Alle Artikel mit dem Schlagwort: Aufsatz

Ehrlich währt am längsten

Paulchen, wie ihn alle nennen, trottet langsam von der Schule nach Hause. Er hat es heute nicht eilig. Normalerweise ist seine Mutter nach Schulschluss schon daheim. Das Mittagessen steht dann dampfend auf dem Tisch und er kann sofort seinen Hunger stillen. Man muss wissen, dass Paulchen immer und zu jeder Tages- oder Nachtzeit Hunger hat. Er könnte immer essen. Es ist sozusagen sein Hobby. Seine Mutter meint deshalb immer lachend: „Dein erstes Wort war Hunger!“ Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum Paulchen nicht aussieht wie der Suppenkasper, sondern eher wie ein Rollmops, nämlich kugelrund.  Heute hat seine Mutter in seiner großen Pause angerufen und ihm erklärt, dass sie für eine Kollegin die Schicht übernehmen soll und erst am Abend heimkommt. Das Mittagessen müsse er sich aus der Kühltruhe holen und in der Mikrowelle warm machen.  Okay, das ist jetzt nicht der Grund für seinen Frust. Immerhin gibt es etwas zu essen. Genau für solche Fälle kocht Mutter nämlich vor und alles, was sie kocht schmeckt einfach lecker. Der Grund ist eher darin zu suchen, …

Der Aufsatz

Eva muss Hausaufgaben machen. Sie soll einen Aufsatz schreiben, aber das Thema gefällt ihr gar nicht. Die Lehrerin hat den Schülern einfach nur das Wort „Zahlen“ an die Tafel geschrieben und gesagt, dass sie ihre Fantasie spielen lassen sollen.  Jetzt sitzt Eva schon eine ganze Weile vor ihrer leeren Seite. Nichts, aber auch gar nichts will ihr einfallen, da kann sie sich ihr Gehirn noch so sehr zermartern. Doch plötzlich horcht sie auf, denn jemand betritt ihr Zimmer. „Ach Opa, du bist es“, sagt sie fast schon ein wenig erleichtert. „Gut, dass du kommst. Bestimmt kannst du mir helfen.“ „Um was geht es denn?“, erkundigt sich Opa Waldemar. „Hast du Probleme bei den Hausaufgaben?“ „Das kann man wohl sagen. Wir sollen einen Aufsatz schreiben, irgendetwas mit Zahlen.“ „Bei den Mathehausaufgaben könnte ich dir helfen, aber im Aufsatzschreiben war ich in der Schule nicht gerade eine Leuchte.“ Enttäuscht sieht Eva ihren Großvater an, doch bei seinem nächsten Satz beginnt sie zu strahlen. „Ich würde vorschlagen, wir machen einen kleinen Spaziergang an der frischen Luft. Dann wird …

Igitt! Muss das sein?

Im Vorgarten der Villa, in der auch Professor Konfusi mit seiner Frau wohnt, steht ein Vogelhäuschen. Oma Schmidt aus dem Erdgeschoss schüttet gerade eine Handvoll Sonnenblumenkerne hinein und befestigt einen neuen Meisenknödel. „So“, sagt sie zufrieden. „Jetzt können sie alle wieder kommen. Es ist genügend für alle Vögelchen da!“ Sie wirft einen Blick nach oben zu den Fenstern im dritten Stock. Dort oben hämmert und rumort es schon seit Wochen. Die Handwerker bauen die Dachgeschosswohnung aus und um. Aber in ein paar Tagen sind sie endlich fertig. Und neue Mieter gibt es auch schon. Ein junges und unverheiratetes Pärchen soll angeblich einziehen. „Naja, so etwas gab es früher bei uns nicht. Aber die Zeiten haben sich geändert und manches ist einfach anders als früher“, denkt die alte Dame. Oma Schmidt schlurft über den Hof. Alles geht nicht mehr so schnell wie früher und die Beine, besser gesagt die Knie tun ihr bei jedem Schritt weh. Deshalb hebt sie die Füße auch nicht mehr so richtig. Schon als sie wieder das Treppenhaus betritt, merkt sie, dass …