Alle Artikel mit dem Schlagwort: Teddy

Angela und Angelina

Der Weihnachtsmann hat also einen Zwilling als Schutzengel auf die Erde geschickt. Obwohl er eigentlich den Engel mit der einen Sommersprosse auf der Nasenspitze auserkoren hat, ist ihm ein Fehler unterlaufen und er hat genau den anderen Zwilling losgeschickt. So ist nun Angelina der Schutzengel von Luisa geworden. Diese ehrenvolle Aufgabe hat allerdings auch ihre Schattenseiten und das merkt nun auch der Weihnachtsmann im Himmel. „Angela, warum siehst du so traurig aus und bist gar nicht mehr mit deinem gewohnten Eifer bei der Sache?“, fragt er nun das kleine Engelchen. „Ach, lieber Weihnachtsmann, ich vermisse meine Schwester Angelina so sehr!“, sagt das Engelchen traurig und eine dicke Träne kullert über die Wange. „Daran hätte ich denken sollen“, überlegt der der gute alte Mann. „Zwillinge darf man nicht trennen. Sie gehören zusammen, ein Leben lang.“ Um den Kummer von Angela etwas zu mildern, lässt er sie durch das große Fernglas auf die Erde hinunter blicken. „Da ist sie, meine Schwester Angelina!“, ruft Angela aus. Doch leider verfliegt diese anfängliche Freude sehr schnell und die Sehnsucht wird …

Herbstbesuch

Klara möchte wieder einmal eine ganze Woche allein mit ihren Großeltern verbringen. Opa Werner und Oma Tina holen sie am Freitag mit dem Auto ab. Klara ist ganz aufgeregt, denn bei den Großeltern auf dem Land gibt es immer so viel zu entdecken und zu erleben. Das letzte Mal haben sie gemeinsam eine Kutschfahrt unternommen. Doch jetzt schnappt sie erst einmal ihren großen Teddy und nimmt auf dem Rücksitz Platz, während Oma Tina die Reisetasche in den Kofferraum packt und Opa Werner sich hinter das Lenkrad setzt. Dann geht die zweistündige Fahrt los. „Du wirst bald sehen, wie wunderschön und kunterbunt der Herbst auf dem Land ist“, meint Opa Werner kurz bevor die ersten Nebelschwaden auftauchen. Noch ist Opa guter Dinge, denn er glaubt daran, dass sich der Nebel gleich wieder auflöst und sie die Herbstsonne am Himmel erstrahlen sehen. Leider hat er sich darin gründlich getäuscht. Je näher sie sich ihrem Heimatort nähern, umso dichter wird der Nebel.  „Das ist ja wie in der Waschküche“, gibt der Großvater missmutig von sich und schaltet die …

Na sowas!(1)

Berta und Mathilda sind schon seit Jahrzehnten befreundet. Kennengelernt haben sie sich einst auf einer Geburtstagsfeier. Die beiden Frauen waren sich sofort sympathisch.  Damals wie heute geht ihnen der Gesprächsstoff nie aus. Inzwischen sind Mathilda und Berta schon verwitwet. Da Bertas Haus zu groß für nur eine Person ist, zog Mathilda vor zwei Jahren kurzerhand zu ihr. So ist keiner allein, aber trotzdem hat jede von ihnen ihr eigenes Reich. „Wollen wir uns wieder einmal ärgern?“, fragt Berta und hat ein Strahlen in den Augen. „Von WIR ist hier wohl keine Rede!“, gibt Mathilda zurück. „Du ärgerst mich!“ „Ach komm, sei doch nicht so!“, beschwichtigt die eine Freundin die andere. „Na gut, ich bin ja kein Spielverderber.“ Darauf hat Berta nur gewartet. Wie auf Kommando schnellt ihre rechte Hand hinter dem Rücken hervor. In dieser hält sie das altbewährte und allseits geliebte oder auch gehasste „Mensch-ärgere-Dich-nicht“-Spiel.  „Du grün und ich gelb?“, fragt sie. Mathilda nickt und holt ihre Brille aus dem Etui, damit sie genau sehen kann, ob die Freundin schummelt. „Ich fang an“, ruft …

