Alle Artikel mit dem Schlagwort: Missverständnis

Der verpatzte Einstieg

Nora, Steffi und Romy treffen sich regelmäßig jeden zweiten Dienstagabend auf ein Gläschen Wein. Dies ist ihr erstes Treffen im neuen Jahr. Es gibt viel zu berichten, denn diese Silvesternacht haben sie ausnahmsweise nicht gemeinsam verbracht.  Nora war bei ihren Eltern, um das Baby ihrer Schwester zu bewundern. Die kleine Sophie war nämlich kurz vor Weihnachten auf die Welt gekommen. Steffi war mit ihrem Lebensgefährten im Kurzurlaub gewesen und Romy hatte eine Einladung bei ihren zukünftigen Schwiegereltern nicht ausschlagen können. Nachdem jede der drei Freundinnen ausführlich berichtet hat, ergreift Romy das Wort: „Ich muss euch noch etwas erzählen“, beginnt sie und weckt damit die Neugierde der anderen Zwei. „Mir ist da nämlich was passiert.“ „Ich hoffe es handelt sich um nichts Schlimmes, sondern eher um was Lustiges“ meint Nora und sieht die Freundin ganz gespannt an. „Naja, wie man es nimmt“, antwortet Romy und bekommt vor Aufregung ganz rote Wangen. „Schlimm genug für mich, aber wahrscheinlich ziemlich lustig für alle anderen.“ „Jetzt spann uns nicht so auf die Folter! Erzähl einfach!“, fordert Steffi nun den …

Missverständnis

Heute rufe ich eine neue Kategorie in meinem Blog ins Leben: „100 Worte“, so heißt diese und hier finden kleine Alltagsbegebenheiten ihren Platz. Diese passieren einfach mal zwischendurch im täglichen Einerlei und entlocken uns den einen oder anderen Schmunzler oder auch ein Stirnrunzeln. Da sie so klein sind, werden sie hier auch nur mit höchsten 100 Worten erzählt. Das ist manchmal gar nicht so einfach, aber ich will es versuchen. Also nun geht es los:   Ich marschiere in die Küche und gebe der Tür hinter mir einen leichten Schups. Sie schließt sich bis auf einen Spalt. „Lottchen hat es gerade noch geschafft hineinzukommen, ohne dass du sie eingequetscht hast“, erklärt mir mein Mann. „Sie ist dir nämlich gefolgt!“ „Armes Kätzchen! Zum Glück bist du durchgekommen“, bedauere ich. „Was brauchst du?“, erkundigt sich die schwerhörige Oma. „Ich brauche nichts“, erwidere ich. „Ich habe mit Lottchen gesprochen, weil ich die Tür hinter mir zugeworfen habe und sie glücklicherweise unbeschadet hindurchgekommen ist.“ „Wer ist gekommen?“, fragt Sohnemann, der nichts außer den allerletzten Rest meiner Erklärung mitbekommen hat. …

Timo und die kleinen Tierchen in meiner Küche

Beim Aufräumen in meinem Arbeitszimmer ist mir eine blaue DIN A-4 Mappe in die Hände gefallen. Es ist einfach nur eine Sammelmappe ohne Aufschrift und ich kann mir schon denken, dass hier Handlungsbedarf besteht. Wahrscheinlich habe ich irgendwann einmal alles Mögliche und Unmögliche einfach nur hier hinein gesteckt, weil ich es nicht wegwerfen wollte, aber sonst nicht wusste wohin damit. Also löse ich die Gummiringe und öffne die Mappe. Vor mir liegen viele beschriftete Seiten auf denen ich u.a. Erlebnisse und Begebenheiten mit unserem damals noch kleinen Sohn in Worte gefasst habe und plötzlich sind alle Erinnerungen wieder da: Es war ein schöner Sommertag mit viel Sonnenschein und blauem Himmel. Ich stand in unserer Küche in Darmstadt und bereitete das Mittagessen vor. Unser etwa zweijähriger Timo spielte im Wohnzimmer mit seinen Bauklötzchen. Alles war friedlich und ich überlegte gerade, was wir nach Timos Mittagsschlaf unternehmen könnten, als unser Sohn zu mir in die Küche kam. Er setzte sich auf den Fußboden, um mir zuzusehen. Plötzlich wurde ich durch Timos zartes Stimmchen aus meinen Gedanken gerissen: …