Alle Artikel in: Weihnachten & Ostern

Notstand

Roland wirbelt in seinem WG Zimmer herum. Er ist auf der Suche nach der Nadel im Heuhaufen, wie man so schön sagt. Er stülpt das Unterste zu Oberst, aber bisher verläuft seine Suche ergebnislos. Plötzlich klopft es an seine Tür.  „Immer nur herein! Es ist offen!“, ruft er.  Sein Kommilitone Hannes tritt ein und sieht sich erstaunt um. „Willst du ausziehen? Davon weiß ich ja gar nichts.“ „Quatsch, ich suche was und muss auch gleich weg.“ „Ich kann dir ja beim Suchen helfen, wenn ich wüsste wonach ich suchen soll“, bietet Hannes seine Hilfe an. „Socken, ich habe keine sauberen Socken mehr!“, gibt Roland seinem Freund zu verstehen. „Oh, bei dir ist also auch der Sockennotstand ausgebrochen“, lacht Hannes. Bei mir nämlich auch. Ich habe sie vergessen einzupacken, als ich Weihnachten zu Hause bei meinen Eltern war. Heute Morgen habe ich mein letztes sauberes Paar angezogen. Ich muss mir also einen 10er Pack kaufen. Heute sind allerdings die Geschäfte schon geschlossen.“ „Ja, morgen kann ich auch einkaufen gehen, aber ich brauche sie jetzt sofort und …

Lebensphasen

Gereinigt und ordentlich verpackt, legt er alles griffbereit in den Schrank. „Du siehst wehmütig aus“, meint seine Frau. „Ich habe gerade einen gedanklichen Rückblick meines Lebens an mir vorüberziehen lassen“, seufzt er. „Ausgerechnet wenn du dein Nikolauskostüm verstaust?!“, wundert sie sich. „Es hat mir gezeigt, wie schnell die Zeit vergeht. –  Auch ich habe einst an den Nikolaus geglaubt. Irgendwann kam dann die Ernüchterung. „Und deshalb schlüpfst du wohl jedes Jahr in diese Rolle?!“ „Ich spiele den Nikolaus und freue mich über die strahlenden Kinderaugen.“ „Dafür brauchst du doch keine Verkleidung.“   „Stimmt!“, lacht er. „Ich sehe auch so aus wie der Nikolaus!“   Vielleicht möchtet Ihr auch das noch lesen: Aufregung um zwei Schokoladenhäschen Die Weihnachtsmannmütze Lilly, Milly und der freche Billy  

Falscher Ort?! Falsche Zeit?!

Mit dem Korb auf dem Rücken muss ich mich vorsichtig bücken. Glaubt mir, es ist ziemlich schwer, der hohe Schnee behindert mich sehr.   Etwas Seltsames ist wohl passiert und ich frage mich ganz ungeniert: Was kann denn hier nicht stimmen, wenn ich muss Schneeberge erklimmen?   Roter Mantel, Mütze, weißer Bart, auch einen Schlitten hat er parat. So steht der alte Mann jetzt vor mir. Was will er denn nur von mir?   Mit tiefer Stimme sagt der Mann und schaut mich lächelnd an: „Du hast dich wohl total verirrt und auch noch im Datum geirrt!“   Den Fehler macht er mir deutlich und erklärt auch ganz freundlich: „Für deinen schweren Eiertransport ist hier nicht der richtige Ort.   Ostern ist dieses Jahr schon vorbei, da hilft kein Jammern und Geschrei. Du bist also hier zur falschen Zeit, Jetzt ist die weiße Weihnachtszeit!   Nikolaus, Christkind, Weihnachtsmann sind jetzt mit ihren Gaben dran. Osterhase, sei bitte nicht verzagt, im Frühjahr bist du wieder gefragt.   Dann ist die Wiese wieder grün und Blumen beginnen …

Nico wartet auf den Nikolaus

„Opa befüllt die Nikolausstiefel,“, sagt Nicos großer Bruder Martin. „Du lügst!“ „Quatsch!“, lacht Martin.  Nico beschließt wachzubleiben. Heimlich will er auf den Nikolaus warten und ihn fotografieren. Nach der Gute-Nacht-Geschichte versteckt er sich hinter der großen mit Tannenzweigen bestückten Bodenvase. Ihm fallen die Augen zu. Er reißt sie wieder ganz weit auf. Das fällt ihm immer schwerer. Er blinzelt mit dem rechten Auge. Dann mit dem linken. Seinen Kinderfotoapparat hält er festumklammert. Als Mutter ihn so schlafend entdeckt, bringt sie ihn ins Bett. „Nikolaus war schon da. Hast du ihn gesehen?“, fragt sie den Jungen, der sanft schlummert und träumt.   Vielleicht möchtet Ihr auch das noch lesen: Personalmangel Gelungene Überraschung Weihnachtsmann Willi  

