Jeder von Euch kennt das berühmte Fürst Pückler Eis. Davon will ich Euch jedoch heute nichts erzählen. Ich will Euch allerdings etwas zeigen, das Hermann Fürst von Pückler-Muskau (1785-1871) hier in Cottbus weiterleben lässt. Als Landschaftsarchitekt hat er den etwa 100 ha großen Branitzer Park gestaltet, durch den ich heute mit Euch einen Spaziergang machen möchte.
Fürst von Pückler-Muskau hatte bereits Reisen durch die Welt unternommen und den Park zu Muskau vollendet, bevor er nach Cottbus Branitz kam. Im Alter von 61 Jahren (1846) begann er aus einer einst kahlen Landschaft einen Park mit Wasserläufen und zwei Pyramiden zu schaffen.* Die gesamte Bauzeit erstreckte sich auf einen Zeitraum von 1846-1888).
Da dieser berühmte und einer der bedeutendsten Landschaftsparks Deutschlands nicht nur im Sommer zu Spaziergängen einlädt und nicht nur in der grünen Jahreszeit wunderschön ist, zeige ich Euch auch Fotos, wenn die Bäume schon kahl sind, beziehungsweise buntes Laub tragen.
Ihr seht, dieser Park hat immer seinen eigenen Reiz. Er bietet Ruhe und Entspannung und lockt mit seiner natürlichen Schönheit zum Verweilen und zum Wiederkommen.
Wege und Wasserläufe führen durch ihn hindurch und lassen ein abwechslungsreiches Landschaftsbild entstehen.
Berühmt ist auch Pücklers Seepyramide, die ich Euch hier noch im unrestaurierten Zustand zeige, da das Foto vor ungefähr zwei Jahren aufgenommen wurde. Dieses Jahr wurde die ursprüngliche Form durch eine Restaurierung wieder hergestellt und der Bewuchs gepflegt. Sie ist mit verschiedenen Arten von Weinreben bepflanzt.
Hier befindet sich die letzte Ruhestätte von Fürst von Pückler und Fürstin Lucie Muskau.
Enten schwimmen auf dem die Pyramide umgebenden Teich.
Hier ein herrliches herbstliches Bild, das die bereits herbstlich rötlich gefärbte Pyramide im Sonnenschein und den sich im Teich spiegelnden blauen Himmel zeigt.
Neben der großen Seepyramide gibt es auch eine kleinere Landpyramide, die man sogar besteigen kann.
Wir schlendern jetzt weiter die verschlungenen Wege entlang.
Überall gibt es Gelegenheiten zum Verweilen und Ausruhen und damit auch zum Genießen der Natur.
Kleine Brücken führen über die Wasserläufe, auf denen in den wärmeren Monaten auch Kahnfahrten angeboten werden.
Inzwischen sind die von Pückler angelegten Baumgruppen zu riesigen und alten Bäumen herangewachsen.
Somit ist ein Spaziergang durch diesen Park auch immer verbunden mit einem faszinierenden Spiel von Sonne, Licht und Schatten…
… und er präsentiert sich zu allen Jahreszeiten mit perfekten Fotomotiven.
Die Kahlheit der Bäume wird durch das bunte Laub am Boden und den strahlend blauen Himmel zu einer Schönheit, die man nicht leugnen kann.
Bevor wir uns dem Schloss näheren, noch ein schneller Blick zum Entenhaus.
Das Schloss von hinten strahlt eine solide Schönheit aus. Die Schlossterrasse bietet einen herrlichen Blick über den Schlosssee und den Park.
Das Schloss beherbergt im Inneren ein Museum.
Hier kann man das Schloss von vorne bewundern, dessen Eingang besonders im Sommer durch zahlreiche blühende Pflanzen und der Freitreppe sehr prachtvoll und majestätisch wirkt.
In diesem Schloss hat einst Fürst von Pückler große Gesellschaften und kulinarische Feste ausgerichtet.
Park und Schloss blieben bis nach dem 2. Weltkrieg Wohnsitz der Familie Fürst von Pückler. „Mit der Bodenreform ist der Besitz enteignet worden, es kam zu Plünderungen, die Familie verließ ihren jahrhundertealten Sitz:“**
Der Erbauer des Schlosses war der Großvater von Hermann Fürst von Pückler Muskau, nämlich August Heinrich Reichsgraf von Pückler. „1846 wurde das bauliche Esemble unter planerischer Mitwirkung des Dresdner Baumeister Gottfried Semper innen und außen in einen repräsentativen Zustand versetzt.“***
Ein Blick auf die gegenüberliegende Seite des Schlosses zeigt die Pergola und ein weiteres Gebäude.
Dies ist der sogenannte Marstall, in dem auch die von mir in einem anderem Beitrag beschriebene diesjährige Storchenausstellung stattgefunden hat.
Auf diesem Foto erkennt man die Venus Italica.
Noch ein kurzer Blick auf den Schlossteich mit seinen Schwänen und dann treten wir den Rückweg an.
Hier sind sehr gut die einzelnen Baumgruppen zu erkennen, die sich durch den gesamten Park als eines seiner Merkmale und Besonderheiten ziehen.
