Alle Artikel mit dem Schlagwort: Kostbarkeiten

Tickt ihr noch richtig?

Es ist Samstagabend und wir wollen uns mit unseren Freunden Conny und Peter treffen. Wir gehen dorthin, wo es Gerümpel und Kostbarkeiten gibt, nämlich auf einen Flohmarkt. Zu dieser Jahreszeit ist es immer ein ganz besonderes Erlebnis, denn es handelt sich um einen Nachtflohmarkt, der in den Messehallen stattfindet. „Bestimmt sind Frank und Regina auch da. Die beiden lieben solche Flohmärkte auch“, sage ich, ziehe meinen Mantel an und öffne auch schon die Haustür. Draußen hat es gerade begonnen zu schneien und glatt ist es obendrein, doch die Hauptstraßen sind zum Glück frei. Somit steht unserer Unternehmung nichts im Wege. „Ich rufe gleich mal Conny an“, teile ich meinem Peter mit und zücke auch schon mein Handy. „Macht Euch keinen Stress, wir fahren auch gerade erst los“, teilt mir diese mit. „Wir finden uns dann schon.“ So ist es auch. Kaum haben wir die große Halle betreten, teilen wir uns auf, gehen also sozusagen getrennte Wege. Schon nach wenigen Schritten kommt eine Frau auf mich zu. „Hallo Astrid. Schön, dass ihr auch da seid.“ „Hallo Regina. Habt …

Wir haben noch alle Tassen im Schrank

Männer gehen zur Jagd und Frauen sammeln. Spätestens nach dem Einmannstück „Caveman“ weiß dies jeder. Irgendetwas gesammelt habe ich eigentlich immer. Als Kind waren es Briefmarken, Autogrammkarten, Muscheln, Perlen und, und, und. Aber ich habe noch etwas im Wohnzimmerschrank bei meiner Mutter entdeckt, das viele von meinen Lesern vielleicht ebenfalls besitzen oder zumindest etwas Ähnliches. Es sind keine Kostbarkeiten, aber auf jeden Fall immer noch schöne Andenken, die man sogar benutzen kann -Tassen. Sammeltassen gab es schon im frühen 19. Jahrhundert, so entwickelte sich im Biedermeier dieser Brauch des Sammelns von einzelnen Tassen. Sie wurden zu besonderen Anlässen oder als eine Art Freundschaftsgabe verschenkt. Oftmals waren diese Tassen reich verziert und individualisiert. In vielen Fällen waren sie sogar mit dem Namen des Beschenkten oder mit individuellen Dekoren versehen. Immer waren es nur Einzelstücke, niemals hatte man sie als komplettes Service. Und es handelte sich dabei auch nicht um Alltagsgeschirr. Diese Tassen gehörten in den Schrank, in die Glasvitrine und dienten der Zurschaustellung. Die Dekore erstreckten sich über Blüten, Blumen und Vögel bis hin zu Landschaftsgemälden …

Gerümpel oder Kostbarkeiten?

Es ist ein schöner goldener Oktoberabend und wir sitzen noch ein Weilchen auf unserer Terrasse, vielleicht eine der letzten Gelegenheiten für dieses Jahr. „Sag mal“, fragt mich mein Mann aus heiterem Himmel. „Wieso heißt der Flohmarkt eigentlich Flohmarkt?“ Stirnrunzelnd schaue ich ihn an. Mir ist schleierhaft wie er auf diese Frage kommt. „Da gibt es doch gar keine Flöhe zu kaufen“, redet er unbeirrt weiter. „Heute vielleicht nicht mehr, aber früher schon“, erkläre ich ihm. „Wieso, wer braucht denn Flöhe?“, kommt seine nächste Frage, für die er sich aber sogleich selbst eine mögliche Antwort gibt: „Ach, vielleicht, wenn man Direktor in einem Flohzirkus ist.“ „Quatsch!“, antworte ich, denn ich weiß es besser, weil ich mich zufälligerweise erst kürzlich belesen habe. „Im Spätmittelalter erhielt das Volk von seinem Fürsten Kleidergaben“, kläre ich ihn auf. „Innerhalb des Volkes gab es dann natürlich einen Handel mit diesen Kleidern und mit der Übergabe der Kleidungsstücke erfolgte auch die Übergabe von Flöhen.“ „Klingt logisch“, sagt mein Gatte und schaut mich richtig überzeugt, aber auch gleichzeitig schelmisch an. Ich werde inzwischen …