Alle Artikel mit dem Schlagwort: Augen

Der Schalk

Heinz und Ute sind mit dem Auto unterwegs. Sie haben den Wocheneinkauf erledigt. Alle Einkäufe sind bereits im Kofferraum verstaut und Heinz startet den Motor, als ihm noch etwas einfällt. „Ach!“, meint er und schlägt sich dabei gegen die Stirn. „Jetzt habe ich doch vergessen die Batterien für den Öffner unseres Garagentors zu besorgen. Oder hast du daran gedacht?“ „Nein, das stand nicht auf meinem Einkaufszettel“, erwidert Ute. „Ich habe auch keine Lust noch einmal reinzugehen. Ehrlich gesagt bin ich froh endlich ohne die Maske wieder frei atmen zu können.“ „Nachher ärgern wir uns, weil sich das Garagentor nicht mit dem Drücker automatisch öffnen lässt“, überlegt Heinz. „Ich geh noch mal schnell rein. In fünf Minuten bin ich zurück, warte einfach im Auto so lange.“ „Halt!“, ruft Ute ihm nach. „Du musst deinen Mund-Nasen-Schutz anziehen.“ Heinz dreht sich um und nimmt die Maske, die Ute ihm durch das Autofenster reicht. Im Supermarkt geht er zielstrebig zu dem Regal, in dem die unterschiedlichsten Batterien angeboten werden. Schnell wird er fündig und marschiert in Richtung Kasse. Da …

Warten

Ich liege gerade so gemütlich auf meinem Sessel und habe tief und fest geschlummert. Noch habe ich die Augen nicht geöffnet, denn es fällt mir schwer die Müdigkeit zu vertreiben. Im Halbschlaf nehme ich wahr, dass Frauchen etwas erzählt. Leider kann ich nicht genau verstehen, um was es geht. Allerdings dringen einzelne Worte an meine Ohren. Frauchens Stimme ertönt: „Ja, ja, mit großen Schritten kommt jetzt…“ Blitzschnell sind meine Augen auf und ich blicke verstört um mich.  „Irgendetwas stimmt hier nicht, das spüre ich instinktiv. Wer kommt?“ Frauchen spricht in ihr Handy, die Worte verstehe ich momentan nicht, denn meine Gedanken versuchen herauszufinden, was hier los ist. Ich bin unruhig. Miauend stehe ich vor ihr und flehe sie mit großen Augen an. Dann renne ich schnell zur Haustür und wieder zu ihr zurück. Wieder miaue ich in den höchsten Tönen. Sie schaut mich an, nickt und geht zur Haustür, die sie öffnet. „Na endlich, sie hat mich verstanden. Jetzt mal ganz schnell nach draußen“, denke ich und renne auch schon los. Aufgeregt sause ich um …

Schere, Kamm und Lockenwickler 

Liselotte steht vor dem Spiegel und betrachtet das Bild, das ihr dieser zeigt. Normalerweise ist sie recht zufrieden mit ihrem Aussehen. Klar, ist ihr Gesicht nicht mehr so glatt wie in ihrer Jugend, sondern weist Falten auf. Aber in ihrem Alter gehören diese kleinen Furchen einfach dazu. Immerhin hat sie schon seit mehr als zwei Jahrzehnten das Rentenalter überschritten. Sie erzählen von guten und schlechten Zeiten, von Lachen und Sorgen, von Lebenserfahrung.  Trotzdem achtet sie immer noch auf ihr Aussehen und lässt sich die inzwischen grauen, vielleicht sogar weißen Haare, färben. Einst hatte sie schwarze Haare, – pechschwarz. Gut, so dunkel trägt sie sie nicht mehr, aber ein Braunton ist es immer noch.  Doch was sie heute sieht, lässt sie aufseufzen. „Ach Corona, was hast du nur aus uns allen gemacht!“ Ja, sie hat sich ihre Haare selbst gefärbt, so wie früher auch hin und wieder. Doch mittlerweile ist es schon anstrengend, besonders weil sie den rechten Arm bedingt durch ihre Arthrose in der Schulter, nicht mehr so gut heben kann.  „Wer schön sein will, …

