Gedichte
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Gedankenverloren

Gedankenverloren stehe ich am Fenster, blicke hinaus.
Es ist einfach nur ein Graus.
Dieser Regen und die Nebelschwaden,
eindeutig meiner Laune schaden.

Ich lasse wehmütig meine Blicke schweifen
und muss es einfach nur begreifen.
Wieder neigt ein Jahr sich dem Ende zu
und die Natur begibt sich zur Ruh’.

Hat doch erst gestern die Sonne vom Himmel gelacht,
die bunten Blätter zum Leuchten gebracht.
Heute nun ist es kalt und nass schon den ganzen Tag,
dass weder Mensch noch Tier vor die Türe mag.

Der Herbst ständig wechselt sein Gesicht,
stiehlt uns immer mehr das Tageslicht.
Dann wieder erstrahlt er leuchtend in allen Farben
und überschüttet uns mit seinen Gaben.

Es fegt durch die Bäume geschwind
des Herbstes kalter Wind.
Er rüttelt und schüttelt sie tüchtig alle,
damit jedes einzelne Blatt nach unten falle.

Die Kinder stopfen mit Kastanien sich die Taschen voll,
das Rascheln der Blätter finden sie toll.
Lassen ihren Drachen im Winde steigen,
tanzen glücklich im Blätterreigen.

Sie stapfen mit ihren Füßen in die Pfützen,
sind bekleidet mit Stiefeln und Mützen.
Sie haben ihre Freude zu jeder Jahreszeit,
spielen und lachen bei jeder Gelegenheit.

Drum will auch ich nicht traurig und undankbar sein,
sondern genießen des Herbstes Schein.
Toben dann Sturm und Regen vor der Tür,
suchen daheim Wärme Mensch und Tier.

Wir geben einander Liebe und Geborgenheit,
egal ob es stürmt oder schneit.
Wir schenken uns gemeinsame Zeit,
genießen bei Kaffee und Kuchen des Herbstes Behaglichkeit.

So schließe ich nun mit dem Herbst meinen Frieden,
und lerne auch ihn zu lieben.
Auch diese kühlere Jahreszeit hat gute Seiten,
die jedermann Freude bereiten.

Verloren in den Weiten hatten sich meine Gedanken,
ich weise sie zurück in ihre Schranken.
Nun des Tages Werk ich nehme wieder auf,
so ist eben des Lebens Lauf.

 

 

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14 Kommentare

  1. Liebe Astrid
    Der Herbst ist meine Lieblingsjahreszeit weil ich
    die Hitze des Sommers nicht so gut vertrage !
    Leider ist die Herbstzeit immer sehr kurz weil
    sich die Sonne nicht mehr so viel zeigt aber
    um so gemütlicher ist es dann in der Wohnung
    wo nun schon die Kerzen brennen !
    Danke für das wunderschöne Gedicht !

    Einen gemütlichen Abend
    wünscht dir
    Margrit

    • Astrid Berg sagt

      Liebe Margrit,
      ich komme immer wieder zu der Erkenntnis: Die Menschheit braucht einfach 4 Jahreszeiten. So hat im Endeffekt jeder das, was er braucht und sich ersehnt.
      Ich finde es ja auch in der Wohnung bei Kerzenschein, Kaminfeuer und Tee sehr gemütlich. Doch mir ist eindeutig die kalte Jahreszeit zu lang. Doch wir alle haben das ja nicht zu bestimmen.
      Sei herzlich gegrüßt
      Astrid

  2. Oh ja, in jedem Jahr aufs Neue muss ich mit dem Herbst meinen Frieden schließen. Und weißt du was, als ich eben dein wunderbares Gedicht las und von Kaffee und Kuchen die Rede war, fiel mir auf: Ich war eine ganz schön lange Zeit auf meiner Blogrunde unterwegs – jetzt wird es Zeit für einen Kaffee!! 🙂 LG Martina

    • Astrid Berg sagt

      Liebe Martina,
      gut, dass wir alle dem Herbst auch eine Chance geben 😉 . Ich kann immer wieder nur betonen, dass es gut ist, dass wir Menschen nicht das Wetter zu bestimmen haben. Sonst wäre wahrscheinlich ein heilloses Durcheinander.
      Ich hoffe, Du kannst trotzdem gut schlafen, obwohl Du so spät erst Deinen Kaffee getrunken hast.
      Komm gut in die neue Woche
      Astrid

