Alle Artikel mit dem Schlagwort: Schuhe

Er sieht rot

Während meines Studiums flog ich für einige Wochen nach England, um Land und Leute kennenzulernen. Am Londoner Bahnhof fragte ich einen jungen Mann, wo der Zug nach Bournemouth abfahren würde. Hilfsbereit nahm er mir sofort den Koffer ab und ging voraus. Ich fürchtete zwar er würde mit diesem flüchten, aber er führte mich zum betreffenden Gleis.  Schmunzelnd fragte er mich nach meiner Lieblingsfarbe. Meine Antwort hätte ich mir sparen können, denn ich stand mit rot gestreifter Bluse, roter Hose und roter Jacke vor ihm und meinen rotkarierten Koffer trug er in der Hand. Leider weiß ich nicht mehr, welche Schuhe ich trug. Rot?!     Vielleicht möchtet Ihr auch das noch lesen: Farbenspiel Der Rhododendronpark Wie aus dem Malkasten   *Das Beitragsbild zeigt die Mecklenburgische Bäderbahn Molle, die zwischen Kühlungsborn und Bad Doberan fährt. 

Herbstprobleme – Frauenprobleme

Es ist Herbst. Der Vorbote für die kühlere Jahreszeit.  „Schade!“, findet Luise, denn sie liebt den Sommer. “Aber auch nicht schade!“, fügt sie in Gedanken hinzu. „Ein goldener Herbst hat auch etwas für sich.“ Luise sitzt mit geschlossenen Augen auf ihrem kleinen Balkon und hält das Gesicht in die Herbstsonne. Diese Momente genießt sie, auch wenn die Sonne nicht mehr die Kraft hat, um den ganzen Tag ihre wärmenden Strahlen zur Erde zu schicken. „Auf jeden Fall freue ich mich schon jetzt auf den kommenden Sommer“, überlegt sie.  Als sie die Augen öffnet, blickt sie in einen strahlend blauen Himmel und plötzlich freut sie sich auch über das, was kommen wird. Die bunten Blätter, die steigenden Drachen, das Lachen der Kinder, wenn sie im Laufen das Laub aufwirbeln oder in die Pfützen springen. „Pfützen!“ Das ist das Stichwort für Luise.  „Schuhe!“, durchfährt es ihre Gedanken. „Mein Gott ich brauche ordentliche Schuhe!“ Vorbei ist es mit dem Barfußlaufen, den Flipflops oder den Sandalen. Strümpfe und festes Schuhwerk ist jetzt wieder gefragt. „Mein Gott!“, fährt ihr der …

Heiße Liebe

Ich bin gespannt, ob es Euch auch so ergeht. Frau Konfusi jedenfalls liebt sie und kann oftmals nicht widerstehen. Wenn sie sie erblickt, dann entflammt ihr Herz und sie kann nicht anders, als ihnen ihre Liebe zu schenken. Doch manchmal hat sich alles auch als eine Art Hassliebe entpuppt. Das kann dann ganz schön schmerzen. „Ich muss mal kurz in die Stadt und ein paar Erledigungen machen“, ruft Frau Konfusi ihrem Mann zu, der gerade in eine wissenschaftliche Veröffentlichung vertieft ist. „Ich nehme den Bus und bin zum Abendessen wieder zurück!“ Ganz sicher ist sich Frau Konfusi nicht, ob ihr Mann sie richtig verstanden hat oder ob er überhaupt etwas mitbekommen hat. Es kommt nämlich nur ein kurzes „Okay!“ aus seinem Arbeitszimmer. Es könnte sich auch auf den Inhalt der Veröffentlichung bezogen haben. Aber Frau Konfusi bleibt keine Zeit mehr zum Nachhaken, denn schon in wenigen Minuten fährt der Bus vorne an der Straßenecke ab. Also schlüpft sie schnell in Jacke und Schuhe, schnappt sich noch ihre Tasche und schon klappt die Wohnungstür von außen …