Advent

Martin besucht heute seine Großmutter. Sie hat extra für ihren Enkelsohn Bratwürstchen mit Zwiebelsoße, Rotkraut und Kartoffelbrei gemacht, denn das ist sein Lieblingsgericht. Zwei Bratwürstchen hat er geschafft und ist jetzt „pappesatt“, wie er zu sagen pflegt.  „Sag mal Oma“, setzt er zu einer Frage an, als er sich im Wohnzimmer umsieht. „Du hast ja überhaupt keinen Adventskranz.“ „Ach, den brauche ich doch nicht mehr. Seit Opa nicht mehr da ist, zünde ich sowieso keine Kerze mehr an. Höchstens noch auf dem Friedhof auf seinem Grab. Stell dir nur vor, ich würde einschlafen und in der Zwischenzeit fängt der Kranz an zu brennen. Nein, nein, mir kommt kein Adventskranz mehr ins Haus.“ „Aber ein Adventskranz gehört doch in die Vorweihnachtszeit“, versucht es Martin erneut. „Ach“, lacht die Oma, „die Vorweihnachtszeit beginnt doch neuerdings schon direkt nach deinen Sommerferien.“ „Was, wieso? Das verstehe ich nicht. Oma bist du vielleicht ein bisschen verwirrt?“ „Nein mein Junge. Nur heute ist alles ganz anders als früher. In meiner Kindheit gab es zwar auch Adventskalender und Adventskranz, aber in den …

Ein Nachmittag im Spreewald

Der Sonntag macht seinem Namen alle Ehre, kein Wölkchen kommt der Sonne in die Quere. Drum zieht es uns hinaus in den Spreewald, wo wir zum Hafen spazieren schon bald. Am Wegesrand ein Fliegenpilz leuchtend steht, sich vom blätterbedeckten Boden abhebt.  Er will uns mit seiner roten Farbe verführen, doch jeder weiß, man darf ihn nicht berühren. Nach Kaffee und dem leckeren Streuselkuchen, wollen wir geschwind eine Kahnfahrt buchen. Durch die schmalen Fließe geht nun die Fahrt, uns die Schönheit des Spreewaldes offenbart. Wenn der Kahn gleitet hindurch unter Brücken, muss der Fährmann sich immer wieder bücken. An der Schleuse wird ein lustiges Gedicht rezidiert, von den Fahrgästen mit großem Applaus honoriert. Wohin man seinen Blick nun auch wenden mag, die Sonne alles vergoldet an diesem schönen Tag. Zu sehen gibt es hier tatsächlich so Allerlei, gerade gleiten wir an einem Heuschober vorbei. Die Natur sich von ihrer schönsten Seite zeigt, der Fährmann interessante Geschichten hält bereit. Als die Sonne sich dann dem Untergang neigt, ist leider auch das Ende der Kahnfahrt angezeigt. Vorbei ist …

Trubel im Keller

Ich sitze hier so gemütlich in meinem Sessel und will die Augen ein wenig zudrücken. Draußen ist es kalt und trüb und ich habe keine Lust mich dorthin zu begeben. Hier drinnen ist es warm und gemütlich. Das dachte ich zumindest, als ich mich auf meiner Decke ausgestreckt habe. Okay, warm ist es schon, aber mit der Gemütlichkeit scheint irgendetwas nicht zu stimmen. Kaum sind mir die Augen zugefallen und ich will mich ins Land der Träume begeben, da fängt es an. Zuerst denke ich, ich wäre schon eingeschlafen und würde träumen. Aber eigentlich bin ich doch noch wach. Oder träume ich, dass ich träume oder dass ich wach bin? Seltsam.  Ich höre auch etwas. Doch was ist das? Und vor allen Dingen, wo kommt es her? Ich glaube es kommt aus dem Keller. Ob ich mal nachsehen gehe? Okay, die Neugierde hat gesiegt. Ich strecke mich noch einmal und stelle mich auf meine Beine. Dann mache ich mich auf den Weg. Dieses Rumoren kommt tatsächlich aus dem Keller. Ich kann mich nicht erinnern, dass …

Außergewöhnliche Kontakte

Ein Sprichwort sagt: Der Mensch lebt nicht nur vom Brot allein. Das stimmt. Für ihn sind auch soziale Kontakte wichtig. Sie machen das Leben erst lebenswert. Ohne diese Kontakte wäre der Mensch recht einsam und würde verkümmern.  Je nach Mentalität sind die Menschen auch in dieser Hinsicht unterschiedlich. Wir gehören zu denjenigen, die eigentlich recht kontaktfreudig sind. Mein Mann knüpft gerne auch schon einmal etwas außergewöhnliche Kontakte, von denen ich Euch heute ein paar vorstellen möchte. Hierbei handelt es sich ausschließlich um solche Kontakte, die er auf einigen unserer Reisen geknüpft hat. Lasst Euch also überraschen: Hier schauen sich Zwei ganz tief in die Augen. Und hier scheinen sich Zwei etwas skeptisch gegenüber zu stehen und sich nicht ganz sicher zu sein, ob diese Kontaktaufnahme tatsächlich sinnvoll ist. Zu diesem Kontakt gehört schon eine ordentliche Portion Mut. Ich habe mich lieber etwas abseits gehalten und mich auf das Fotografieren beschränkt. Die Zähne sahen mir dann doch etwas zu gefährlich aus. Aber keine Angst, dieses Krokodil stellt sich nicht nur tot, sondern es ist tatsächlich mausetot. …