Wer diesen Park durchwandert, findet überall landschaftliche Schönheiten und einmalige Fotomotive.
Ich hoffe Euch hat mein kleiner Spaziergang durch den Branitzer Park zu unterschiedlichen Jahreszeiten gefallen. Solltet Ihr einmal nach Cottbus kommen, so ist dieser Landschaftspark ein unbedingtes Muss.
Bisher war es mir immer zu kalt diesen Park mit steif gefrorenen Fingern im Schnee zu fotografieren, aber dieses Jahr werde ich dieses Opfer auf mich nehmen, um Euch auch diesen reizvollen Anblick präsentieren zu können. Also bis dann…
Vielleicht interessiert Euch auch noch das:
*vgl. : Jürgen Heinrich, Stefan Fischer, Cottbus blüht auf, Cottbuser General-Anzeiger Verlag, 1994, S. 148f
**Zitat: Jürgen Heinrich, Stefan Fischer, Cottbus blüht auf, Cottbuser General-Anzeiger Verlag, 1994, S. 149
***Zitat: Thomas Kläber, Hartmut Schatte, Faszination Cottbus, Regia Verlag Cottbus, o.J., S.80
Der Name war mir wohl bekannt, aber der Park nicht.
Danke für die schöne Führung durch diesen besonderen Park.
Deine Fotos sind so toll.
Die Pyramiden hast du schön festgehalten.
Das Entenhaus ist ja super.
Das Schloss erhaben und wundervoll.
Die Pergola passt bestens zu dem ganzen Park.
Herzlichen Dank
Bärbel
Liebe Bärbel,
ich freue mich, dass ich Dir etwas zeigen konnte, das Du noch nicht kanntest. Wenn Du Lust hast, dann komm im Winter wieder mit, wenn ich diesen Park im Schnee besuchen werde.
LG
Astrid
Liebe Astrid, ich kannte dieses Anwesen schon durch eine Kollegin, die mit ihrer Kamera dort vor Jahren unterwegs war. Ich war von der Geschichte damals auch sehr beeindruckt. Alles Liebe Eva
Liebe Eva,
ja, dieser Park gehört einfach dazu, wenn man nach Cottbus kommt. Gegenüber ist der Tierpark und der Spreeauenpark, das wird dann gerne miteinander verbunden.
LG
Astrid
ich danke dir sehr und wünsche einen super Tag
Schön, dass Du bei meinem Spaziergang durch den Branitzer Park mit dabei warst.
LG und eine geruhsame Nacht
Astrid
Oh, wie schön ist es dort!!! Herrliche Aufnahmen hast du gemacht und du hast recht, die Herbstfotos zeigen den Park noch einmal in einem ganz besonderen Licht! Danke für deinen Rundgang und die hervorragenden Erläuterungen! LG Martina
Liebe Martina,
vielen Dank für Deinen Besuch und Deinen Kommentar.
Dieser Park bietet jedem, der ihn besucht Ruhe und Erholung. Man kann ihn durchqueren oder sich ein Plätzchen zum Verweilen suchen, aber man kann ihn auch auf den Wasserläufen bei einer Kahnfahrt genießen.
Ich freue mich, wenn Du auch bei meinem Winterspaziergang durch diesen Park wieder mitkommst.
LG
Astrid
Hallo Astrid,
es war ein angenehmer virtueller Spaziergang und der Park hat mir sehr gut gefallen. Es muss schön sein, so große Landschaftsparks zu gestalten – wobei man dann wieder eine halbe Ewigkeit warten muss, bis sie ausschauen wie jetzt 🙂
Liebe Grüße
Björn 🙂
Hallo Björn,
es ist immer nur schade, dass die Schöpfer und Gestalter solcher Parks diese niemals in ihrer vollen Schönheit erleben können. Diese erlangen sie erst, wie Du schon sagst, nach einer halben Ewigkeit. Auf die Winterfotos werdet ihr allerdings nicht so lange warten müssen, denn der nächste Winter kommt bestimmt 😉 früher als wir es uns wünschen.
LG
Astrid
Liebe Astrid, dein Bericht über den Branitzer Park, ist sehr interessant und schön. Die Fotos stahlen viel Ruhe aus und ich wandle auf ihren Wegen. Mich überkommt eine angenehme Ruhe. Vielen Dank.
Auf deiner Winter-Tour, werde ich auch dabei sein.
Herzliche Grüße, Margot.
Liebe Margot,
leider komme ich erst jetzt dazu Deinen lieben Kommentar zu beantworten.
Dieser Park ist tatsächlich eine große Ruheoase und die Winterfotos kommen ganz sicher. Versprochen!
LG und eine angenehme Nachtruhe
Astrid
Liebe Astrid,
was für ein herrlicher Rundgang durch die Geschichte. Ich habe das sehr genossen und freue mich dann irgendwann auf die Winterbilder dieses herrlichen Parks! Vielen Dank!
Liebe Grüße
Regina
Liebe Regina,
ich werde mir an einem verschneiten Sonntag im kommenden Winter die Kamera schnappen und zumindest bis zum Kavaliershaus marschieren, denn dort ist ein Café. Ich hoffe euch dann wieder schöne Fotos zeigen zu können.
LG
Astrid