Alle Artikel mit dem Schlagwort: Mutter

Erste große Liebe

Ein langjähriger Freund der Familie, nennen wir ihn einfach mal ‚Markus‘, ist zufällig vorbei gekommen. Wir sitzen in gemütlicher Runde beim Nachmittagskaffee und plaudern ein bisschen. Man kommt vom Hundertsten ins Tausendste und so fragt er mich: „Du bist doch Grundschullehrerin. Hat sich da nicht einmal ein kleiner Schulanfänger in dich verliebt?“ Ich merke ziemlich schnell, dass unser Bekannter gar keine Antwort erwartet, denn er erzählt einfach munter weiter. „Ich war in der ersten Klasse und unsterblich in meine Lehrerin verschossen.“ In Gedanken schmunzelt er vor sich hin und erweckt damit bei mir und meinem Mann die Neugier. „Da steckt doch noch mehr dahinter!“, wittere ich eine interessante und vielleicht sogar lustige Geschichte. „Und ob da noch mehr dahintersteckt. Ich kann mich noch gut daran erinnern“, grinst Markus und reibt sich die linke Wange, was meiner Beobachtungsgabe nicht entgeht. Ich frage mich insgeheim, ob dies nebensächlich ist oder doch im Zusammenhang mit seinem kleinen Geständnis steht. „Möchtest du noch ein Stückchen Kuchen während du uns die ganze Geschichte erzählst?“, versuche ich ihn zu ködern. „Na …

Vom Hundertsten ins Tausendste

Wir haben die Mütter wieder nach Hause gebracht und sind gerade alle in der Wohnung meiner Schwiegermutter. Alle, das sind mein Mann, meine Schwiegermutter, meine Mutter, ein Bekannter von uns und meine Wenigkeit. „Ach, ist der aber süß!“, rufe ich entzückt aus und betrachte den kleinen Pinguin, den meine Schwiegermutter als Weihnachtsdekoration auf dem Tisch stehen hat. Ich nehme den drolligen Pinguin, der mit Schal und Mütze ganz winterlich bekleidet ist, stelle ihn auf den Sessel und zücke mein Handy, um ihn zu fotografieren. „Willst du in deinem Blog eine Geschichte über den Pinguin schreiben?“, fragt mich Roland, unser Bekannter. „Vielleicht, – so nach dem Motto: Ein kleiner Pinguin bei Glatteis.“ Ich zucke mit den Schultern und sage: „Keine schlechte Idee. Apropos, Glatteis! Peter und ich waren in der elften oder zwölften Klasse, als es bei uns in der Stadt Blitzeis gab. Plötzlich waren die Straßen total vereist. Ich kann mich erinnern, dass manche sogar mit Schlittschuhen unterwegs waren. Ich glaube, wir Schüler durften schon früher aus der Schule nach Hause und ich habe gerade …

Streifzug

Zunächst einmal möchte ich mich bei Euch für Eure Treue bedanken. Ihr habt alle fleißig meinen Blog besucht, obwohl ich durch die Operation meiner Mutter wenig Zeit für Gegenbesuche hatte. Ich bedanke mich auch für die Genesungswünsche für meine Mutter. Sie läuft mittlerweile schon sehr gut, wird am Samstag auch schon aus der Klinik entlassen und spätestens in drei Wochen die Reha antreten. Wie ihr wisst, wurde sie in Bad Saarow operiert und ich möchte heute mit Euch einen Streifzug durch den dortigen Kurpark machen. Kommt einfach mit und genießt den Park und den Scharmützelsee: Mein Weg führt vom Krankenhaus in Richtung Bahnhofund den angrenzenden Gebäuden.Ich überquere schnell die Straße, um den Brunnen zu bewundern.An diesem wirklich heißen Sommertag genießen diese Nackedeis eine kleine Dusche.Doch ich wechsele wiederum die Straßenseite und biege nach links in den Kurpark ab.Links auf dem Foto ist das Thermalbad von hinten zu sehen.Habt Ihr auch schon den Scharmützelsee erspäht?Hier müssen wir einfach verweilen, denn der Blick auf den See ist wunderschön.Die Wege des Parks schlängeln sich entlang des Sees und …

Muttertagserinnerungen

Am Sonntag, den 8. Mai ist es wieder einmal soweit. Es ist Muttertag. Mir sind neulich einige kleine Geschenke, Fotos, gemalte Bilder, Gedichte und Briefe in die Hand gefallen, die mein Herz damals erfreuten und dies auch noch heute tun. Jede Mutter kennt sie, diese kleinen Aufmerksamkeiten, die einfach nur sagen: „Ich hab dich lieb!“ Ich erinnere mich noch an meinen ersten Muttertag, an dem ich eigentlich noch gar keine richtige Mutter war. Ich war damals, an diesem zweiten Sonntag im Mai 1989, hochschwanger. Also war ich eine sogenannte werdende Mutter. Mein Mann schenkte mir damals stellvertretend für unser noch ungeborenes Kind einen Rosenstrauß. Wenn Ihr ihn Euch genauer anseht, dann könnt Ihr etwas erkennen. Ja, genau, einen Schnuller. Seltsam, es ist ein rosa Schnuller. Ich habe allerdings ein paar Wochen später einen kleinen Jungen auf die Welt gebracht. Dann hätte eigentlich ein blauer Schnuller in dem Strauß stecken sollen.  Naja, aber erstens hatten sie im Blumenladen nur noch rosa Schnuller da und zweitens wussten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht, ob wir Eltern eines …