Kennt Ihr mich noch? (Zoo 3)

Ich denke, Ihr habt alle erraten wer bei meinem Zoorundgang in Bangkok gefehlt hat. Erinnert Ihr Euch noch an Fräulein Langhals, beziehungsweise an Lizzy Langhals. Natürlich habe ich sie bei unserem Besuch im Dusit Zoo gesucht und auch gefunden. Ich habe mich gefreut, sie wiederzusehen und habe einige Fotos von ihr mitgebracht. Viele Dinge hat sie uns damals schon berichtet, aber sie hat heute auch noch etliche weitere Informationen für uns. Doch jetzt lasse ich sie selbst einfach wieder erzählen: Hallo! Schön, dass Ihr da seid! Ich habe Euch schon lange entdeckt, denn ich kann nicht nur über Vieles hinweg blicken, sondern ich kann auch noch bis 1,5 Kilometer in die Ferne schauen. Das ist in der Savanne nämlich ganz wichtig, um Feinde frühzeitig zu erkennen. Außerdem können wir Giraffen auch einige Farben sehen. Wir können nämlich „rot, orange, gelb-grün, grün, blau und violett unterscheiden.“* Naja, meine Augen sind ja auch ziemlich groß, fast so groß wie Tennisbälle. Das hättet Ihr nicht gedacht, oder? Und schaut Euch mal meine tollen langen schwarzen Wimpern an. Da werdet Ihr …

Mmmmh lecker!!!

Neulich hatte unser Sohn seinen 26. Geburtstag und im Vorfeld fiel mir das Beitragsfoto zufällig in die Hände. Dies veranlasste mich dazu ihm aus Spaß einen Portionierer für Spagetti und eine Packung dieser dünnen langen Nudeln zu schenken und ihm das Foto zu zeigen. Außerdem brachte es mich auf die Idee diesen Beitrag zu schreiben: Ich kann wohl mit Gewissheit sagen, dass es kaum ein Kind gibt, das nicht Spagetti mit Tomatensoße liebt. Unser Sohn jedenfalls war immer total begeistert, wenn dieses Gericht auf dem Speiseplan stand. Außerdem muss ich gestehen, dass auch ich dieser Nudel-Soße-Variante nicht abgeneigt gegenüberstehe beziehungsweise -sitze. Wenn der Duft dieses Gerichts durch die Küche zog und mein Ruf erklang: „Spagetti mit Tomatensoße!“, wurden seine Ohren und Augen größer, das Wasser lief ihm schon im Mund zusammen und die Zunge fuhr genüsslich in der Vorfreude über die Lippen. Mein ansonsten schlechter Esser türmte sich die Spagetti auf den Teller und verteilte die Tomatensoße. Letzteres wohl nicht immer nur auf den langen dünnen Nudeln, wie man unschwer auf dem Bild sehen kann. …

Einen Augenblick mal, bitte!

Das Wort „Augenblick“ besteht aus zwei zusammen gesetzten Wörtern: AUGEN und BLICK. Beides gehört zusammen, denn durch unsere Augen blicken wir in die Welt. Auf die Idee heute bei DIES UND DAS UND SONST NOCH WAS über die Augen oder genauer gesagt über Blicke zu schreiben, liegt daran, dass mir meine Tagebücher in die Hand gefallen sind. Über was man so alles als junger Mensch nachgedacht und geschrieben hat!? Im Grunde meist über die Liebe und da spielt der Blick eine große und bedeutende Rolle. Man versucht dann nämlich Blicke des Angehimmelten zu deuten. Klar, man sucht doch nach Anhaltspunkten, dass der Auserwählte Interesse zeigt. So fand ich beispielsweise eine handgeschriebene Notiz, dass „lange und tief in die Augen sehen“, bedeutet: „Ich habe Sehnsucht nach dir!“ Oder: „Du bist mein großes Glück!“ Ich brauche sicherlich nicht zu erwähnen, dass ich auf Wolke sieben schwebte, wenn der von mir auserwählte Junge sich in meine Augen versenkte. Manchmal jedoch war es auch unangenehm und eher abschreckend, wenn mich ein Junge sehr intensiv fixierte und anstarrte. Dann trafen sich …