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Der Einzelgänger (1)

Heute und in den nächsten Folgen möchte ich Euch eine Person vorstellen, die ich mir vor geraumer Zeit einmal im Zusammenhang mit einer anderen längeren Erzählung erdacht habe. Das Schicksal dieser Person ist zwar rein fiktiv, aber durchaus nicht unvorstellbar, wenn auch in abgewandelter Form. Doch entscheidet selbst: Das Schicksal meinte es nicht gut mit ihm. Sein Leben stand von Anfang an unter einem schlechten Stern. Seine Eltern waren unbekannt und er selbst konnte sich an nichts erinnern. Alles, was er über sich selbst, beziehungsweise über seine Herkunft wusste, kannte er nur, weil man es ihm erzählt hatte. Er war vermutlich am Tag seiner Geburt, den man auf den 24.6. datierte, vor einer Pfarrhaustür abgelegt worden. Die Pfarrköchin hatte ihn in den frühen Morgenstunden rein zufällig gefunden, weil sie ein lautes Hupen auf der Straße vernommen hatte. Zunächst dachte sie, dass dies schon der Metzger sei, der versprochen hatte bereits in aller Frühe die bestellten Würste und das Fleisch vorbeizubringen. „Oh Gott! Oh Gott!“, stieß sie aus, als sie die Haustüre öffnete. „Frau Löffele, was …