Alle Artikel mit dem Schlagwort: Geräusch

Vom Winde verweht

Ich bin Laubinchen, ein Blatt. Vielleicht bist du mir schon einmal begegnet. Auf jeden Fall kennst du meine Schwestern und Brüder. Wir sind nämlich eine sehr große Familie. Wenn wir alle versammelt sind, nennt man uns Laub. Wir wohnen auf den Laubbäumen und sind im ganzen Land verteilt. Wenn der Baum groß und kräftig ist, also sozusagen schon ausgewachsen, dann hängen bestimmt 100 000 meiner Schwestern und Brüder an ihm. Obwohl es von uns so viele gibt, die sich auch noch alle ähneln, ist trotzdem jeder von uns einzigartig.  Im Frühjahr, wenn es langsam wärmer wird und die Sonne ihre wärmenden Strahlen zur Erde schickt, dann brechen wir aus den Blatthöckern heraus und lassen den einst kahlen Baum ergrünen. Die Menschen freuen sich dann und sagen, dass die Natur wieder erwacht. Im Herbst, wenn wir dann unser Grün gegen Gelb, Braun und Rot austauschen, erfreuen wir die Menschen wieder mit unserer Farbenpracht. Wenn wir unseren Farbstoff Chlorophyll abgebaut haben, dann dauert es nicht mehr lange und und wir fallen zu Boden. Der Baum ist dann …

Der verflixte Tag

Nathalie liegt endlich im Bett. Es ist inzwischen schon zwei Uhr nachts. Ihre Gedanken lassen sie nicht los, denn in ihrem Kopf schwirrt es. Sie lässt die Ereignisse des vergangenen Tages Revue passieren: „Der Tag war von Anfang an wie verhext“, denkt die junge Frau. „Nachdem Tom um kurz vor fünf Uhr zum Flughafen gefahren ist, habe ich dann total verschlafen. Um noch rechtzeitig im Büro zu sein, musste ich das Frühstück ausfallen lassen. Das wäre ja an sich kein Problem gewesen, wenn ich nicht auf die Idee gekommen wäre, mir beim Bäcker um die Ecke schnell einen Coffee to go zu holen. Den wollte ich auf dem Weg zum Büro trinken. Als ich dann stolperte, schwappte der Kaffee auf meine Bluse. Und ich habe es in der Hektik gar nicht mal bemerkt. Beim anschließenden Meeting machte mich allerdings eine Kollegin vor versammeltem Team auf den Fleck aufmerksam.“ Es war ausgerechnet die Kollegin, die sowieso ihre Schadenfreude niemals verbergen konnte und deshalb bei allen nicht besonders beliebt war.  Zum Glück hatte Nathalie ein Tuch dabei, …

Sinnvoll?!

Heute schicke ich Euch wieder einmal liebe Grüße aus meiner Plauderecke.  Ich hatte ja schon berichtet, dass bei uns im Haus wegen eines Wasserschadens die Trocknungsgeräte laufen. Das ist leider nicht sehr angenehm, wie sich jeder vorstellen kann, aber man muss das Beste aus allem machen. Zum Glück ist inzwischen Land in Sicht und am kommenden Donnerstag werden die Geräte endlich abgebaut. Das stehen wir auch noch durch. Um dem Lärm und den Unannehmlichkeiten ein wenig zu entfliehen, haben wir neulich einen Ausflug nach Bad Saarow gemacht. Hier haben wir die Stille und die Landschaft genossen. Beim Spazierengehen fiel mir ein Schild auf, das ich Euch unbedingt zeigen möchte. Es gibt ja inzwischen vielerlei Schilder, die uns vorschreiben, wie wir uns zu verhalten haben, die uns auf bestimmte Situationen hinweisen, die den Verkehr regeln oder uns vor Gefahren warnen… Manchmal hat man sogar das Gefühl sich regelrecht in einem Schilderwald zu befinden.  Es gibt lustige, hilfreiche und auch überflüssige Schilder. Es existieren solche, die es schon seit Jahrzehnten in der einen oder anderen Form gibt, …