Brief an den Nikolaus

Lieber Nikolaus, Mutti hat gesagt, dass ich am Abend des 5. Dezembers meine geputzten Stiefel vor meine Zimmertür stellen soll. Dann legst Du auch ganz bestimmt Geschenke für mich hinein. Aber mir ist was sehr Wichtiges eingefallen, das muss ich Dir dringend mitteilen: Mutti schimpft, wenn wir mit schmutzigen Schuhen ins Haus kommen. Deshalb müssen wir die Schuhe immer vor der Haustür ausziehen. Bitte, bitte ziehe Deine Stiefel auch aus, sonst darfst Du nicht hereinkommen. Du musst aber unbedingt ins Haus, um mir etwas in meine Stiefel zu legen. Ich hoffe, Dich erreicht mein Brief noch rechtzeitig!!! Viele Grüße Dein Felix

Stille Weihnachtszeit

Am ersten Adventsmorgen fragt mich mein Göttergatte verwundert: „Wieso hast du meine Räuchermännchen nicht aufgestellt? Ich weiß, dass du kein großer Fan davon bist.“ „Oh, die habe ich vergessen“, sage ich schuldbewusst. „Das war wirklich keine Absicht. Ich hole sie sofort und stelle sie auf! – Bereite du bitte das Frühstück vor!“ Während ich alle Räuchermännchen auf den Kamin stelle, höre ich den Eierkocher summen. Plötzlich herrscht eine absolut verdächtige Stille. Verwundert schaue ich nach. Peter widmet sich hingebungsvoll einer künstlerischen Tätigkeit. „Du weißt, dass nicht Ostern, sondern Weihnachten vor der Tür steht“, lache ich und betrachte die individuell gestaltete Eiermannschaft.      Vielleicht möchtet Ihr auch das noch lesen: Advent Besuch vom Nikolaus  Arme kleine Gans  

Hilfsbereit!?

Frank ist ein hilfsbereiter Mensch, – nicht nur in der Vorweihnachtszeit. Die Dame neben ihm in dem engen Flugzeugsitz hat ein Problem. Sie kämpft mit dem Ärmel ihrer Jacke.  „Darf ich helfen?“  „Gerne!“ Frank ergreift ihren ausgestreckten Arm, schiebt den Ärmel nach oben und zieht ihn über ihre Schulter. Perfekt! „Hihi!“, lacht sie herzhaft.  Frank macht ein verdutztes Gesicht.  „Waren Sie der hilfsbereite Herr, der kurzerhand eine ältere Dame auf die gegenüberliegende Seite gebracht hat?“  Frank runzelt die Stirn.  „Sie hat lediglich auf den Bus gewartet“, kommt die Erklärung.  Frank zuckt verständnislos mit den Schultern.  „Ich wollte die Jacke eigentlich ausziehen!“   Vielleicht möchtet Ihr das noch lesen: Lottchens kalte Winterwelt Der Engel im Schnee Eiskalt  

Das fliegende Ei

Wir sitzen im Flieger von Teneriffa zurück nach Berlin. Schade, denn wir lassen das schöne sonnige Wetter zurück und tauschen es gegen Temperaturen von ungefähr 6 Grad ein, allerdings mit der Hoffnung auf Sonnenschein an Ostern. Ich überlege, welche Geschichte aus unserem Leben zum Osterfest passen könnte, aber da hilft mir Peter auf die Sprünge. Es gibt eine lustige Begebenheit aus der Familie meines Vaters, die ich allerdings auch nur aus Erzählungen kenne. Es ist also sozusagen eine alte familiäre Überlieferung.“ „Und das ist eine Ostergeschichte?“, frage ich zurück. „Das kann ich dir jetzt nicht sagen, aber es geht um ein fliegendes Ei.“ Logisch, dass ich jetzt neugierig werde, denn fliegende Eier kenne ich nicht. Seinem schelmischen Grinsen merke ich jedoch an, dass ich vielleicht den Ausspruch nicht ganz so wörtlich nehmen sollte. „Das ist jetzt aber kein nachträglicher Aprilscherz, oder?“ „Nein, nein. Pass mal auf!“, beginnt Peter mir diese Geschichte zu erzählen. Er beschreibt eine Szene, die ich mir nun auch bildlich genau vorstellen kann. Sein Vater Heinz, der damals wohl selbst noch ein …