Auf Reisen

  Heute wollen wir Herrn und Frau Konfusi auf Reisen begleiten. Es ist keine Vergnügungsreise, sondern eher eine berufsbedingte Reise. Der ältere Professor ist zwar nicht mehr im Dienst, aber sein Wissen und seine Forschungsergebnisse werden immer noch geschätzt. Auch schreibt er fleißig Veröffentlichungen und nimmt an Kongressen teil. So bittet man ihn oftmals einen Vortrag über sein Spezialgebiet zu halten. Seine Frau begleitet ihn immer auf Reisen und so soll es auch dieses Mal sein. Um das Kofferpacken kümmert sich schon seit jeher Frau Konfusi. „Du kannst das viel besser als ich“, pflegt er immer zu sagen und nimmt dabei seine Gattin zärtlich in den Arm. Er selbst kümmert sich nur darum, dass er alle notwendigen Unterlagen für seinen Vortrag dabei hat und übernimmt dann auch noch die Autofahrt. Die beiden älteren Herrschaften sind mit dieser Arbeitsteilung völlig zufrieden und es klappt eigentlich alles auch immer ganz gut. Heute ist Frau Konfusi allerdings etwas nervös, denn wie das so ist im Leben, kommt manchmal alles auf einmal und anders als man denkt. Eigentlich wollten …

Same, same, but different (Teil 2)

Neulich habe ich Euch ein Erlebnis aus Thailand geschildert, heute erzähle ich Euch eine andere Geschichte. Auch hierbei geht es wieder um eine gewisse Ähnlichkeit. Während die Thailandgeschichte sich zur kalten Jahreszeit abspielte, ist dies eine Begebenheit aus dem Sommer. Warme schwarze Socken spielen hierbei also keine Rolle, aber lasst Euch überraschen, worum es sich diesmal handelt. „Wollen wir heute ein bisschen die Insel erkunden?“, frage ich meinen Mann. Wir sitzen gerade beim Mittagessen auf der griechischen Insel Rhodos. „Das wäre keine schlechte Idee, aber pack mal die Badesachen ein. Bestimmt kommen wir an einem Strand vorbei, der uns gefällt und wir würden uns ärgern, wenn wir dann nichts zum Baden dabei hätten.“ Wir sind erst seit ein paar Tagen auf dieser Insel und nur in der Sonne schmoren, macht auf Dauer keinen Spaß. Ein bisschen Abenteuer soll schon auch dabei sein. Abenteuer ist vielleicht das falsche Wort dafür, aber wir erkunden immer gerne die jeweilige Urlaubsinsel auf eigene Faust und erleben dann auch meist unsere klitzekleinen und persönlichen „Abenteuer“. Meist können wir hinterher tüchtig …

In den Schuhen des Anderen

Jeder denkt jetzt bestimmt zuerst an das Märchen der Gebrüder Grimm. Ich muss jedoch enttäuschen, es geht hier nicht um Aschenputtel und auch nicht um den amerikanischen Film „In den Schuhen meiner Schwester“. Ich habe weder eine Schwester noch Stiefschwestern, also fallen diese beiden Geschichten schon einmal aus. Dafür will ich aber ein Erlebnis aus unserem Leben erzählen, das genau zu dieser Überschrift passt: Es ist inzwischen zwar ein paar Jahre her, aber es passierte in nicht allzu ferner Vergangenheit, denn Timo begleitete uns nicht mehr auf unseren Reisen. Wir waren in Italien, genauer gesagt in Neapel. Während Peter seine Zeit auf einem Kongress und bei Besprechungen verbrachte, machte ich Stadtrundfahrten mit dem Bus und hatte somit bis zum Wochenende die gesamte Stadt erkundet. Samstag und Sonntag wollten wir dann gemeinsam mit einem Bekannten die Gegend erforschen. „Lass uns doch morgen zum Vesuv fahren!“, schlug er uns beim gemeinsamen Abendessen vor. Von unserem Hotelzimmer aus, hatten wir einen wunderschönen Blick auf diesen Vulkan und für einen Besucher Neapels ist der Vesuv ein unbedingtes Muss. „Okay, …