Alle Artikel mit dem Schlagwort: Rätsel

Die Bitte

Professor Konfusi ist unterwegs. Er hatte eine Besprechung mit einem Kollegen und will gerade in sein Auto einsteigen, als das Handy klingelt. „Konfusi“, meldet er sich kurz. „Hallo, mein Lieber, ich bin’s, deine Angetraute“, hört er die Stimme seiner Gattin. „Könntest du mir bitte einen Gefallen tun und ein Rezept beim Arzt abholen?! Ich müsste sonst nochmal extra in die Stadt fahren, aber wenn du…“ „Kein Problem, ich geh gleich mal hin und dann komme ich nach Hause.“ Gesagt, getan. Und damit ist die Aktion sowohl bei seiner Frau als auch bei ihm abgehakt und vergessen. Erst am nächsten Tag fällt die Angelegenheit seiner Frau wieder ein. „Wo sind eigentlich die Medikamente?“, erkundigt sie sich. „Welche Medikamente?“, fragt Professor Konfusi zurück. „Sag nur, du hast das Rezept gestern nicht abgeholt?“, erkundigt sich seine Gemahlin. „Ja doch, klar!“, und nach einer kurzen Pause fügt er hinzu: „Sollte ich auch gleich die Medikamente in der Apotheke holen? Das wusste ich jetzt nicht“, gibt er zu und blickt völlig unschuldig drein. „Das kann man sich aber denken.“ Seine …

Ein paar Minuten früher

Ich kann mir nicht erklären, warum mir diese Begebenheit heute eingefallen ist. Möglicherweise habe ich etwas geträumt, das in mir Erinnerungen hervorgerufen hat, die ich im allerhintersten Stübchen meines Gedächtnisses in einer längst vergessenen Schublade herausgekramert habe. Keine Ahnung. Vielleicht war es die Sendung gestern Abend, die von einem Tierheim berichtet hat. Möglich, aber irgendwie doch unwahrscheinlich. Allerdings frage ich mich, ob es in einem Zusammenhang mit den Weihnachtssachen steht, die gerade in einer Aufräumaktion verstaut werden und erst vor dem nächsten Weihnachtsfest wieder zum Vorschein kommen sollen. Es ist und bleibt ein Rätsel für mich und ich werde eventuell auch nie dahinterkommen, weshalb mir genau diese Begebenheit und ausgerechnet heute einfällt.  Ich hoffe, ich habe Euch jetzt neugierig auf meine Erinnerung gemacht. Also, es handelt sich um eine Kindheitserinnerung, die mein Unterbewusstsein für so wichtig erachtet, dass es mir diese nun auf dem Präsentierteller serviert. Ich glaube, ich war in der zweiten Grundschulklasse. Ausnahmsweise hatten wir schon eine Stunde früher Schulschluss. Mir ist entfallen, ob es möglicherweise hitzefrei gab oder der Ausfall durch einen anderen …

Wer oder was bin ich?

Mia ist bei den Großeltern zu Besuch. Sie haben geplant heute eine Wanderung zu machen. Gerade als sie aufbrechen wollen, beginnt es zu regnen und auch Donner und Blitz lassen nicht lange auf sich warten. „Bestimmt scheint in einer Stunde wieder die Sonne und wir können einen wunderschönen Regenbogen bewundern“, versucht Opa die Enkelin zu trösten. „Was haltet Ihr davon, wenn wir in der Zwischenzeit ein kleines Spiel machen?“, fragt Oma. „Vielleicht eine Art Rätselraten?!“ „Ich weiß ein Rätsel, das hat mir mein Großvater immer gestellt“, grinst Opa. „Es hängt an der Wand, macht tick-tack und wenn es herunterfällt dann ist die…“ „Uhr kaputt!“, ruft Mia. „Opa, das hast du mir schon hundertmal erzählt, als ich noch ein ganz kleines Kind war. Inzwischen gehe ich schon in die Schule und kann lesen und schreiben.“ Fast ist Mia ein bisschen empört über Opas Rätsel. Sie ist doch nicht dumm und kann wirklich schon schwere Rätsel lösen. „Ich habe mir gerade ein Rätsel überlegt“, mischt sich nun Oma ein. „Leicht ist es aber nicht. Ich denke jedoch, …

Wir zwei

Immer und immer wieder höre ich die Leute sagen:  „Es wird langsam Zeit …“. Ja, das stimmt. Es wird wirklich langsam Zeit, dass wir endlich mal richtig gewürdigt werden. Also fang ich einfach mal an, ein bisschen von uns zu erzählen: Wir sind eigentlich die besten Freunde. Obwohl wir zu zweit sind und eindeutig zusammengehören, kann man uns in gewisser Weise als ein ungleiches Paar bezeichnen. Trotzdem muss man betonen, dass Einer allein einfach keinen Sinn ergibt.  Äußerlich haben wir ein bisschen Ähnlichkeit mit Dick und Doof. So kommt es mir zumindest manchmal vor. Ich bin klein und dick und mein Kumpel, der ist lang und schlank. Unser Leben besteht aus ständigen Wiederholungen, deren wir allerdings niemals müde werden. Sie sind sozusagen unsere Bestimmung und die Rechtfertigung unserer Existenz. Mein Kumpel läuft immer vor mir davon. Soll ich ihm nachlaufen? Dazu habe ich aber eigentlich keine Lust, denn ich weiß ja im Grunde genommen, dass er immer wieder bei mir vorbeikommt. Deshalb bleibe ich ziemlich lange an fast der gleichen Stelle stehen, besser gesagt, ich …

„Herzlich willkommen!“ (Zootiere 2)

Ich habe Euch neulich den Dusit Zoo in Bangkok vorgestellt. Allerdings habe ich Euch nur die schöne parkähnliche Anlage gezeigt. Einige von Euch haben mich gefragt, warum kaum Besucher zu sehen sind. Es waren viele Menschen dort unterwegs, aber ich habe immer versucht sie nicht auf den Fotos festzuhalten und den jeweils günstigsten Moment abgepasst. Doch was wäre ein Zoobesuch ohne Tiere?   Also ziehen wir heute noch einmal gemeinsam los: Im Dusit Zoo befinden sich hauptsächlich „asiatische und afrikanische Tierarten, es sind aber auch australische Kängurus und amerikanische Bisons zu sehen. Insgesamt sind rund 300 Säugetierarten, ebenso viele Reptilienarten und mehr als 1000 Vogelarten zu sehen.“ * Selbstverständlich kann ich Euch nicht alle Tiere zeigen, aber ich habe hier eine kleine Auswahl zusammengestellt. Wir beobachten die Tiere und manchmal haben wir den Eindruck, dass auch sie uns Menschen beobachten. So wie dieser Schwarzbär. Zwischen seine Pranken und Krallen möchte ich nicht geraten. Das sieht aber jetzt hochnäsig aus, lieber Herr Schwarzbär! Dieser Geselle ist ziemlich blass um die Nase, … hat kleine Knopfaugen … … und …