Personalmangel  (2)

„Mmh, mmh!“, überlegt Willi hin und her und streicht sich über seinen langen weißen Bart. „Da muss ich doch gleich mal schauen, wo ich meine Stiefel und meinen Wintermantel hingehängt habe.“ Das Engelchen lächelt erleichtert, denn anscheinend ist der Weihnachtsmann damit einverstanden bei den himmlischen Vorbereitungen für das Fest auszuhelfen.  „Dankeschön!“, ruft das Engelchen freudig aus. „Ich wusste doch, dass du uns helfen wirst. Auf dich ist immer Verlass.“ So kommt es, dass Willi in der Himmelswerkstatt am großen Verpackungstisch einen Platz zugewiesen bekommt. In der Mitte liegen alle notwendigen Materialien, die zum Verpacken benötigt werden. Auf einem Fließband befinden sich die Geschenke, so dass man nur zugreifen muss. Das verpackte Geschenk kommt dann auf ein weiteres Band, das unter dem ersten verläuft. So hat alles seine Ordnung. Willi zögert nicht, sondern legt sofort los. Selbstverständlich will er seine Arbeit besonders gut machen. „Beim Verpacken ist Kreativität gefragt“, denkt er sich und überlegt kurz.  Der erste Versuch überzeugt ihn jedoch nicht so richtig, deshalb reißt er das Geschenkpapier wieder ab, zerknüllt es und wirft es …

Personalmangel

Weihnachtsmann Willi ist nun ja schon einige Jahre im wohlverdienten Ruhestand. Auf seinen Nachfolger Weihnachtsmann Rudi ist er sehr stolz. Nicht nur, weil er ihn selbst ausgebildet hat, sondern auch, weil dieser die Arbeit hervorragend erledigt. Weihnachtsmänner bleiben immer Weihnachtsmänner, das heißt, sie verlieren nie diesen Titel. Selbst dann nicht, wenn sie schon lange nicht mehr aktiv sind. Einmal Weihnachtsmann –  immer Weihnachtsmann. Gerade hat sich Willi mit einem Pfeiffchen auf seinen Ohrensessel gesetzt und die Füße auf die Ofenbank gelegt. Er liebt es ins Kaminfeuer zu schauen und sich die Füße zu wärmen. Während das Feuer so schön prasselt und die Flammen zucken, kann er seinen Gedanken freien Lauf lassen. Die vielen Jahrzehnte, die er als Weihnachtsmann unterwegs war, ziehen gedanklich an ihm vorüber.  „Es war eine schöne Zeit“, denkt er mit ein bisschen Wehmut. „Aber anstrengend war sie auch und jetzt bin ich schon so alt und auch schon recht müde. Obwohl, manchmal würde ich schon gerne wieder ein bisschen …“ Just in diesem Moment klopft es an der Tür. Erst zaghaft, dann …

Schabernack mit dem Osterhasen

Mausi, das kleine Mausemädchen schläft noch, tief unten in ihrem Mauseloch. Als sie erwacht, fällt es ihr ein, heute soll ein besonderes Fest wohl sein. Bald werden Kinder, die großen und die kleinen, oben auf der Wiese erscheinen. Zuvor muss er seine Arbeit tun, der berühmte Hase hat keine Zeit zum Ausruhn. So hoppelt er über die große Wiese sofort, versteckt bunte Eier hier und dort. Wird beobachtet von der Maus, die macht sich einen Schabernack daraus. Sobald der Osterhase hat versteckt ein Ei, das Mausemädchen eilt herbei. Legt das Ei in den Korb zurück, jedes Einzelne und Stück für Stück. So wird der Osterhasenkorb niemals leer, beeilt er sich auch noch so sehr. Als erklingt der Kinder Lachen, lässt Mausi nun die dummen Sachen. Sie will nicht verderben den Kinderspaß, lässt liegen die Eier im Gras. Als der Korb ist endlich leer, der Osterhase ist erschöpft doch sehr. Er zweifelt wahrlich an seiner Kondition, nächste Ostern ist dran der Sohn. Mausi kichert über den Streich, neuer Blödsinn folgt bestimmt sogleich. Doch nun habt alle …