Mein drittes Weihnachtsfest

Ich wusste eigentlich, dass ich ein Foto besitze, das mich als kleines Kind vor dem Weihnachtsbaum zeigt. Was mir nicht mehr im Gedächtnis war, ist die Tatsache, dass darauf auch noch andere Dinge zu sehen sind. So habe ich mich riesig gefreut, als mir neulich dieses Foto in die Hände fiel. Ich dachte mir, ich muss es Euch unbedingt zeigen, denn es gibt Einiges dazu zu erzählen: Wir, das sind meine Eltern und ich, wohnten damals am Rande der Stadt in unmittelbarer Nähe eines Sägewerkes. Wenn ich mich recht entsinne, gab es in diesem Gebiet nur wenige Häuser, aber viele Kinder. Eigentlich war es ein bisschen wie Bullerbü. Wir waren immer draußen oder steckten sonst irgendwie zusammen. Ringsherum waren große Wiesen und Felder. Im Sommer pflückten wir Blumen und im Winter spielten wir im Schnee. Soll ich Euch noch etwas verraten? Wir spielten manchmal sogar in dem großen Haufen Sägemehl. Das müsste doch eigentlich fürchterlich gejuckt haben, so denke ich jetzt. Ich erinnere mich gerne an diese Zeit zurück. Ich hatte eine schöne Kindheit. Wegen …

Im Garten meines Opas

Ich habe die Gelegenheit beim Schopfe gepackt und den Besuch meiner Mutter zum Schwelgen in Erinnerungen genutzt. So bin ich im Garten meines Großvaters gelandet. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie es dort aussah, aber auch noch an das eine oder andere Erlebnis in diesem Garten. Mein Erinnerungsvermögen diesbezüglich endet mit ungefähr acht Jahren.  Meine Oma (väterlicherseits) durfte ich nur zwei Jahre kennenlernen, dann ist sie leider verstorben und bei meinem Opa (väterlicherseits) war ich acht Jahre. Die Eltern meiner Mutter habe ich leider nie kennengelernt, da sie beide bei meiner Geburt bereits verstorben waren. In den Garten meines Opas konnte man durch ein Tor gelangen, das mit einem Rosenbogen überbaut war. Wenn man durch dieses Tor schritt, wie beispielsweise meine Eltern an ihrem Hochzeitstag, dann war rechts ein langes schmales Rosenbeet. Leider waren die Fotos zu dieser Zeit noch schwarzweiß, aber man kann trotzdem die Farbenpracht der Rosen erahnen. Sie erblühten in rosa, rot und weiß. Auf der dahinterliegenden Wiese spielte ich oft. Manchmal tat ich dies mit meiner Puppe und meinem …

Kindheitserinnerungen

Als ich neulich meiner Mutter erzählte, dass wir mit Freunden auf einem Oktoberfest gewesen waren, zeigte sie mir ein wunderschönes kleines Dirndl. Es war mein Dirndl, das ich als Kleinkind getragen hatte. Auf einmal begann ich mein Gedächtnis nach Kindheitserinnerungen zu durchforsten. Und das ist dabei herausgekommen: Kein Kind mag das Haarewaschen besonders gern, aber heutzutage ist es nur halb so schlimm wie früher. Schon allein die Tatsache, das Wasser über den Kopf laufen zu lassen, ist nicht jedermanns Sache. Außerdem kann es zu dem unerwünschten Nebeneffekt kommen, dass Shampoo in die Augen gerät. Als ich noch ein kleines Kind war, hatte ich sehr lange Haare und somit war auch noch das Auskämmen nach dem Waschen eine Qual. Spülungen, die die Haare leichter kämmbar machten, gab es damals noch nicht. Es ziepte und zog an den Haaren. Ich schrie aus Leibeskräften: „Hilfe, Hilfe!“ Meine liebevolle Mutter war zwar sehr vorsichtig und versuchte mich auch zu beruhigen, aber leider vergeblich. Das hatte zur Folge, dass unsere damalige Vermieterin an der Wohnungstür klopfte: „Was machen Sie denn …