Taxi zu bestellen, denn in der direkten Nähe der Khaosan Road einen Parkplatz zu finden, ist nicht immer ganz einfach. Diese Straße selbst ist abends und nachts für den Autoverkehr gesperrt, denn dann wird sie zur belebten Fußgängerzone. Während man sich in Deutschland gut überlegt, ob man eine Strecke mit dem Taxi zurücklegt, lieber ein öffentliches Verkehrsmittel benutzt oder vielleicht sogar zu Fuß geht, verhält sich die Sache in Bangkok ganz anders. Hier steigen selbst die Einheimischen gerne ins Taxi, denn es ist ziemlich preiswert und außerdem ist das Laufen von A nach B aus vielerlei Gründen nicht so einfach wie bei uns. Wie ich schon beschrieben habe, gehört in Bangkok der Bürgersteig niemals den Fußgängern allein und nicht überall kann man einfach …

Über den Wolken

Wer erinnert sich nicht an das bekannte Lied von Reinhard Mey, beziehungsweise dessen einprägsamen Refrain?  „Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein. Alle Ängste, alle Sorgen sagt man blieben darunter verborgen. Und dann würde was uns groß und wichtig erscheint plötzlich nichtig und klein…“ * Immer, wenn ich im Flieger sitze und die Wolken betrachte, dort oben einen Sonnenauf- oder -untergang miterlebe, muss ich zugeben: Stimmt, diese unendliche Weite und die Wolken sind faszinierend. Allerdings gibt es auch Menschen bei denen die Ängste durch das Fliegen erst anfangen oder solche bei denen auch über den Wolken das Problemgenerieren nicht aufhört. So zum Beispiel vor zwei Jahren auf unserem Flug nach Abu Dhabi: Wir haben den Check-in und die Sicherheitskontrollen bereits hinter uns gelassen und befinden uns am Gate. Für uns ist es der Beginn einer langen Reise, denn wir wollen eigentlich nach Bangkok, wo Peter alljährlich für zwei Wochen an der King Mongkut’s University of Technology North Bangkok unterrichtet. All die Jahre zuvor konnten wir von Berlin im Direktflug in die thailändische Hauptstadt …