Alle Artikel mit dem Schlagwort: Rucksack

Nichts wie weg! (3)

Ja, ich hatte eine entscheidende Tatsache in meine Überlegungen nicht einbezogen, nämlich meine ziemlich kurzen Beine. Sie waren in zweierlei Hinsicht von Nachteil.  „Deine kurzen Beine lassen dich nur kleine Schritte machen“, wirst du jetzt denken, lieber Weihnachtsmann Willi. Stimmt, ich musste auf meiner Flucht ziemlich viele Schritte machen und kam trotzdem nur langsam vorwärts. Aber das Schlimmste war, dass der Fußball viel zu groß für mich war und ich ihn nicht mit Schwung in die Gläserabteilung schießen konnte. Auch verfehlte mein Schuss die Richtung. Er traf nicht die Gläser weit von mir entfernt, sondern eine Vase rechts direkt neben mir. „Ohje, ohje!“, dachte ich mir. Da begann diese auch schon zu wackeln und fiel mit lautem Getöse auf eine andere, die wiederum umfiel und gleich ein ganzes Sortiment an kleinen Porzellanväschen umwarf.  Durch die enorme Geräuschentwicklung wurden der Wachmann und sein Hund aufgescheucht. In Sekundenschnelle waren sie zur Stelle. Da ich hier kein einziges Wurststückchen versteckt hatte, schlug mein ausgeklügelter Plan damit fehl. Stattdessen waren sie mir auf den Fersen, da sie mich für …

Wetterprognosen

Tanja hat Herbstferien. Es sind ihre ersten richtigen Schulferien, denn sie ist erst im Sommer eingeschult worden. Mit ihren Eltern macht sie Urlaub auf dem Bauernhof von Familie Sonnenschein in Bayern.  Für ein kleines Mädchen aus Berlin gibt es hier viel zu bestaunen. Auch ausprobieren und hier und da ein bisschen mithelfen darf sie, zum Beispiel beim Hühnerfüttern, beim Einsammeln der Eier oder beim Einsetzen der Tulpenzwiebeln. Bis jetzt wurde sie immer vom Bauer und der Bäuerin gelobt, denn sie hat alle ihr aufgetragenen Arbeiten sorgfältig und gewissenhaft erledigt. Obwohl der Korb mit den eingesammelten Eiern heute recht voll und auch schwer war, hat sie alle heil in der Küche bei der Bäuerin Hilde abgeliefert. „Das machst du toll, Tanja. Wie soll ich das alles nur bald wieder ohne dich schaffen?“ „Wenn du es nicht schaffst, komme ich einfach wieder hier her. Weihnachten sind doch Ferien und dann sind da auch noch die Winter,- Oster- und die großen Sommerferien“, meint Tanja. „Naja, das können  wir ja alles noch besprechen, aber jetzt setz dich schön mal …

Karl und Pingy

Karl ist Tierpfleger. Er arbeitet in einem großen Zoo und kümmert sich um die Pinguine. Inzwischen ist er kurz vor der Rente, aber er kann sich ehrlich gesagt ein Leben ohne seine geliebten Pinguine nicht mehr vorstellen. Über vierzig Jahre kümmert er sich mittlerweile schon um diese niedlichen Tierchen. Mehrere Generationen dieser Tiere hat er inzwischen schon miterlebt, denn die Lebenserwartung der Kaiserpinguine beträgt gerade mal zwei Jahrzehnte, während die Zwergpinguine nur sechs Jahre zu erwarten haben. Karl ist immer traurig, wenn einer dieser Pinguine über die Regenbogenbrücke geht, aber er ist überglücklich, wenn sich Nachwuchs eingestellt hat. Diese Tiere sind sein Ein und Alles. Geheiratet hat er nie. „Sie sind meine Familie“, so pflegt er immer zu sagen. Mit den Jahren hat er sogar die „Sprache“ der Pinguine verstehen gelernt. Oft sitzt er einfach nur bei ihnen und erzählt ihnen Geschichten. Die lieben Tierchen scharen sich dann um ihn, wie die Zuhörerschaft um einen Vortragenden. Er erzählt ihnen von seinem kleinen Häuschen am Waldrand, seinem Garten und den Tieren, die dort leben oder aus …