  3. Ein schönes Gedicht, liebe Astrid!
    Bei mir ist es ja so, dass der Herbst zu meinen lieberen Jahrezeiten gehört – der Frühling steht an erster Stelle, dann kommt der Herbst, die beiden sind für gewöhnlich nicht so extrem, wie es Sommer und Winter oft sind, und die bunten Blätter oder zarte Herbstnebel können ähnlich verzaubernd sein wie erstes Grün oder aufknospende Blüten. Im Moment habe ich aber so meine Schwierigkeiten mit den Temparaturen, wir sind nämlich eben erst aus wärmeren Gefilden zurückgekehrt… (daher auch meine Funkstille… Dank dir auch sehr fürs Treue-Halten in dieser Zeit!)
    Herzliche Wochenend-Grüße von Traude

    • Astrid Berg sagt

      Liebe Traude,
      ich habe nichts gegen einen goldenen Herbst, aber Kälte und Nässe sind nicht mein Ding, wie man so schön sagt. Bei mir stehen Frühjahr und Sommer auf den ersten beiden Plätzen, wobei der Sommer die Nummer 1 ist. Danach folgt der Herbst auf der Rangliste und den Winter brauche ich persönlich gar nicht so unbedingt. Allerdings ist es an drei Tagen im Jahr schön, wenn es schneit: Die beiden Weihnachtsfeiertage und Silvester. Dann kann es schon wieder warm werden. 🙂
      Es ist trotzdem gut, dass es 4 Jahreszeiten gibt, so wird das Jahr jedem gerecht.
      LG
      Astrid

  4. Endlich komme ich wieder an: bei mir selbst und auf Deinen Seiten. 😉 Es ist schön und klug außerdem , den Herbst zu mögen. Die farbenfrohen Sonnentage sind eher selten, aber dafür umso wertvoller. Ich genieße es auch jedes Jahr wieder neu. Die Natur kommt noch einmal richtig in Bewegung und ich hoffe, dass ein guter trockenkalter Winter folgt. LG Tanja

    • Astrid Berg sagt

      Liebe Tanja,
      erst heute habe ich den Herbst genossen. Wir hatten einen strahlend blauen Himmel und haben einen wunderschönen zweistündigen Spaziergang gemacht. So liebe ich den Herbst. Das nasse, nebelige und kalte Herbstwetter jedoch ist nicht mein Fall.
      Komm gut in die neue Woche
      Astrid

  5. Hallo Astrid,

    sehr schönes Gedicht, spiegelt meine Gedanken ebenfalls – ich finde es ist (wie jedes Jahr) ein Wahnsinn, wie schnell doch die Zeit vergeht – gerade noch Sommer und schon steht Weihnachten vor der Tür 🙂

    Wünsche Dir ein schönes Wochenende
    Björn

    • Astrid Berg sagt

      Hallo Björn,
      oh ja jedes Jahr das Gleiche … Ich nehme mir jedes Jahr vor, schon im Spätsommer anzufangen, die Weihnachtsgeschenke zu besorgen. Naja, was soll ich sagen…. Es bleibt einfach immer nur beim Vorsatz. Das Jahr rennt viel zu schnell und wir rennen mit. 😉
      LG und ein schönes Rest-Wochenende
      Astrid

  6. Liebe Astrid, solche Gefühle habe ich auch immer im Herbst in Frankfurt. Hier in Norwegen ist es nicht ganz so schlimm. Vielleicht weil ich der Natur näher bin. Liebe Grüße Eva

    • Astrid Berg sagt

      Eigentlich leben wir ja auch nicht mitten in der Stadt, sondern 2 Minuten von der Spree entfernt und zwanzig Autominuten sind es zum Spreewald. Aber irgendwie mag ich dieses Wetter überhaupt nicht und war leicht frustriert. Da musste ich mir selbst Mut zusprechen und versichern, dass auch die kalte und nasse Jahreszeit ihre guten Seiten haben kann 😉 .
      LG
      Astrid

  7. Liebe Astrid, sehr gefühlvolle Gedanken zum Herbst hast Du aufgeschrieben.
    Ja, wir arrangieren uns auch in und mit dieser erst kühleren bunten und dann kalt-nassen, grauen Zeit.
    Trotzdem erleben wir auch schöne Herbsttage.
    Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende, es grüßt Dich Brigitte.

    • Astrid Berg sagt

      Mir war einfach so danach. Irgendwie kam ein bisschen Frust in mir auf, als ich aus dem Fenster blickte, da musste ich mir selbst gut zureden. 😉
      Habt ein schönes WE
      Astrid

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