Heute möchte ich von unserem Besuch in der Schokoladenmanufaktur Bonajuta auf Sizilien berichten. Diese gehört zu dem ältesten Schokoladengeschäft in Modica, das ich bereits in meinem ersten Schokoladenpost vorgestellt habe. Bevor wir zu dieser privaten kleinen Führung aufgebrochen sind, habe ich mir einen Videofilm von Ritter Sport* angesehen, der die Herstellung der Schokolade auf industrieller Basis aufzeigt. Da es sich hier in Modica auf Sizilien allerdings um eine Manufaktur handelt, die die ursprüngliche Schokoladenrezeptur benutzt, wird sich jeder denken können, dass auch dieser Betrieb sich von den hochmodernen und industriellen Fabriken der bekannten Schokoladenmarken unterscheidet.
Wir kamen in den Genuss einer kleinen und hoch interessanten Privatführung durch den Schokoladenexperten dieser Firma und einer weiteren Mitarbeiterin, die uns alles ins Englische übersetzte.
So erklärten sie uns zunächst, dass die Herstellung von Schokolade aus Modica auf einem traditionellen Rezept beruht. Dem gemahlenen Kakao wird die Kakaobutter nicht entzogen und in dieser Schokolade ist keine Milch, keine Butter, kein Pflanzenfett und kein Lezithin enthalten. Der Kakaogehält beträgt ungefähr 40-90%.
Im ersten Raum, den man uns zeigte, war die Produktion bereits in vollem Gange. Wir befanden uns also inmitten eines kleinen industriellen Betriebes, in welchem allerdings alles sehr familiär wirkte und in einem eher geruhsamen Tempo vonstatten ging.
Somit wirkten nicht nur unsere beiden Führer sehr sympathisch, sondern das gesamte Drum und Dran. Man erlaubte mir hierüber in meinem Blog zu berichten und Fotos zu machen.
In der ersten Maschine wird der bereits aufbereitete Kakao temperiert, d.h. bei ca. 45 Grad in eine flüssige Form gebracht. Danach werden die weiteren Zutaten, wie zum Beispiel Zucker, Vanille, Chili, Zimt, Salz, Pfeffer… (je nach Geschmacksrichtung) bei einer Temperatur von ca. 31 Grad in der zweiten Maschine vermischt und ca. 15 Minuten gerührt.
Da es in früheren Zeiten noch keine Maschine gab, wurde diese Funktion durch das Walzen auf einem Stein über einem Feuer ausgeführt.
Bei beiden genannten Verfahren lösen sich die Zuckerkristalle nicht auf, daher ist diese Schokolade nach ihrer Fertigstellung auch gröber bzw. körniger als die Schokolade, die wir heutzutage kennen und bei uns kaufen.
In dem sizilianischen Geschäft hatte ich schon gesehen, dass die als Kostproben angebotene Schokolade an ihrer Oberfläche eine leicht gräuliche Färbung zeigt. Dies ist keinesfalls ein Zeichen dafür, dass die Schokolade alt ist, sondern dies hängt mit der ausgeschiedenen Kakaobutter zusammen. Durch ihren hohen Gehalt an Kakao hat die Schokolade natürlich auch einen intensiven Kakaogeschmack.
Jetzt kommt die dritte Maschine zum Einsatz, die dann die flüssige Schokolade in die Formen, entsprechend der Tafelgröße, füllt.
Anschließend übernimmt eine weitere Maschine das Rütteln der flüssigen Schokolade in den Formen, was aber ebenso von einem Mitarbeiter per Hand ausgeführt werden kann. Dieses Rütteln ist notwendig, damit die Luft entweicht und auch damit sich die flüssige Schokolade gut innerhalb der Form verteilt.
Jetzt stellt der Mitarbeiter alles in einen Kühlschrank, wo die Schokolade für 20 Minuten bei einer Temperatur zwischen 7 und 9 Grad bleibt und damit auch eine feste Form erreicht.
Danach kann die Schokolade aus den Formen geholt werden und die Verpackung der Schokolade erfolgt.
Diese Maschine verpackt die Schokolade zunächst in eine Folie, erst danach erfolgt die Verpackung in den dafür vorgesehenen Karton.
Damit dieser jedoch noch das entsprechende Design erhält, gibt es verschiedene Labels dazu.
Selbstverständlich werden in einer Schokoladenfabrik neben den verschiedenen Schokoladensorten, auch Pralinen oder saisonale Produkte wie z.B. Ostereier hergestellt.
Diese Führung war sehr interessant und wesentlich persönlicher als eine Führung in einer hoch modernen Schokoladenfabrik.
