Alle Artikel mit dem Schlagwort: Spiegel

Was ist das denn?

Ines und ihr Mann Hannes haben sich beide für heute Nachmittag frei genommen, weil sie einige Erledigungen in der Stadt machen müssen. Inzwischen ist fast alles abgearbeitet, nur noch der Hosenkauf von Hannes steht auf dem Plan. Da dieser gar keine Lust darauf hat, unterbreitet er Ines einen Vorschlag: „Lass uns doch dort drüben in dem Cafe noch gemütlich einen Kaffee und ein Stückchen Kuchen genießen.“ „Du willst dich wohl um den Hosenkauf drücken?“ „Ich doch nicht“, zwinkert ihr Hannes zu. Da Ines ansonsten nichts gegen eine kurze Pause einzuwenden hat, suchen sie sich im Außenbereich des Cafés ein gemütliches Plätzchen. Gerade haben sie ihre erwählten Leckereien serviert bekommen, schaut Hannes seine Frau an und runzelt die Stirn. Ines fasst sich instinktiv an die Nasenspitze. „Habe ich einen Pickel auf der Nase oder warum schaust du mich so seltsam an?“ „Das nicht gerade, aber was ist das denn?“ „Was denn und wo überhaupt?“ „Dein Gesicht. Das fällt mir jetzt erst auf“, spricht Hannes immer noch in Rätseln. „Ich sehe aus wie immer, habe mich geschminkt …

Das Bananenoutfit

Die Tatsache, dass ich heute diesen Post einstelle, hängt sehr eng mit zwei Personen zusammen. Hiermit meine ich erstens unseren Sohn und zweitens Traude (Rostrose). Das muss man allerdings ein wenig erläutern, denn diese beiden Personen kennen einander nicht, aber sie verbindet in Bezug auf mein heutiges Thema sozusagen ein Stückchen Stoff. Um genauer zu sein ein Stück gelber Stoff. Bevor Ihr Euch nun den Kopf zerbrecht, welche mysteriösen Dinge hier ablaufen, will ich es Euch erklären. Unser Sohn digitalisiert gerade unsere alten Videos und ist dabei auf eine Aufnahme gestoßen, die vor fast dreißig Jahren entstanden ist. Sie zeigt unseren kleinen Sohn, der gerade erst laufen gelernt hat und mich. Mein Mann hat damals diese Videoszene gedreht.  Darauf ist unser einjähriger Sohn zu erkennen, der nach der Kamera greifen will, was ihm allerdings untersagt wird. Daher verzieht er das Gesicht und will anfangen zu weinen. Dann komme allerdings ich ins Spiel. Er lässt sich Trost suchend in meine Arme fallen und ich nehme ihn hoch.  Eine ganz normale Szene, die nichts Außergewöhnliches in sich …

Badezimmergespräch

„Jeden Tag das selbe Drama, wenn sie kommen in ihrem Pyjama. Mit kleinen Augen schauen sie mich an, blinzeln mir zu dann und wann. Haben nur ein müdes Gähnen, das Haar hängt herab in Strähnen. Sie wollen zwar meine strahlende Klarheit,  vertragen aber nicht meine Wahrheit.“ „Ach Spiegel, sei nicht traurig, auch mein Dasein ist ganz schaurig. Sie drücken und quetschen mich immerzu, werfen mich in die Ecke im Nu.“ „Oh Tube, du hast noch Glück, mich nennen sie ein dummes Stück. Der Umgang mit mir ist nämlich schwierig, denn ich bin ziemlich schmierig.“ „An mir bleibt alles hängen dann, Seife, Creme ist am Handtuch dran. Ich bin dann schmutzig und auch nass, als wär’ auf mich kein Verlass.“ „Ihr könnt noch alle zufrieden sein, die schwerste Arbeit ist doch mein. Muss mich wühlen durch das krause Haar bei der ganzen Familienschar.“ „Auch meine Arbeit ist ziemlich hart, muss putzen die Zähne, polieren zart, bis sie alle sind sauber und strahlend rein bei Groß und auch Klein.“ „Halt, ich bin auch dabei! Rasiere des Mannes …

Spieglein, Spieglein …

Wir wollen gerade das Haus verlassen, da fällt mein Blick gewohnheitsmäßig in den großen Wandspiegel in unserer Diele. „Haare in Ordnung, Jacke, Hose und Schuhe sind perfekt aufeinander abgestimmt, kein Fleck, Lippen sind geschminkt…“ In Sekundenschnelle habe ich alles an mir abgescannt und zufrieden festgestellt, dass ich so unter die Menschheit gehen kann.  Peter hat meinen Blick aufgefangen und versucht mich zu ärgern: „Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist wohl die Schönste im ganzen Land?“ „Ha,ha, ich bin weder die Schönste, noch eine böse Stiefmutter. Ich wollte nur mal kurz alles überprüfen“, kontere ich. Oder ist es einfach nur Selbstverteidigung? „Und dabei hast du den Nutellafleck im rechten Mundwinkel übersehen“, startet er einen neuen Versuch. Obwohl ich genau weiß, dass er mich auf den Arm nimmt, erfolgt blitzschnell noch ein zweiter Check (ich könnte mich ja doch irgendwie blamieren) und gleich darauf ein Knuff in Peters Rippen. „Was würdest du nur ohne Spiegel tun?“, fragt er mich daraufhin. „Und du?“, stelle ich die Gegenfrage. „Ich bin ein Mann und ich brauche einen Spiegel, um …