Alle Artikel mit dem Schlagwort: Umzug

Festival der Farben (Teil 2)

Wie versprochen, kommt heute der zweite Teil vom „Festival der Farben“. Es handelt sich tatsächlich um ein Fest, das bunter kaum sein kann. Als wir vor fast genau einem Jahr auf Teneriffa waren, entstanden die Aufnahmen, die ich Euch in diesem Beitrag zeigen möchte. Wir hatten gerade eine wunderschöne Schifffahrt in der Nähe der Los Gigantes gemacht, bei der wir Delfine bewundern konnten, da begeneten uns seltsam verkleidete Menschen.„Hier muss was los sein!“, überlegten wir und entdeckten nach und nach immer mehr Leute, die sich am Straßenrand versammelten. „Vielleicht findet hier ein Umzug statt, also lass uns warten, was passiert“, schlug ich vor. Und plötzlich ging es los: Obwohl bei uns in Deutschland längst mit dem Aschermittwoch die Karnevalszeit beendet war, feierte man hier immer noch Fasching und gestaltete bunte und rauschende Umzüge. Ich hatte gelesen, dass die Karnevalsumzüge auf Teneriffa gleich hinter denjenigen von Rio de Janeiro kommen würden.  Wir waren zwar noch nicht in Rio, aber dieser Umzug begeisterte uns, obwohl es noch nicht einmal der große Karnevalsumzug in der Inselhauptstadt war. Aber überzeugt …

Corpus Delicti

Vor ein paar Tagen meldete sich eine Freundin unverhofft bei mir, die wir noch aus unserer Zeit in Darmstadt kennen. Irgendwann sind wir weggezogen und sie mit ihrer Familie ebenfalls. Obwohl wir es eigentlich nicht wollten, verloren wir irgendwie den Kontakt. Als ihr jedoch neulich alte Adressbücher in die Hand fielen, ging sie im Internet auf die Suche nach uns und fand mich und meinen Blog. Als ich Peter davon erzählte, kamen wir plötzlich vom Hundertsten ins Tausendste und landeten endlich bei einer Geschichte, die er mir schon mehrmals erzählt hat, die uns beide aber immer noch zum Lachen bringt: „Ach diese Umzüge“, sage ich. „Eigentlich sind sie doch jedes Mal wieder aufs Neue aufregend, traurig, aber auch ein bisschen spannend.“ „Ja und manchmal kann man hinterher sogar über Dinge lachen, die man während des Umzugs als alles andere, aber keinesfalls als witzig empfand“, ergänzt mich Peter. Ich schaue ihn fragend an und überlege mir, was er wohl damit meint, doch er kommt mir schon zuvor: „Ich denke da zum Beispiel an den Umzug meiner …

Chaotischer Umzug

Ich hatte ja an anderer Stelle schon erzählt, dass wir vor 18 Jahren von den alten in die neuen Bundesländer gezogen sind, genauer gesagt: Von Darmstadt nach Cottbus. Allerdings habe ich unseren Umzug noch nicht geschildert. Zu einer ganz normal chaotischen Familie gehört nämlich auch ein chaotischer Umzug: Den Tag bevor die Möbelpacker kamen, feierte unser Sohn seinen 7. Geburtstag, das heißt, ich hatte das Haus voller kleiner in Kostümen steckender Kinder. So kam ich wenigstens nicht zum Nachdenken und zum Traurigsein, denn ein Umzug über 600 Kilometer ist schon ein tiefer Einschnitt in das bisherige Leben. Dieses Gefühl überfiel mich jedoch an dem Morgen als die Umzugswagen vor unserer Haustür standen. Schlagartig schossen mir die Tränen in die Augen. Doch es war keine Zeit zum Weinen und Traurigsein, denn schon bevölkerten die Möbelpacker die Wohnung. Sie griffen sich die gepackten Kisten, rannten kreuz und quer durch die Wohnung und erklärten uns: „Die persönlichen Dinge, die nicht mit in die Möbeltransporter sollen, bitte in die Badewanne legen. Dann wissen wir Bescheid!“ Wir taten so, wie …

Jetzt fängt mein neues Leben an

Die folgende Geschichte habe ich vor genau 14 Jahren geschrieben. Damals hatte der Märkische Bote dazu aufgerufen aus Anlass des 10. Jahrestages der Deutschen Einheit die persönliche Geschichte im Zusammenhang mit der Wende zu erzählen. Der folgende Beitrag von mir wurde preisgekrönt, mit einer Prämie gewürdigt und abgedruckt:  „Jetzt fängt mein neues Leben an“, sagte mein Sohn „Erzähl mir doch ein bisschen von früher“, forderte mich mein Sohn auf. Er liebte es schon immer, wenn mein Mann oder ich Geschichten aus meiner Kindheit oder ähnliches erzählten. In Gedanken ließ ich meine Kinder- und Jugendzeit an mir vorüberziehen. Plötzlich fiel mir der dicke, gelbe Teddy ein, den ich mit zwei Jahren von einer Tante meiner Mutter geschenkt bekommen hatte und den ich über alles geliebt hatte. So erzählte ich ihm: „Ich kann mich noch gut erinnern, als ein Päckchen aus der Ostzone bei uns ankam, in dem mein „Chruschtschow“ lag!“ Schon beim ersten Satz erkannte ich jedoch an den großen Augen meines Sohnes, dass er nur „Bahnhof“ verstand, also fing ich anders an: „Du weißt doch, …