Angela und Angelina

Der Weihnachtsmann hat also einen Zwilling als Schutzengel auf die Erde geschickt. Obwohl er eigentlich den Engel mit der einen Sommersprosse auf der Nasenspitze auserkoren hat, ist ihm ein Fehler unterlaufen und er hat genau den anderen Zwilling losgeschickt. So ist nun Angelina der Schutzengel von Luisa geworden. Diese ehrenvolle Aufgabe hat allerdings auch ihre Schattenseiten und das merkt nun auch der Weihnachtsmann im Himmel. „Angela, warum siehst du so traurig aus und bist gar nicht mehr mit deinem gewohnten Eifer bei der Sache?“, fragt er nun das kleine Engelchen. „Ach, lieber Weihnachtsmann, ich vermisse meine Schwester Angelina so sehr!“, sagt das Engelchen traurig und eine dicke Träne kullert über die Wange. „Daran hätte ich denken sollen“, überlegt der der gute alte Mann. „Zwillinge darf man nicht trennen. Sie gehören zusammen, ein Leben lang.“ Um den Kummer von Angela etwas zu mildern, lässt er sie durch das große Fernglas auf die Erde hinunter blicken. „Da ist sie, meine Schwester Angelina!“, ruft Angela aus. Doch leider verfliegt diese anfängliche Freude sehr schnell und die Sehnsucht wird …

Opa und das Glasengelchen

Ganz aufgeregt erzählt Luisa ihren Traum, als alle gemeinsam beim Frühstück sitzen. „Das war aber ein schöner Traum“, meint Opa Kurt, „und auch eine Erklärung, warum das Engelchen dort im Schnee gelandet ist.“ Da fällt Luisa ein, dass ja der Großvater ihr auch eine Geschichte erzählen wollte. „Da wirst du dich noch bis heute Abend gedulden müssen“, erklärt dieser allerdings. „Ich habe Oma versprochen mit ihr einkaufen zu gehen. Sie möchte sich für Weihnachten ein neues Kleid kaufen und da braucht sie mich als Berater.“ „Och, bitte Opa, du kannst es doch jetzt beim Frühstück erzählen“, bettelt Luisa. „Also, da hat Luisa recht und ehrlich gesagt, bin ich inzwischen auch neugierig geworden“, gesteht die Großmutter. „Die Geschäfte haben den ganzen Tag geöffnet, da können wir uns jetzt ruhig noch ein paar Minuten Zeit lassen.“ „Da bin ich wohl überstimmt“, willigt Opa Kurt ein, kratzt sich nachdenklich am  Kopf und beginnt zu erzählen: „Ihr wisst ja alle, dass inzwischen die Vorbereitungen im himmlischen Weihnachtsland auf Hochtouren laufen. Es wird gebastelt, gemalt, verpackt, gebacken und gewerkelt. Aber …

Der Engel im Schnee

Klein-Luisa ist mit Oma Susanne spazieren. Sie stapfen durch den Winterwald. Unter ihren Füßen knirscht der Neuschnee. Es ist herrlich und die Kleine hat viel Freude an der weißen Pracht. Sie verlassen den Wald und gelangen auf eine Wiese. „Schau mal Oma“, ruft Luisa aus. „Da liegt ein Engel im Schnee.“ „Ja, solche Engel haben wir früher auch immer gemacht“, erzählt die Großmutter. „Das geht ganz einfach. Wollen wir es versuchen?“ So kommt es, dass die Beiden sich auf den Rücken in den Schnee legen. Sie strecken die Arme links und rechts waagrecht im Schnee aus. Danach schieben sie mit den Armen den Schnee bogenförmig weg, so dass sich auf jeder Seite des Körpers ein Halbkreis bildet. Vorsichtig stehen sie wieder auf und vor ihnen liegen nun zwei Engel mit Flügeln.  Luisa ist so begeistert, dass sie sofort wieder an einer anderen Stelle im Schnee liegt. Als sie gerade die Flügel „zaubern“ will, hält sie etwas in der Hand. Zunächst denkt sie, dass es ein Stein ist, aber bei näherer Betrachtung entpuppt sich diese Etwas …