Im Garten meines Opas

Ich habe die Gelegenheit beim Schopfe gepackt und den Besuch meiner Mutter zum Schwelgen in Erinnerungen genutzt. So bin ich im Garten meines Großvaters gelandet. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie es dort aussah, aber auch noch an das eine oder andere Erlebnis in diesem Garten. Mein Erinnerungsvermögen diesbezüglich endet mit ungefähr acht Jahren.  Meine Oma (väterlicherseits) durfte ich nur zwei Jahre kennenlernen, dann ist sie leider verstorben und bei meinem Opa (väterlicherseits) war ich acht Jahre. Die Eltern meiner Mutter habe ich leider nie kennengelernt, da sie beide bei meiner Geburt bereits verstorben waren. In den Garten meines Opas konnte man durch ein Tor gelangen, das mit einem Rosenbogen überbaut war. Wenn man durch dieses Tor schritt, wie beispielsweise meine Eltern an ihrem Hochzeitstag, dann war rechts ein langes schmales Rosenbeet. Leider waren die Fotos zu dieser Zeit noch schwarzweiß, aber man kann trotzdem die Farbenpracht der Rosen erahnen. Sie erblühten in rosa, rot und weiß. Auf der dahinterliegenden Wiese spielte ich oft. Manchmal tat ich dies mit meiner Puppe und meinem …

Aus der Schulzeit meiner Mutter

Als unser Sohn in die dritte Grundschulklasse ging, sprachen sie im Sachunterricht über die Schule in früheren Zeiten. Sie sollten die Eltern und Großeltern zu diesem Thema befragen. Klar, dass ich ihm sofort über meine Schulzeit berichtet habe. Doch auch von seiner Oma wollte er wissen, wie es damals so in der Schule war. Da wir allerdings 600 Kilometer von den Großeltern entfernt wohnten, rief er meine Mutter an und stellte ihr Fragen. Sie notierte sich diese und schrieb ihm damals einen ausführlichen Brief, in welchem sie über ihre Schulzeit berichtete. Diesen Brief habe ich wieder gefunden, denn ich habe ihn die ganzen Jahre für unseren Sohn aufbewahrt. Dieses Jahr zu Weihnachten schenkte er seiner Oma ein Buch, in dem sie Fragen zu ihrem Leben beantworten soll. Der Brief und die Fotos von damals werden hierin einen Platz finden. Auch meine Mutter hat sich gefreut, als ich ihr diesen Brief neulich zeigte. Sie ist damit einverstanden, dass ich heute diesen Brief in meinem Blog vorstelle: Die Schule in früheren Zeiten „Ich bin am 27.6.1929 in …

Meine Mutter und die Zugspitze

Urlaub ist etwas Schönes. Man kann viel erleben und hat hinterher einiges zu erzählen. So eine Auszeit vom Alltag muss nicht immer lang sein. Manchmal reichen schon ein paar Tage, um die Hektik und den Stress hinter sich zu lassen. Unser Sizilienurlaub hat uns wieder Kraft und Energie gegeben, um die kommenden Herausforderungen zu bewältigen.  Als wir von Sizilien aus zu Hause anriefen, berichtete uns unser Sohn, dass er einen Städtetrip plane. „Ich fahre mit meiner Freundin drei Tage nach München!“ Und von dort schrieb er mir an einem Sonntag, dass sie gerade auf dem Weg zur Zugspitze seien. Obwohl wir zu diesem Zeitpunkt noch auf Sizilien waren, verspürte ich ebenfalls die Lust wieder einmal in die Berge zu fahren. Mit meinen Eltern war ich als Kind oft in Rottach-Egern am Tegernsee gewesen und ein Ausflug auf den Walberg gehörte immer auch dazu. Auf der Zugspitze waren mein Mann und ich hingegen noch nie, was wir aber sicherlich bald einmal nachholen werden. Die Fotos, die unser Sohn uns zeigte, machen es zu einem unbedingten Muss. …

Das Sofa in der Küche

Neulich waren wir bei Freunden eingeladen. Da wir zwei Tage vorher bei meiner Mutter gewesen waren, hatte ich in meiner Handtasche noch ein paar alte Fotos, die ich mitgenommen hatte. Ich zeigte sie unseren Freunden und wir hatten beim Betrachten und Erzählen viel Spaß. Das Foto zu dieser Geschichte machte ebenfalls die Runde. „Bist du das?“, fragten mich unsere Freunde. „Ja, das ist meine Wenigkeit, – Prinzessin Astrid.“ Umrahmt von Kissen, die mich sicherlich stützen und vor dem Anecken schützen sollten, sitze ich da auf dem Sofa. Ich war damals gerade einmal 7 Monate alt, wie ich auf der Rückseite lesen kann. Schön, dass meine Mutter dies alles vermerkt hat. Die Rassel fest im Griff, erregt meine Aufmerksamkeit der Fotograf. Ich nehme an, es war mein Vater, der diesen Schnappschuss von mir machte. „Was hast du denn da auf dem Kopf?“, werde ich gefragt. „Na, das ist eine Tolle!“ „Stimmt, das hatte ich auch“, sagt unsere Bekannte. „Sieht ziemlich witzig aus, aber das war anscheinend damals modern“, erkläre ich zu meiner Verteidigung. Wenn ich das …