Der Einzelgänger (2)
Hannes Findel war von allen verlassen worden. Sein Vater hatte noch vor seiner Geburt Reißaus genommen und seine Mutter hatte ihn verstoßen, beziehungsweise einfach vor einer Kirchentür abgelegt. Die Pflegemutter war verstorben und der Pflegevater konnte ihn nicht behalten. Niemand wollte ihn, niemand liebte ihn. Niemand hatte sich seiner erbarmt. So landete er im Kinderheim und wurde zu einem Einzelgänger, den selbst das Glück verlassen hatte und dem das Schicksal nichts Gutes bereit hielt. Im Heim war er nicht gerade der beliebteste Bewohner. Er war zurückgezogen, fühlte sich ungeliebt und machte alle und jeden für sein Schicksal verantwortlich, an erster Stelle seine Mutter. „Hätte sie mich nicht weggeben, dann müsste ich nicht in diesem Heim leben. Hätte mich wenigstens eine Familie aufgenommen, aber jetzt adoptiert mich eh keiner mehr. Die wollen alle nur die niedlichen kleinen Mädchen oder die super braven kleinen Jungs. Mich will keiner.“ Hätte, hätte, hätte… Er hatte die Hoffnung aufgegeben aus dem Heim jemals wegzukommen. Ihn wollte keiner und inzwischen wollte er auch niemand mehr. Er baute eine unsichtbare Mauer um …