Alle Artikel mit dem Schlagwort: lernen

Insiderwissen

Schon seit Jahren ist es ja üblich auch im Deutschen Begriffe aus anderen Sprachen zu verwenden. Vornehmlich kommen diese aus dem Englischen oder Amerikanischen. Wir deutschen diese Begriffe einfach ein oder kombinieren sie mit einem deutschen Begriff, wie man an meiner Überschrift deutlich erkennen kann. Und das geht dann in den normalen Sprachgebrauch ein, ohne dass uns dies überhaupt noch richtig bewusst ist. Aber auch durch die einzelnen Dialekte innerhalb einer Sprache kommt es zu diesem sogenannten Insiderwissen, wie ich es hier an dieser Stelle einfach mal bezeichnen will. Selbstverständlich habe ich auch eine Geschichte hierfür aus dem eigenen Leben parat: Wieder einmal sind wir in meiner Heimatstadt im schönen Hessenlande. Wir sitzen gemütlich in einem Café auf der Terrasse. Es ist ein sonniger Tag und so zieht es noch mehr Menschen hierher, die Kaffee und Kuchen genießen möchten. Während wir unsere Auswahl schon getroffen haben und vor dem gedeckten Tisch sitzen, lassen sich am Nachbartisch vier Personen nieder. Es scheinen zwei Ehepaare zu sein. „Was darf ich Ihnen bringen?“, fragt die junge nette Bedienung …

Man lernt nie aus

Als ich neulich meine Blogrunde drehte und bei Martina vorbeisah, las ich ihren Post über das „ß“ (kluempche). Schon bei den ersten Sätzen machte es in meinem Kopf „Klick!“ und ich war in der Vergangenheit. Mein Kopfkino sprang an. Ich sah mich wieder die Schulbank drücken und dreimal dürft ihr raten, um was sich der Unterrichtsstoff drehte. Genau, um das „ß“. Ich will Euch die Geschichte erzählen, die mich schon ein bisschen stolz macht. Auch nach so vielen Jahren, beziehungsweise Jahrzehnten: Klein- Astrid sitzt also im Unterricht. Sie ist in der zweiten Klasse und weil sie schon vor ihrem ersten Schulstart wusste, dass sie einmal Lehrerin werden will, sitzt sie ganz aufmerksam und mit „hochroten Wangen“ (Originalwortlaut des Lehrers) im Klassenzimmer und lauscht den Ausführungen des Lehrers. Heute gibt er die Hefte zurück, die er einen Tag zuvor eingesammelt hat. Sie hatten sich Sätze ausdenken und aufschreiben müssen. Klein-Astrid hatte einen Satz gewählt, in dem ein wirklich schwieriges Wort vorkam. Zum Glück hatte ihre Mutter gewusst, wie man es schreibt. Oder doch nicht? Der Lehrer hat …

Der Einzelgänger (2)

Hannes Findel war von allen verlassen worden. Sein Vater hatte noch vor seiner Geburt Reißaus genommen und seine Mutter hatte ihn verstoßen, beziehungsweise einfach vor einer Kirchentür abgelegt. Die Pflegemutter war verstorben und der Pflegevater konnte ihn nicht behalten. Niemand wollte ihn, niemand liebte ihn. Niemand hatte sich seiner erbarmt. So landete er im Kinderheim und wurde zu einem Einzelgänger, den selbst das Glück verlassen hatte und dem das Schicksal nichts Gutes bereit hielt. Im Heim war er nicht gerade der beliebteste Bewohner. Er war zurückgezogen, fühlte sich ungeliebt und machte alle und jeden für sein Schicksal verantwortlich, an erster Stelle seine Mutter. „Hätte sie mich nicht weggeben, dann müsste ich nicht in diesem Heim leben. Hätte mich wenigstens eine Familie aufgenommen, aber jetzt adoptiert mich eh keiner mehr. Die wollen alle nur die niedlichen kleinen Mädchen oder die super braven kleinen Jungs. Mich will keiner.“ Hätte, hätte, hätte… Er hatte die Hoffnung aufgegeben aus dem Heim jemals wegzukommen. Ihn wollte keiner und inzwischen wollte er auch niemand mehr. Er baute eine unsichtbare Mauer um …