Wer mag, kann jetzt bei einer Tasse Kaffee und einem Stückchen Schokolade noch das Gedicht von Elke Heinze über Schokolade lesen: http://mainzauber.de/elke/fuer-astrid-dunkle-triebe
* Video von: http://www.ritter-sport.de/de/anbau-herstellung/Conchieren-So-gewinnt-die-Schokoladenmasse-an-Klasse-RITTER-SPORT/ (Stand: 30.3.2015)
** alle Fotos by Astrid Berg (alle Fotos bitte zur Vergrößerung einfach nur anklicken)
Das war jetzt ein interessanter Rundgang, danke dir dafür!LGLore
Liebe Astrid, danke für den interessanten Bericht. Ich schmecke diese tolle Schokolade, sie zergeht in meinem Mund hmm. Ich muss gleich ein Stück Schokolade Essen, so hast du mir den Mund wässrig gemacht, LG Eva
Hallo Eva,
ich freue mich über Deine lieben Worte. Wenn Du Dir das nächste Stückchen Schokolade im Mund zergehen lässt, dann denk an mich!:-)
LG
Astrid
Liebe Astrid, herzliche Grüße.
Ich hatte vor 7 Jahren eine Chor-Busfahrt zum Rosengarten Forst, in der Lausitz und auf der Fahrt dort hin, besuchten wir eine Schokoladenmanufaktur.
Es war sehr interessant. Wir bekamen kostenlos Trinkschokolade.
Ich bin Schoko-Fan. Habe auch schon beim Bonbon-Machen zugeschaut, aber ich mag nur Schokobonbons.
Als Kind mochte ich die Maiblätter und Milchbonbons oder Karamellbonbons.
Ich esse nur dunkle Schokolade; Sahnebitter, Edelbitter oder Halbbitter.
Fast alle Oster-Naschereien sind ja aus Vollmilch.
Ich wünsche Dir und Deiner Familie schöne Osterfeiertage.
Tschüssi Brigitte
Hallo Brigitte,
dann warst Du wohl bei der „Confiserie Felicitas“. Diese Schokolade ist auch super lecker und gibt es ebenfalls in allen möglichen Varianten und Geschmacksrichtungen. Da findest Du auch Deine geliebte dunkle Schokolade.
Ich wünsche Dir und Deinem Mann ein schönes Osterfest mit vielen dunklen Schokoladensachen.
LG
Astrid
Die Mitarbeiterin der Firma Bonajuto schrieb mir eine E-mail und bedankte sich bei mir für den Bericht auf meinem Blog:
Dear Astrid,
we saw your blog and really liked, thank you for the nice photos as well.
Let’s keep in contact (we talked about so many things!) and enjoy your stay in Sicily, it has been a pleasure to met you.
Regards,
Alessandra
Liebe Astrid,
ich schwelge bei dir in Schokolade und Kakao (heiße Schokolade).
Diese Betriebsführung ist beeindruckend. Schön, dass du alles
fotografieren durftest. Ich wäre euch da gern gefolgt.
Leider klappt es mit dem Kommentieren bei dir nicht. Ich
wähle jetzt diesen Weg, damit ich dir für die wunderschönen
Artikel danken kann.
Einen schönen Resttag wünscht dir
Irmi
Hallo Irmi,
ich kann mir das mit dem Kommentieren auch nicht erklären. Ich habe sogar das neue Update gemacht,die Blogroll entfernt und wieder eingestellt, aber anscheinend hat das auch nicht geholfen. Aber auf diesem Wege kommentieren viele.
Ja, diese Führung hat wirklich Spaß gemacht, wahrscheinlich weil alles so persönlich und unkompliziert war.
Ich danke Dir für Deine netten Worte.
LG
Astrid
Hallo Astrid,
mir scheint, du bist wirklich eine große Schokoladenliebhaberin. Danke für den informativen Bericht und die Verlinkung meines Gedichtes. In einer Schokoladenfabrik oder – manufaktur war ich noch nie. Vielleicht hat mich der unangenehme Geruch der Sarottifabrik (während meiner Kindheit und Jugend) bei uns um die Ecke in Hattersheim davon abgehalten. Das war wirklich ätzend. Diese Fabrik gibt es aber schon lange nicht mehr, mittlerweile wurde das Gelände zu einem neuen Wohnviertel von Hattersheim. Einen Teil des alten Hauptgebäudes hat man allerdings stehen gelassen. Das wird vermutlich mal ein kleines Museum werden.
Herzliche Grüße
Elke
Hallo Elke,
leider bin ich jetzt am Abend erst wieder dazu gekommen, in meinem Blog nachzusehen. Ich habe den Link korrigiert, so dass meine Leser auch wirklich zu Deinem schönen Gedicht finden können.
Ich danke dir für Deinen netten Kommentar.
LG
Astrid