Dumm gelaufen

Auf die Idee mit der folgenden Geschichte kam ich neulich beim Kaffeetrinken. Ich hatte mich am Nachmittag mit befreundeten Frauen getroffen und eine von ihnen erzählte eine wahre Begebenheit aus ihrem Bekanntenkreis. Ich fand die geschilderte Situation so lustig, zumindest für Außenstehende, dass man sie meiner Meinung nach einfach festhalten muss. Der Betroffene, so nehme ich an, kann sicherlich inzwischen auch darüber lachen. Meine Geschichte, die Namen und Personen sind frei erfunden, aber es steckt ein wahrer Kern darin. Auch sind mir die tatsächlich in die Situation verwickelten Personen nicht bekannt. Lange Vorrede, aber jetzt geht es los: Es ist der Morgen eines ganz gewöhnlichen Wochentages. Genauer gesagt, es ist Mittwochmorgen um 7:00 Uhr. Nils und Laura haben keine außergewöhnlichen Termine in ihrem Kalender stehen und auch die Töchter Anna und Hanna haben in der Schule keine Klassenarbeit zu befürchten. So geht alles seinen geregelten Gang, – fast.  Zu erwähnen bleibt allerdings noch, dass die Familie in der Großstadt in einer modern ausgebauten Altbauwohnung im dritten Stock wohnt. Obwohl alles modernisiert und auf dem neuesten …

Eigenartige Entdeckung

Die Villa, in der Professor Konfusi und seine Frau wohnen, wirkt heute ein bisschen verschlafen. Es ist ein sehr warmer, eigentlich schon leicht schwüler Sommertag, der die Schläfrigkeit fördert. Eine himmlische Ruhe hat sich im gesamten Viertel ausgebreitet, denn jetzt in den Sommerferien sind die meisten Familien im Urlaub. Auch Marco ist mit seinen Eltern verreist. Das junge Pärchen von ganz oben ist bereits schon vor einer Woche zum Zelten an den Bodensee gefahren. Somit sind nur das ältere Ehepaar und Oma Schmidt aus dem Erdgeschoss in der Villa. Herr Konfusi hat sich mit seiner Frau auf den Balkon zurückgezogen. Hier haben sie eine wunderschöne Aussicht auf den Garten, aber auch auf den nahegelegenen Stadtpark. Man hört weder Hunde bellen, noch Kinder lachen, nur das Zwitschern der Vögel, die sich in den Zweigen der Bäume niedergelassen haben, ist zu vernehmen. Es dauert daher auch nicht lange, bis Herr und Frau Konfusi auf ihren Liegestühlen eingenickt sind. Während Professor Konfusi traumlos vor sich hin schlummert, hört seine Ehefrau in ihrem Traum ein Klingeln. Es hört sich …

Lottchen & Brummbär Max auf Verbrecherjagd

Sicherlich könnt Ihr Euch noch an Brummbär Max erinnern. Er verließ nach einem Einbruch im Kaufhaus seinen Platz auf dem Regal und entfloh durch die kaputte Schaufensterscheibe nach draußen. Er verbrachte etliche Tage und Nächte im Stadtpark, wo er unter den Tieren viele gute Freunde fand. Der herannahende Winter machte es aber notwendig, dass er sich ein Dach über dem Kopf besorgte. Auf den Rat der Entenmutter hin, verließ er den Stadtpark, um in ein nahgelegenes Wohngebiet zu marschieren. Am Rande des Stadtparks traf er auf das Kätzchen Lottchen, die ihn mit nach Hause nahm. Brummbär Max fühlt sich richtig wohl in seinem neuen Zuhause. Mit Lottchen sitzt er oft gemeinsam auf einem Bänkchen oben auf der Galerie. Von hier aus können sie alles überblicken und hören, was im Haus geschieht. So ist es auch an diesem Abend. Alles ist zunächst ganz still im Haus, denn Herrchen und Frauchen von Lottchen und Brummbär Max sind ausgegangen. Sie wollen Freunde besuchen und kommen erst mitten in der Nacht wieder nach Hause. Lottchen hat keine Lust mehr …

Gänsehaut

Manchmal gibt es Situationen, die sind wirr und konfus, erscheinen aber im Moment des Durchlebens vollkommen logisch, absolut folgerichtig und plausibel. Im Nachhinein betrachtet, entpuppen sie sich jedoch als das genaue Gegenteil. Sie entbehren jeglicher Logik und sind weder nachvollziehbar, noch glaubwürdig. Trotzdem sind wir in genau diesem besagten Moment überzeugt, dass alles absolut einleuchtend ist. So auch in dieser Nacht: Es ist bereits weit nach Mitternacht, der Mond steht als Sichel am Himmel. Die Nacht ist sternenklar und wirklich eiskalt. Es ist einer dieser Nächte, wo man keinen Hund vor die Tür schickt. Ich bin bei meiner Mutter. Genauer gesagt, in meinem alten Kinderzimmer. Um exakt zu sein, ich liege im Bett und bin tief unter meiner Bettdecke versunken. Hier ist es schön mollig warm, ich schlafe tief und fest und voller Zuversicht auf den kommenden Tag. Im Haus herrscht absolute Stille. Nichts und niemand stört meinen Schlaf. Bis auf einmal ganz plötzlich Geräusche an mein Ohr dringen. Ich erwache. „Was war das?“, frage ich mich erschrocken. Ich halte die Luft an und wage …