Alle Artikel mit dem Schlagwort: ärgern

Na warte, jetzt ärgern wir dich!

„Ich glaube, sie wird bald kommen und uns unseren Platz zuweisen. Im Grunde genommen ist sie schon überfällig. Der Sommer ist vorbei und der Herbst ist längst eingekehrt. Es ist schon recht kühl geworden und sie scheint uns vergessen zu haben. Sonst würden wir hier nicht so einsam und verlassen rumstehen“, plappert die Eine drauf los. „Psst!“, ermahnt die Andere flüsternd. „Ich glaube sie ist nebenan. Du hast recht, wahrscheinlich erscheint sie gleich hier.  Allerdings war sie in den letzten Tagen schon öfter hier und hat uns gar nicht beachtet. Warum sollte sie uns ausgerechnet heute ihre Aufmerksamkeit schenken?“ „So richtig hat sie uns eigentlich nie beachtet, obwohl wir ihr durch den Sommer geholfen haben. Wir waren selbstverständlich immer für sie da.“ „Genau, stets zur Stelle, wenn sie uns gebraucht hat. Nie haben wir sie verärgert oder im Stich gelassen.“ „Doch, einmal haben wir sie schon ein wenig geärgert. Aber hinterher hat sie sich über unseren kleinen Streich sogar amüsiert.“ „Hihi!!! Ich erinnere mich. Es begann während einer längeren Autofahrt…. Psst!!!! Sie kommt!!!“ Die beiden …

Na sowas!(1)

Berta und Mathilda sind schon seit Jahrzehnten befreundet. Kennengelernt haben sie sich einst auf einer Geburtstagsfeier. Die beiden Frauen waren sich sofort sympathisch.  Damals wie heute geht ihnen der Gesprächsstoff nie aus. Inzwischen sind Mathilda und Berta schon verwitwet. Da Bertas Haus zu groß für nur eine Person ist, zog Mathilda vor zwei Jahren kurzerhand zu ihr. So ist keiner allein, aber trotzdem hat jede von ihnen ihr eigenes Reich. „Wollen wir uns wieder einmal ärgern?“, fragt Berta und hat ein Strahlen in den Augen. „Von WIR ist hier wohl keine Rede!“, gibt Mathilda zurück. „Du ärgerst mich!“ „Ach komm, sei doch nicht so!“, beschwichtigt die eine Freundin die andere. „Na gut, ich bin ja kein Spielverderber.“ Darauf hat Berta nur gewartet. Wie auf Kommando schnellt ihre rechte Hand hinter dem Rücken hervor. In dieser hält sie das altbewährte und allseits geliebte oder auch gehasste „Mensch-ärgere-Dich-nicht“-Spiel.  „Du grün und ich gelb?“, fragt sie. Mathilda nickt und holt ihre Brille aus dem Etui, damit sie genau sehen kann, ob die Freundin schummelt. „Ich fang an“, ruft …

Jetzt ärgere ich mich aber…

Mit meiner Mutter war ich irgendwann Anfang des Jahres in einem Hörakustiker- und Optikergeschäft. Dort entdeckte ich ein Brillenetui. „Schau mal!“, sagte ich zu meiner Mutter. „Das ist echt chic. Das gefällt mir!“ „Ja, ein wirklich elegantes Teil“, bestätigte auch meine Mutter. Nachdem ich es nach allen Seiten gedreht und gewendet hatte, erstand ich es und freute mich sehr darüber. Es war von der Außenseite mit  schwarzem Kunstleder überzogen, das wie Schlangenleder wirkte. Die Innenseite war mit Samt ausgefüttert. Leider ist Chic nicht immer mit guter Verarbeitung verbunden, denn schon nach geraumer Zeit ging es entzwei. Ich muss allerdings alle Schuld von mir weisen, denn ich habe es sicherlich pfleglich behandelt. Trotzdem löste sich eines Tages eines der Seitenteile, – ein kleines Dreieck. „Ach, das kann ich Dir wieder einkleben“, versprach mir mein Mann, der schon auf dem Sprung zu einem Termin war. „Ich habe den entsprechenden Kleber. Lass es mal in Deiner Küche liegen, – ich muss jetzt weg…“ Und dabei blieb es auch, – sprich: Das Etui blieb samt Dreieck liegen. Nach ein paar …

Mensch ärgere dich nicht!

Wer auch immer dieses Spiel erfunden hat, hat den Nerv der Menschheit getroffen. Zu den Eigenschaften des Menschen gehört es nämlich sich unter anderem zu freuen und sich zu ärgern. Diese Gefühlsregungen spielen sich in jedem von uns ab und haben oftmals auch Auswirkungen auf unsere Umwelt. Freuen wir uns, so strahlen oder lachen wir und stecken nicht selten andere damit an. Ärgern wir uns, so bekommt das meist unser Gegenüber ebenfalls zu spüren. Wir schimpfen dann, setzen einen verärgerten oder gar grimmigen Gesichtsausdruck auf und verspüren eher negative Gefühle. Mein Gesichtsausdruck ist in diesem Augenblick eher der zweiten Gefühlsregung zuzuordnen. Ich habe meinen beiden Männern (Gatte und Sohn) bestimmt schon hundertmal gesagt: „Wischt doch bitte nach dem Rasieren eure Barthaare weg!“Und auch heute rufe ich es genau in dem Augenblick nach unten, als mein Mann nach einem Einkauf im Baumarkt zur Haustür hereinkommt. Seine Antwort zeigt weder etwas von Reue noch einen Funken Verständnis für meine Verärgerung. Im Gegenteil, er ruft einfach nur nach oben: „Diese ewige Putzerei ist doch nicht normal!“ Da könnte …