Alle Artikel mit dem Schlagwort: Schwester

Opas Geburtstagsgeschenk

Karlchen liegt im Bett. Eigentlich ist er kein Langschläfer, aber irgendwie scheint heute alles anders zu sein. Er schläft noch tief und fest als die Sonne schon vom Himmel lacht. Der kleine Junge erwacht erst aus seinen Träumen, als ein Sonnenstrahl ihn an der Nase kitzelt. Doch dann ist er mit einem Schlag hellwach. Ihm ist es wieder eingefallen: „Opa kommt heute aus der Kur zurück und er hat Geburtstag. Ich muss mich noch um sein Geschenk kümmern“, erklärt er der Mutter beim Frühstück. „Hast du schon eine Idee, was du ihm schenken willst?“, erkundigt sie sich. „Ja, ja, aber ich verrate es nicht. Das ist mein Geheimnis. Es soll eine Überraschung für Opa werden.“ „Opa kommt doch erst heute Nachmittag. Wenn du meine Hilfe beim Basteln oder so brauchst, dann sag es mir. Jetzt ist noch Zeit.“, schlägt sie ihrem Sohn vor. „Nein, nein, das kann ich schon ganz alleine. „Ich weiß nämlich, was sich Opa schon lange wünscht.“ „Aha und was ist das?“ „Ich hab’ doch gesagt, dass ich es nicht verrate“, antwortet …

Hat Astrid denn kein Schmuckkästchen?

Diese Frage stellte vor mehr als zwanzig Jahren die Tochter einer Bekannten. Das kleine Mädchen dachte, ich würde immer meinen gesamten Schmuck am Leibe tragen, denn das kannte sie von ihrer Mutter, die eher selten Schmuck trug, nicht. Ganz so schlimm war und ist es allerdings nicht, aber ich konnte und kann meine Liebe zu Schmuck nicht verleugnen. Und die begann schon im zarten Kindesalter. Bei unseren alljährlichen Besuchen bei meiner Omaur (sprich: Uroma, von der ich schon an anderer Stelle berichtet habe) in Rottach – Egern, lernte ich mit ungefähr zwei oder drei Jahren auch deren Schwester kennen. Von ihr ging für mich eine derartige Faszination aus, dass ich sie nie mehr vergessen sollte. Diese Frau war über und über behangen mit Schmuck. An ihr glitzerte und klimperte sprichwörtlich alles. Sie trug an jedem Finger einen oder teilweise sogar mehrere Ringe, mehrere Armbänder und Ketten. Von den Ohrringen und der Uhr ganz zu schweigen. Ich konnte meinen Blick von dieser Frau gar nicht abwenden, dies fiel auch meinen Eltern auf. Von diesem Zeitpunkt an, …

Tante Friedas Geheimnis

Alle lieben Tante Frieda. Warum das so ist? Na, weil Tante Frieda die netteste und lustigste Frau ist, die ich kenne. Mutti meint oft: „Susi, du bist ihr sehr ähnlich!“ Das macht mich richtig stolz, obwohl ich der Meinung bin, dass Mama ebenfalls sehr viel Ähnlichkeit mit ihr hat und das kommt daher, weil Tante Frieda die kleine Schwester meiner Mutter ist.  Klein ist richtig, denn sie ist nicht sehr groß, gerade einmal einen Meter und sechsundfünfzig Zentimeter. Das steht nicht nur in ihrem Pass, sondern ist eindeutig bewiesen. Ich habe es nämlich erst letzte Woche höchstpersönlich nachgemessen. Ich bin inzwischen schon einhundertzweiundfünfzig Zentimeter, also muss ich noch zu ihr aufschauen. „Die vier Zentimeter schaffst du doch locker noch!“, hat Tante Frieda gesagt und mir dabei zugezwinkert. Sie ist immer quietschvergnügt, ihr Lachen schallt durch das ganze Haus und ist ansteckend. Wenn wir ein Fest feiern, dann singt und tanzt sie und reißt mit ihrer Fröhlichkeit alle mit. Ganz ehrlich, ich habe sie noch nie mit schlechter Laune erlebt und ich kenne sie nun schon mein …