Alle Artikel mit dem Schlagwort: Angewohnheit

Oh Schreck!!!

Wir sitzen mit Freunden zusammen und erzählen von unserem Sommerurlaub. Ich komme regelrecht ins Schwärmen, denn von diesen drei Wochen gibt es viel zu erzählen.  „Es war ein rundum gelungener Urlaub“, sage ich und zeige auf meinem Handy einige Fotos.  „Deine Begeisterung steckt regelrecht an“, meint mein Gegenüber. „Gibt es denn etwas, das du nicht gut fandest oder worüber du dich geärgert hast?“ Ich überlege und will gerade mit dem Kopf schütteln, da schaltet sich mein Mann ein. „Ich wüsste da schon etwas!“ Stirnrunzelnd schaue ich ihn an. Um mir gedanklich auf die Sprünge zu helfen, formt er seine rechte Hand so, als würde er hiermit etwas umklammern. Er hebt die Hand über seinen Kopf und bewegt sie hin und her. Ich verstehe endlich, was er damit andeuten will. „Ach“, sage ich. „Ja, da gibt es schon eine Begebenheit, über die ich mich tüchtig geärgert habe.“ Zu meinem Mann gerichtet füge ich noch hinzu: „Du brauchst gar nicht zu grinsen, denn ich fand die Sache alles andere als lustig. – Na gut, vielleicht im Nachhinein.“ …

Na so was!(2)

Susi hüpft die Stufen zum Erdgeschoss hinunter. Die Fünfjährige will zu ihrem Opa Werner, der gemeinsam mit Großmutter Wilhelmine bei ihnen im Haus wohnt. Sie bewohnen die untere Etage und Susi mit ihren Eltern leben in den beiden oberen Geschossen.  „Opa langweilt sich doch so alleine, weil Oma Wilhelmine in der Kur ist. Ich leiste ihm ein bisschen Gesellschaft“, hat das Mädchen der Mutter beim Frühstück erklärt und den Opa begrüßt sie jetzt mit einem fröhlichen „Guten Morgen!“ „Hallo, meine Prinzessin, kannst du mir schnell mal beim Suchen helfen? Ich kann meinen Hut nicht finden. Du weißt ja, Oma räumt immer alles weg und ich finde dann nichts mehr.“ „Der liegt doch wie immer dort oben“, meint Susi und deutet auf die Hutablage der Garderobe. „Wozu brauchst du den denn?“ „Ich will Willi, meinen Bruder vom Bahnhof abholen, er hat auch Langeweile, weil seine Frau mit Oma an der Ostsee ist und deshalb will er solange bei mir bleiben.“ Das Mädchen klatscht vor Freude in die Hände. Willi ist nämlich Opas Zwillingsbruder und die beiden …

Erinnerungen und Angewohnheiten

Beim Aufräumen bin ich auf ein gerahmtes Foto gestoßen. Hierauf sind zwei Personen abgelichtet. „Ach schau mal an!“, sagt mein Mann, der mir gerade von hinten über die Schulter blickt. „Deine Mutter und mein Opa!“ Ruckartig drehe ich mich um und frage erstaunt: „Wie kommst du denn auf die Idee?“ „Na, das ist doch deine Mutter.“ „Ja, aber…“ „Und das ist mein Opa“, grinst er mich frech an. „Quatsch, das ist doch im Wachsfigurenkabinett aufgenommen und meine Mutter steht neben Albert Einstein, nicht neben deinem Opa. Albert Einstein kennt doch wohl jeder!“, empöre ich mich. „Nicht unbedingt“, gibt mir mein Mann zur Antwort und schürt damit meine Neugier. Diese scheint mir direkt ins Gesicht geschrieben, denn mein Göttergatte meint nur: „Dann will ich deinen Wissensdurst mal stillen: Es war wohl so gegen Ende der Grundschulzeit oder kurz nachdem ich auf das Gymnasium gekommen bin. Damals trug ich immer ein Foto von Albert Einstein in meiner Geldbörse. Das sah zufällig ein Klassenkamerad und er fragte mich, wer das denn sei. Ich antwortete damals, dass es sich …